Es soll Verbraucher:innen die Kaufentscheidung bei neuen Smartphones und Tablets erleichtern: Ab 2025 will die EU-Kommission ein neues Energielabel einführen, das unter anderem anzeigt, wie gut sich ein Gerät reparieren lässt. Damit sollen lange technische Lebenszyklen und Nachhaltigkeit gefördert werden. Wie genau sieht das Label aus und was bringt es?
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Energielabel für Smartphones und Tablets ab 2025
- Enthält einen Reparierbarkeitsindex
- Ziele: Hilfestellung bei Kaufentscheidung und Anreiz für reparaturfreundliche Geräte
Bei Geräten wie Fernsehern, Waschmaschinen oder Kühlschränken ist das EU-Energielabel schon lange etabliert und bezieht sich in erster Linie auf den Energieverbrauch. Nun hat die EU-Kommission auch einen Entwurf für ein Energielabel für Smartphones und Tablets beschlossen. Das neue Label soll ab 2025 umgesetzt werden und in erster Linie den Verbraucher:innen eine Hilfe bei der Kaufentscheidung sein.
Welche Werte beschreibt das Smartphone-Energielabel?
Wie die bereits bekannten Energielabels wird auch das neue Smartphone-Label auf einer Skala von A bis E angegeben. Neben dem Energieverbrauch ist der Reparierbarkeitsindex ein interessanter Aspekt. Damit wird ausgewiesen, wie gut sich das Smartphone oder Tablet reparieren lässt - und somit auch, wie nachhaltig es sein kann. In den Reparierbarkeitsindex zählen zum Beispiel die Schritte, die es zum Auseinanderbauen des Smartphones braucht. Aber auch die Verfügbarkeit von Ersatzteilen sowie Dauer der vom Hersteller gelieferten Softwareupdates spielen eine Rolle. Der Entwurf des Energielabels sieht außerdem eine Robustheitsskala vor. Sie soll angeben, wie viele Stürze das Smartphone oder Tablet übersteht.
Was bringt das neue Energielabel?
Laut Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck soll das Energielabel für Smartphones und Tablets nicht nur den Verbraucher:innen Hilfestellung leisten. Der Reparierbarkeitsindex hat auch zum Ziel, Anreize für Hersteller schaffen, die Geräte gleich von Beginn an nachhaltiger und reparierbarer zu gestalten. Langfristig sollen damit Ressourcen gespart werden, denn Käufer:innen müssten dann weniger oft Neuware erwerben. So könnten Lebenszyklen von Smartphones und Tablets verlängert werden. Der Standard soll vom Wegwerfen zum Reparieren transformiert werden, so Bundesumweltministerin Steffi Lemke.
Gibt es weitere Pläne für EU-Verordnungen rund um Smartphones und Tablets?
Neben dem Energielabel für Smartphones und Tablets sind auch EU-weite Vorgaben für Händler geplant, wie Heise berichtet. So soll zunächst einmal der USB-C Anschluss einheitlich verpflichtend werden, um Verbraucher:innen vor Kabelchaos zu schützen und Elektroschrott zu vermeiden. Fünf Jahre lang sollen Hersteller in Zukunft außerdem angehalten sein, Sicherheitsupdates und Ersatzteile zu liefern. Die Anforderungen an Akkus sollen steigen und die Smartphone-Batterien gleichzeitig wieder von Verbraucher:innen austauschbar sein. All das hat zum Ziel, Elektroschrott zu verringern, Reparaturen zu fördern und den Markt verbraucherfreundlicher zu gestalten.
Beitragsbild: Unsplash.com // PR Media
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