Streik am Amazon Prime Day 2019 – Alles Wichtige in Kürze
- Mitarbeiter-Streik zum Amazon Prime Day 2019
- Arbeitsniederlegungen an sieben deutschen Amazon-Standorten
- gefordert werden Tarifeinkommen wie im Einzel- und Versandhandel
- laut Amazon hat Streik keinen Einfluss auf die Lieferungen an die Kunden
Streik zum Prime Day – Faire Entlohnung für Beschäftigte gefordert
Der Amazon Prime Day 2019 ist eines der wichtigsten Shopping-Events für Amazon. Neben zahlreichen Sonderaktionen bietet der US-Handelsriese Rabatt-Angebote im Fünf-Minuten-Takt. Erstmals können Schnäppchenfreunde mit Prime-Mitgliedschaft 48 Stunden auf Rabattjagd gehen. Die Gewerkschaft Verdi nutzt das wichtige Event, um erneut bessere Entlohnung für Amazon-Beschäftigte zu fordern. In der Nacht von Sonntag auf Montag sind daher Amazon-Beschäftigte an sieben deutschen Standorten in den Streik getreten.
„Die Rabatte an die Kundinnen und Kunden lässt sich Amazon durch Tarifflucht und Niedriglöhne der eigenen Beschäftigten bezahlen – damit muss Schluss sein.“ – Orhan Akman, Verdi
„Während Amazon mit satten Preisnachlässen beim Prime-Day zur Schnäppchenjagd bläst, wird den Beschäftigten eine existenzsichernde tarifliche Bezahlung vorenthalten“, sagte Orhan Akman von Verdi. Seit mehreren Jahren versucht die Gewerkschaft höhere Löhne für Amazon-Mitarbeiter durchzusetzen. Dafür soll Amazon die Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel anerkennen. Darüber hinaus sollen die Tarifverträge des Einzelhandels allgemeinverbindlich gelten, so auch die Forderung an Politik und der Einzelhandelsverband HDE. Dadurch wäre auch Amazon an die entsprechenden Tarifverträge gebunden.
Amazon nur teilweise vom Streik betroffen
Bislang entlohnt Amazon die Beschäftigten der Logistikzentren auf Grundlage des Tarifvertrags für die Logistikbranche. Dieser sieht im Vergleich zum Einzelhandel niedrigere Bezüge vor. Laut Amazon habe der Streik zum Prime Day 2019 keine Auswirkungen auf die Lieferung an die Kunden. Mit dem Prime Day-Streik in den Logistikzentren in Werne, Rheinberg, Leipzig, Graben, Koblenz und Bad Hersfeld ist nur ein Teil der Amazon-Standorte in Deutschland betroffen. Laut Verdi soll der Streik unter dem Motto „Kein Rabatt mehr auf unsere Einkommen“ mindestens zwei Tage dauern. Während des Prime Day 2019 lockt Amazon noch bis zum 16. Juli um Mitternacht Kunden mit Sonderangeboten.
Titelbild von Hannes Edinger auf Pixabay
Kommentare (12)
Schreiben Kommentar schreibenUnd noch als Ergänzung: Ich war damals von einer Zeitarbeitsfirma ins Zentrallager der Post eingesetzt worden.. also nicht besser gestellt oder bezahlt , als Mitarbeiter von Amazon.. eher weniger gut bezahlt. Die ganze Branche kränkelt an diesem System, aber nirgends schreitet Verdi so gerne mit jeder Menge Trara ein, weil man da in der Öffentlichkeit gut dasteht. Das ist das traurige daran. Wo niemand schaut, wird Verdi kaum tätig bzw. wo keine Presse zu erwarten ist. Das ist die Hauptkritik. "Wir machen Arbeitskampf, weil genau jetzt mehr Leute als Kunden benachteiligt wären und das merken. " ist eben nicht dasselbe wie " Wir kämpfen für die besseren Arbeitsbedingungen immer und zu jeder Zeit." Das tut Verdi wohl eher nicht .... zumindest nicht , wenn man dass nicht groß aufblasen kann.
