Es war wieder Funkausstellung in Berlin. Wie in jedem Jahr zog die Messe für Unterhaltungs- und Gebrauchselektronik scharenweise Fachpublikum, Fans und Technikinteressierte an. Gab es Innovationen, Highlights und Produkten, die den Besuchern die Schuhe auszogen. Hört man sich unter einfachen Besuchern um, dann schwanken die Meinungen zwischen „wenig interessant“ und Familienbildern vor gigantischen UHD-Bildschirmwänden. Ach, IFA, was war 2016 los?

Smart Home ⇓ | OLEDs überall ⇓ | LEDs mit viel Potenzial ⇓ | Der dünnste & der dickste Laptop ⇓ | Smartphones & Smartwatches ⇓
Smart Home an jeder Ecke
Die richtigen Highlights und Neuheiten zeigten vor allem die Hersteller aus dem Haushaltsbereich. Smart Home gelang nun eindeutig der Durchbruch. Schon seit einigen Jahren nimmt der Anteil an Haushaltselektronik unter dem Berliner Funkturm zu. Da ist die Verbindung von Küchengeräten und Computern nur logisch. Vernetzte Kühlschränke mit Kameras und Display, Waschmaschinen mit Download-Funktion, Dunstabzugshauben mit WLAN und Apps für die Steuerung aller Geräte.
Wird das der Haushalt von morgen? Vielleicht nicht genau so, aber in der Art mit Sicherheit. Im Moment hat man noch den Eindruck, dass die Hersteller händeringend nach Anwendungsfällen suchen. Teilweise geht der Versuch ins Leere. Wer hatte denn schon unterwegs das Bedürfnis nachzuprüfen, ob der Kühlschrank wirklich zu ist? Praktischer ist da die Möglichkeit per Kamera den Kühlschrankinhalt vom Supermarkt zu prüfen. Das spart den Einkaufszettel.
Visionäre Konzepte für die Küche der Zukunft
Wohin der Weg in der Zukunft führen kann zeigte Panasonic. In einer aufgebauten Konzeptküche wurden Visionen, wie ein unsichtbar in den Tisch integrierter Herd, der nur die Lebensmittel erhitzt, gezeigt. Auch der Weinschrank mit Datenanzeige auf der transparenten Tür sowie der Glasvorhang, auf dessen Scheibe bei Bedarf Bilder, Videos und Inhalte, wie zum Beispiel Rezepte angezeigt werden können, zeigte einen faszinierenden Blick in die Zukunft.
Viel Bekanntes bei der Unterhaltungselektronik
In Sachen Haushalt war die IFA 2016 also durchaus eine interessante Veranstaltung. Mehr Aufmerksamkeit zieht für gewöhnlich die Unterhaltungselektronik auf sich. In dieser Hinsicht war die Funkausstellung in diesem Jahr in der Tat etwas mau. Die Hits vergangener Jahre, wie 4K, OLED-Displays, HDR, 3D setzten sich bislang entweder nur langsam durch oder sind schon wieder vorbei. Sicherlich werden im TV-Bereich hochauflösenden UHD-Geräte mit HDR-Kontrast den Markt bestimmen. Hier kann nicht in jedem Jahr das Rad neu erfunden werden. Schaut man sich die Entwicklung der letzten drei Jahre an hat sich im Fernseher-Markt jedoch einiges getan. Das dargestellte Bild wird besser und besser.
Der Mangel besteht nach wie vor bei den entsprechenden Inhalten. Gerade durch Streamingdienste ist mehr und mehr UHD-Bildmaterial verfügbar. Handys machen mittlerweile auch UHD-Videos. Und dann wäre da noch das Upscaling, mit dem die Hersteller versuchen das Full HD-Bild technisch auf UHD- und HDR-Niveau anzuheben. Sicherlich ist das nicht so überzeugend, wie direkt hergestelltes 4K-Filmmaterial. Doch es geht mittlerweile erstaunlich gut.
Beeindruckende LG-OLEDs
Für das Fernseherlebnis in Ultra HD braucht es auch gar nicht mehr unbedingt die teuerste Technik. Sehr weit oben angesiedelt im Preissegment ist LG. Das Unternehmen verbaut so ziemlich alles, was im TV-Bereich zur Spitzentechnologie gehört. OLED und Dolby Vision sind in den Top-Modellen natürlich an Bord. Entsprechend selbstsicher ist das südkoreanische Unternehmen. Die brillanten OLED-Bildschirme wurden auch in diesem Jahr stolz präsentiert. Den Eingang zur Messehalle bildete ein Tunnel aus 210 OLED-Bildschirmen. Die dort gezeugte Präsentation beeindruckte sicherlich jeden Besucher.
OLEDs überall
Mit der Signature-Serie hat das Unternehmen hier ein sowohl technisch wie auch vom Design überzeugendes Produkt. Die Picture-on-Glas-Technik erlaubt beeindruckend schmale Displays. Wer lieber zu einer anderen Marke greift, hat mittlerweile auch bei OLED gute Karten. Zwar wurde die Technologie von LG entwickelt, doch mittlerweile werden die Panels auch an andere Hersteller verkauft. Viele wollen in dem Markt mitmischen. So findet sich bei fast jedem Markenhersteller mittlerweile ein entsprechendes Gerät.

