Geoblocking-EU-Aus beschlossen - Netflix, Spotify und Co. bald EU-weit verfügbar
Ulrich
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8. Feb. 2017, 18:02

Geoblocking-EU-Aus beschlossen - Netflix, Spotify und Co. bald EU-weit verfügbar

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Auch wenn Frank Underwood als US-Präsident in der beliebten Serie „House of Cards“ Entscheidungen von internationaler Tragweite trifft, ist für die Netflix-Serie spätestens an der Ländergrenze Schluss. Geoblocking verhindert, dass Serie, Filme und Videos des Streaming-Dienstes für deutsche Kunden im Ausland verfügbar sind. Auch für Musik von Spotify ist am spanischen Strand Schluss. Doch das Aus vom EU-Geoblocking wurde nun beschlossen.

Geoblocking-Aus ermöglicht grenzenlose Mediennutzung in der EU

Bislang ist die Nutzung von Online-Abonnements regelrecht Grenzen unterworfen. Die Verwendung von digital angebotenen Inhalten, egal ob Filme von Netflix, Amazon Video und Sky Now, Musik von Spotifiy, Deezer und Apple Music oder auch Videospiele, zum Beispiel von der Plattform Steam sind bislang auf das Heimatland beschränkt. Die Dienste lassen sich im Ausland gar nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen.

Zwar lässt sich die Blockade in Auslandsstaaten technisch auch umgehen, doch ist das mehr oder weniger aufwändig und auch die Frage zur Legalität einer solchen Umgehung ist fraglich. Durch das EU-Geoblocking-Aus werden solche Maßnahmen nicht mehr notwendig sein. Die EU passt sich damit den neuen Umständen der Mediennutzung an.

EU-Geblocking-Aus passt sich Nutzerverhalten an

Zu den Lebensgewohnheiten moderner Europäer passt Geoblocking nicht. Im Urlaub, fürs Studium oder gar beruflich spielen Grenzen immer weniger eine Rolle. Da Inhalte heute zu einem großen Teil digital verteilt werden, möchte man diese eben den veränderten Lebensumständen anpassen, auch bei einem Wechsel über Landesgrenzen. Mit der nun erzielten Einigung ist das Geoblocking-Ende innerhalb der EU absehbar. Durch die veränderten Vorschriften kann Netflix, Spotify und Co. im EU-Ausland genau so benutzt werden, wie zuhause auch. Ob spanischer Strand oder heimische Couch wird somit egal werden.

Geblocking-Ende in der EU nur für jeweils nationale Inhalte

Allerdings wird das Angebot weiterhin von den Anbietern national gestaltet werden. Ein deutscher Nutzer wird auf ein französisches Angebot ebenso wenig zugreifen können, wie der Spanier auf die italienischen Inhalte. Hier bleiben die Grenzen bestehen. Grund dürften die Geschäftsinteressen zum Beispiel von Film- oder Sportrechteinhabern sein. Diese werden national vergeben und verwertet. Mehr Wettbewerb und sinkende Preise wird es innerhalb der EU damit nicht geben. Allerdings könnte man von einem Kompromiss hinsichtlich der Interessen aller Beteiligter ausgehen. EU-Kommissar Tibor Navracsics spricht von einer „ausgewogenen Lösung“ für Urheber und Verbraucher.

Für die Umsetzung sollen die Anbieter der Online-Dienste über Zahlungsangaben, wie die Kreditkarte, den Internetvertrag oder die IP-Adresse den Wohnsitz des jeweiligen Nutzers feststellen. Wie das genau aussieht und ob zum Beispiel die Verwendung einer ausländischen Kreditkarte hierauf Auswirkungen haben wir, muss sich zeigen. Fest steht, dass die neue Regelung alle Bezahldienste für Online-Inhalte betreffen wird. Anbieter von kostenfreien Inhalten können ihr Angebot, wie die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Sender, ebenfalls freigeben.

Geoblocking-EU-Aus ab 2018

Die Änderung wird im Rahmen der Änderungspläne zur Schaffung eines digitalen Binnenmarktes innerhalb der EU vorgenommen. Bis es soweit ist, werden wir allerdings noch einige Zeit warten müssen. Die nun getroffene Einigung ist ein wichtiger Schritt. Als nächstes müssen die Pläne vom EU-Rat und dem Europäischen Parlament genehmigt werden. Die Regelungen werden dann voraussichtlich Anfang 2018 in Kraft treten. Dank des Wegfalls der Roamingkosten wird Streaming dann auch mobil in der ganzen EU möglich sein.