Du scheinst das Organisationsprinzip von Streiks nicht verstanden zu haben. Verdi kommt nicht einfach mal in deinen Betrieb, um eben mal öffentlichkeitswirksam auf'n Putz zu hauen. Die Beschäftigten vor Ort müssen sich organisieren, wenn sie erkannt haben, dass ihre Arbeitsverhältnisse nicht ihren Vorstellungen entsprechen und sie stattdessen ausgebeutet werden. Dann können diese sich zusammen mit Verdi Maßnahmen, wie auch Streiks, überlegen.
In den meisten Fällen, in denen nicht gleich die Öffentlichkeit großartig Wind bekommt, einigen sich Arbeitnehmer und -geber bei Tarifverhandlungen, ohne dass es überhaupt zu Warnstreiks kommen muss.
Aber es ist natürlich leichter, Gewerkschaften eine Geltungssucht zu unterstellen, anstatt sich mit den Angestellten bei Amazon und Co identifizieren zu können, ob deren Arbeitsumstände für einen selbst tolerabel wären.
@Ulrich: Bei der Post, bzw. DHl konnte man durchaus bestellen. Nannte sich ursprünglich Mein Paket, dann allyouneed und wurde vor einem halben Jahr geschlossen. Und wer glaubt, das Warenverkauf das Hauptgeschäft von Amazon ist, hat die moderne Welt nicht verstanden oder den Anschluss verpasst......
Allyouneed war ein Marktplatz. Das war eben nicht Verkauf und Versand durch DHL, wie es bei Amazon der Fall ist. Ansonsten ist das mit dem Glauben so eine Sache. Entscheidend ist, was die Umsatzzahlen sagen --> klick
@Ulrich: Bei der Post, bzw. DHl konnte man durchaus bestellen. Nannte sich ursprünglich Mein Paket, dann allyouneed und wurde vor einem halben Jahr geschlossen. Und wer glaubt, das Warenverkauf das Hauptgeschäft von Amazon ist, hat die moderne Welt nicht verstanden oder den Anschluss verpasst......
Du kannst bei der Post im Zentrallager genauso wenig etwas kaufen, wie bei Amazon. Das funktioniert auch nur in der Filiale oder online. Dabei ist auch bei der Post die Logistik eine eigene Spartem, wie bei Amazon auch. Darum geht es ja. Amazon gründet zusätzliche Unternehmen, die für die Vertriebssparte die Logistik übernehmen und nun verlangt Verdi, das eben diese Logistiktöchter nach Groß- und Einzelhandelstarif bezahlt werden. Das ist sachlich falsch, weil es eben Logistik ist. Ebenso wie bei diversen Modeseiten... Großversandhändlern, Computerhändlern etc. wo in den Aussenlagern eben auch Logitik-Tarif gilt. Und Amazon zahlt sogar ÜBER diesem Tarif und auch das stört Verdi.
In welcher Sparte der Post kann denn ein Kühlschrank oder ein Fernseher gekauft werden? Das Hauptgeschäft der Post in Logistik, was ist das Hauptgeschäft von Amazon?
Die Frage ist doch eher: Kann ich bei der Post auch Bücher, Filme, Fernseher oder Waschmaschinen kaufen?
Und noch als Ergänzung: Ich war damals von einer Zeitarbeitsfirma ins Zentrallager der Post eingesetzt worden.. also nicht besser gestellt oder bezahlt , als Mitarbeiter von Amazon.. eher weniger gut bezahlt. Die ganze Branche kränkelt an diesem System, aber nirgends schreitet Verdi so gerne mit jeder Menge Trara ein, weil man da in der Öffentlichkeit gut dasteht. Das ist das traurige daran. Wo niemand schaut, wird Verdi kaum tätig bzw. wo keine Presse zu erwarten ist. Das ist die Hauptkritik. "Wir machen Arbeitskampf, weil genau jetzt mehr Leute als Kunden benachteiligt wären und das merken. " ist eben nicht dasselbe wie " Wir kämpfen für die besseren Arbeitsbedingungen immer und zu jeder Zeit." Das tut Verdi wohl eher nicht .... zumindest nicht , wenn man dass nicht groß aufblasen kann.
