Gute Nachrichten für alle, die am liebsten mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind: Zu Anfang nächsten Jahres soll der Nachfolger des 9-Euro-Tickets eingeführt werden. Für einen Festpreis von 49€ pro Monat lässt sich damit beliebig oft im deutschlandweiten Nah- und Regionalverkehr fahren. Geplant ist der Start des Deutschlandtickets zum 1. Januar 2023, doch Länder und Verkehrsbetriebe melden Zweifel am Datum.
Das Wichtigste in Kürze
- Nachfolger des 9-Euro-Ticket: Für 49€ pro Monat deutschlandweit im Nah- und Regionalverkehr fahren
- Einführung geplant für 1. Januar 2023
- Länder und Verkehrsbetriebe halten März oder April für realistischer
Das 9-Euro-Ticket im Sommer 2022 war ein voller Erfolg. 3 Monate lang machte es den bundesweiten Nahverkehr deutlich attraktiver und trieb die Zahl der Bus- und Bahnfahrenden in die Höhe. Nun haben Bund und Länder einen Nachfolger offiziell gemacht: Ab 1. Januar 2023 soll das Deutschlandticket für 49€ pro Monat eingeführt werden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie einige Minister:innen der Bundesländer halten den Starttermin jedoch nicht für machbar. Realistischer erscheint der 1. März oder 1. April 2023.
Wo und wie kann ich das Deutschlandticket nutzen?
Das Deutschlandticket soll im Abo erhältlich sein und sich monatlich kündigen lassen. Möglicherweise kann das 49-Euro-Ticket nur digital gekauft werden, denn noch ist unklar, ob das Ticket auch in Papierform eingeführt wird. Genau wie sein Vorgänger, das 9-Euro-Ticket, gilt das Deutschlandticket in allen Nah- und Regionalverkehrsmitteln der 2. Klasse. Dazu gehören Linienbusse, U-Bahnen, S-Bahnen, Straßenbahnen sowie Züge im Nah- und Regionalverkehr. Ob das Mitnehmen eines Fahrrads im Ticket enthalten sein wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Vermutlich wird aber weiterhin ein zusätzliches Ticket nötig sein.
Bleibt der Preis langfristig bei 49€ pro Monat?
Bund und Länder stellen für das Deutschlandticket 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung. Weiterhin soll der Bund eine Milliarde pro Jahr in den Ausbau des regionalen Verkehrs investieren, so berichtet der Spiegel. Eine langfristige finanzielle Unterstützung hatten die Länder eingefordert, bevor sie dem Beschluss des 49-Euro-Tickets zustimmten. Trotzdem ist eine dynamische Preisentwicklung des Tickets vorgesehen. So planen die Verkehrsminister:innen einen automatischen Inflationsausgleich ab dem Jahr 2024, was den Ticketpreis ansteigen ließe. Regional könnten jedoch noch günstigere Angebote eingeführt werden. So bietet Berlin zum Beispiel seit Oktober ein länderspezifisches Ticket für 29€ an.
Welche Vor- und Nachteile bietet das Deutschlandticket?
Der feste Preis von 49€ entlastet vor allem Pendler:innen, die das Auto lieber stehen lassen möchten. Außerdem entfallen Hürden wie Tarifzonen, die das Buchen des richtigen Tickets nicht nur erschweren, sondern oft auch deutlich teurer werden lassen. Wer regelmäßig Ländergrenzen überquert, oder von keinem günstigeren regionalen Angebot profitieren kann, erfährt also eine Entlastung. Auch mit Blick auf den Klimawandel könnte das Angebot Relevanz haben. So senkte das 9-Euro-Ticket messbar den CO2-Ausstoß in Deutschland, da viele Menschen vom PKW auf die öffentlichen Verkehrsmittel umgestiegen waren. Andererseits sorgte das vielerorts für überfüllte Busse und Bahnen. Wie sich die Einführung des 49-Euro-Tickets auf CO2-Ausstoß und Auslastung der Verkehrsmittel auswirken könnte, ist aber noch unklar.
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