Geoblocking-EU-Verordnung in der Übersicht

  • EU-weite Nutzung von Online-Abos
  • für Serien, Filme, Videos, Musik, eBooks, Sportevents und ähnliche Inhalte
  • bezahlte Inhalte im EU-Ausland wie zuhause nutzen
  • Beginn voraussichtlich ab 2018
  • Übergangsfrist von 9 Monaten
  • nur die jeweils im Heimatland gekauften Inhalte verfügbar
  • Anbieter freier Inhalten können Angebot EU-weit liefern
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Kommentare (10)

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Ulrich
09.02.2017, 11:30
Anonym

Weiss Jemand wie es mit der Schweiz aussieht?

Das ist nicht EU, also sind die nicht dabei. Es kann jedoch sein, dass sich die Schweiz in einem eigenen Vertrag dazu verpflichtet. Gibt ja sehr viele Verträge zwischen der Schweiz und der EU. Wird vermutlich nicht wegen des Geoblockings allein passieren, doch im Rahmen des digitalen Binnenmarkts kann ich mir das gut vorstellen. Allerdings dann wohl nach 2018.

Antworten
Anonym
09.02.2017, 11:08

Weiss Jemand wie es mit der Schweiz aussieht?

Antworten
Anonym
09.02.2017, 08:34
Anonym

Nö, ist kein Rassismus, da der Entscheidung keine Rasse, sondern die Kaufkraft zugrunde liegt. In der ökonomischen Theorie heißt es also zutreffenderweise "Preisdiskriminierung"

Zum Glück gibts hier auch Leute mit Hirn! 😍

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Anonym
08.02.2017, 21:17

Netflix ist mit mein Account verfügbar in den Ländern die Netflix anbieten. Spotify genauso, nur eine Zeit lang in die kostenlose Variante, ohne Grenze als Premium.

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Anonym
08.02.2017, 20:12
cvdrei

richtig aber die GTX 1080 kostet auch überall in Europa das gleiche. Nur weil ein Deutscher mehr Geld hat als ein Rumäne, mehr für einen Song zuverlangen ist Rassismus

Und was kann der EU Kommissar dafür, wenn ein Unternehmen einen einheitlichen Preis verlangt?!?

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Anonym
08.02.2017, 20:12
cvdrei

richtig aber die GTX 1080 kostet auch überall in Europa das gleiche. Nur weil ein Deutscher mehr Geld hat als ein Rumäne, mehr für einen Song zuverlangen ist Rassismus

Nö, ist kein Rassismus, da der Entscheidung keine Rasse, sondern die Kaufkraft zugrunde liegt. In der ökonomischen Theorie heißt es also zutreffenderweise "Preisdiskriminierung"

Antworten
cvdrei
08.02.2017, 19:56
Ulrich

Irgendjemand stellt die Inhalte ja her. Der will schließlich auch bezahlt werden.

richtig aber die GTX 1080 kostet auch überall in Europa das gleiche. Nur weil ein Deutscher mehr Geld hat als ein Rumäne, mehr für einen Song zuverlangen ist Rassismus

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eagle
08.02.2017, 19:12

Nur mit den Livestreams alla BeIN (Handball-WM gibts dann kein Europa

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Ulrich
08.02.2017, 18:48
Anonym

Knapp off-topic, aber der Satz "ausgewogene Lösung" des EU Kommisars ist episch... Rumänische Lohkosten werden immer gern genommen, da wird die Freiheit der EU schon laaaange großgeschrieben - aber bloß keinen bit Daten zu billig verkaufen. Da endet die große Freiheit...

Irgendjemand stellt die Inhalte ja her. Der will schließlich auch bezahlt werden.

Antworten
Anonym
08.02.2017, 18:39

Knapp off-topic, aber der Satz "ausgewogene Lösung" des EU Kommisars ist episch... Rumänische Lohkosten werden immer gern genommen, da wird die Freiheit der EU schon laaaange großgeschrieben - aber bloß keinen bit Daten zu billig verkaufen. Da endet die große Freiheit...

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