Die Frage ist doch eher: Kann ich bei der Post auch Bücher, Filme, Fernseher oder Waschmaschinen kaufen?
Du kannst bei der Post im Zentrallager genauso wenig etwas kaufen, wie bei Amazon. Das funktioniert auch nur in der Filiale oder online. Dabei ist auch bei der Post die Logistik eine eigene Spartem, wie bei Amazon auch. Darum geht es ja. Amazon gründet zusätzliche Unternehmen, die für die Vertriebssparte die Logistik übernehmen und nun verlangt Verdi, das eben diese Logistiktöchter nach Groß- und Einzelhandelstarif bezahlt werden. Das ist sachlich falsch, weil es eben Logistik ist. Ebenso wie bei diversen Modeseiten... Großversandhändlern, Computerhändlern etc. wo in den Aussenlagern eben auch Logitik-Tarif gilt. Und Amazon zahlt sogar ÜBER diesem Tarif und auch das stört Verdi.
Ich kauf dann immer extra mehr bei amazon.de wenn die streiken. Solche Deppen.
Verdienen die Leute bei Amazon denn das Gleiche wie bei der Post?
Die Frage ist doch eher: Kann ich bei der Post auch Bücher, Filme, Fernseher oder Waschmaschinen kaufen?
*gääääähn* Würde bitte Verdi nur ein einziges Mal die Tätigkeiten vor Ort, die Qualifizierung der Mitarbeiter und den real gezahlten Stundenlohn nicht verfälschen ? 20.000 Mitarbeiter hat Amazon , wie viele davon streiken gleich, weil sie sich ungerecht behandelt fühlen ? Warum kümmert sich Verdi immer nur öffentlichkeits wirksam um spezifische Firmen ? Was ist mit den Lieferdiensten ? Mit anderen großen Anbietern ? Wenn man im Promillebereich Streikbeteiligung erreicht, weil einfach auch die Faktenlage nicht der "Gewerkschaft" entspricht, sollte man die eigenen Anstrengungen vielleicht nicht mit Profilneurose kombinieren. Ich habe mir vor ort so ein Logistikzentrum angesehen und auch in Logistikzentren der Post gearbeitet. Die Aufgaben waren identisch. Macht das die Post auch zum Groß- und Einzelhandel ? Solche Fragen bekommt man von keinem Verdi-Meschen sachlich beantwortet.
Verdienen die Leute bei Amazon denn das Gleiche wie bei der Post?
Das krasse daran: Amazon schafft es trotz Streik, dass Sendungen pünktlich ausgeliefert wird.
So ähnlich wie beim Poststreik. Damals waren Amazon Sendungen viel wichtiger als Post vom Gericht (oder anderen Behörden).
Amazon ist halt einfach das beste und zuverlässigste Unternehmen der Welt
*gääääähn* Würde bitte Verdi nur ein einziges Mal die Tätigkeiten vor Ort, die Qualifizierung der Mitarbeiter und den real gezahlten Stundenlohn nicht verfälschen ? 20.000 Mitarbeiter hat Amazon , wie viele davon streiken gleich, weil sie sich ungerecht behandelt fühlen ? Warum kümmert sich Verdi immer nur öffentlichkeits wirksam um spezifische Firmen ? Was ist mit den Lieferdiensten ? Mit anderen großen Anbietern ? Wenn man im Promillebereich Streikbeteiligung erreicht, weil einfach auch die Faktenlage nicht der "Gewerkschaft" entspricht, sollte man die eigenen Anstrengungen vielleicht nicht mit Profilneurose kombinieren. Ich habe mir vor ort so ein Logistikzentrum angesehen und auch in Logistikzentren der Post gearbeitet. Die Aufgaben waren identisch. Macht das die Post auch zum Groß- und Einzelhandel ? Solche Fragen bekommt man von keinem Verdi-Meschen sachlich beantwortet.
Was hat denn Amazon mit Einzelhandel zu tun? Müssen dann alles Lagerkräfte erstmal eine Umschulung machen?