In LED-Fernseher steckt noch viel Potenzial



Günstiger Laserprojektor angekündigt
Auch Hisense verzichtet auf OLED und optimiert die eigene ULED-Technologie. Auffällig war am IFA-Stand der Chinesen jedoch das 4K Laser Cast System. Bereits im Juli stellte das Unternehmen den Laserprojektor vor. Das Gerät kann ein 100 Zoll großes Bild in 4K aus nur 40 Zentimetern Entfernung erstellen. Die Lebensdauer wird mit rund 20.000 Stunden veranschlagt. Zwar ist das Bild nicht so hell, wie bei Fernsehern. Erstaunlich ist jedoch der Preis. Genaue Zahlen stehen zwar noch nicht fest, es wird allerdings davon ausgegangen, dass das Set aus Projektor und Leinwand für deutlich unter 15.000 Euro erhältlich ist. Aus Preis-/Leistungssicht bietet Hisense damit eine günstige Alternative zu vergleichbaren Fernsehern.

Der dünnste und der dickste Laptop
Auch Computer gab es auf der IFA 2016 zu sehen. Dieses Elektroniksegment hat zwar auf der Berliner Messe nachgelassen, doch die großen Hersteller, wie Acer, Microsoft und Lenovo waren bei der Funkausstellung zu Gast. Dazu kamen viele weitere, unbekanntere asiatische Hersteller. Am meisten Aufmerksamkeit hat sicherlich Acer erzeugt. Auf der Funkausstellung präsentierte das Unternehmen mit dem Acer Swift 7 das aktuell dünnste Notebook.
Das dünnste Notebook der Welt
Das elegant in schwarz und gold gehaltene Vollalu-Gerät ist gerade einmal 9,96 mm dick. Im Inneren arbeitet ein neuer Kabi Lake m5-Prozessor von Intel mit bis zu 3,2 Gigahertz. Der Arbeitsspeicher ist 8 Gigabyte, die eingebaute SSD 256 Gigabyte groß. Die Auflösung des 13,3 Zoll großen Displays beträgt 1.920 x 1.080 Pixel. Hier hat Acer sicherlich ein Zugeständnis an die Akkulaufzeit von bis zu 9 Stunden gemacht. Der Winzling ist mit 1,1 Kilogramm sehr leicht und soll ab Ende September für 1.330€ erhältlich sein.

Gaming-Laptop der Extraklasse
Für Grobmotoriker besser geeignet ist der Predator 21 X. Das Notebook von Acers Gaming-Marke stellt so manchen ausgewachsenen Spiele-PC in den Schatten. Die beiden Geforce GTX 1080 im SLI-Betrieb zeigen deutlich, in welche Richtung das Gerät geht. Angetrieben wird das Gerät von einem Prozessor der neusten Intel Kaby Lake-Reihe, wobei sich das Unternehmen über Details ausschweigt. Anzunehmen ist, dass eine leistungsstarke CPU aus dem Desktop-Bereich verwendet wird. Hierzu passen auch die beiden Stromanschlüsse, die nach Möglichkeit auch den Laptop mit dem Stromnetz verbinden sollten. Lange hält der eingebaute Akku nicht durch. Die eingebauten fünf Lüfter und acht Heatpipes sprechen auch hier eine deutliche Sprache.

Smartphones und Smartwatch
Huawei mit Nova und Honor 8
Handlicher waren da die gezeigten Handys. Der chinesische Aufsteiger Huawei hatte das brandneue Nova vorgestellt. Das Mittelklasse-Smartphone kommt mit einem 5 Zoll großen Full HD-Display, dem Snapdragon 625-Prozessor mit acht Kernen, 3 Gigabyte RAM und 32 Gigabyte Speicher, der mittels microSD-Karte erweitert werden kann. Verpackt ist alles in einem schicken Aluminium-Unibody-Gehäuse. Wer es noch eine Nummer größer mag, der findet mit dem Huawei Nova Plus, bei dem ein 5,5 Zoll großer Bildschirm verwendet wird, das passende Gerät. Der Preis beginnt bei rund 400€.


Sonys neue Flaggschiffe
Ebenfalls zwei Neuheiten hatte Sony im Gepäck. Vor allem das neue Flaggschiff Sony XZ fiel ins Auge. Technisch ist das Gerät mit dem Snapdragon 820, 3 Gigabyte RAM und 32 Gigabyte internem Speicher und einem microSD-Kartenslot auf der Höhe der Zeit. Das 5,2 Zoll große Display kommt allerdings nicht an die 4K-Variante des Xperia Z5 Premium heran. Die Kamera hat 23 Megapixel und besitzt einen Laser-Autofokus. Mit diesem sollen sich nahe Objekte sehr schnell scharf stellen lassen. Zusätzlich soll der 3-fache Bildsensor für extrem gute Bilder sorgen. Auch ein Fünf-Achsen-Bildstabilisator ist an Bord. Zu kaufen ist das Gerät ab Mitte Oktober für 699 Euro.

Samsung mit Phablet und Smartwatch-Neuheit
Samsung zeigte auf der IFA das neue Phablet Note 7. Allerdings wurde die Stimmung durch diverse Akkuprobleme getrübt, die während der Funkausstellung bekannt wurden. Der Verkaufsstart in Deutschland musste daraufhin verschoben werden. Die Besucher zeigten sich dennoch sehr angetan von dem 5,7 Zoll großen Smartphone.
Gear S3 mit neuem Display und GPS
Mehr Spaß hatte Samsung sicherlich an der Smartwatch-Neuheit Gear S3. Schon im letzten Jahr sorgte der Vorgänger für große Aufmerksamkeit. Das neue Modell kommt mit einem 0,1 Zoll größeren Bildschirm mit Always-On-Technik. Auch den Akku hat Samsung vergrößert. Ob die Uhr allerdings wirklich die angegebenen 4 Tage ohne Ladegerät auskommt, ist fraglich. Gerade bei Verwendung des neuen GPS-Empfänger dürfte es schnell vorbei sein mit dem internen Stromspeicher.

So viel zu sehen und so wenig Zeit
Insgesamt gab es auf der IFA 2016 also schon einiges zu sehen, auch wenn in diesem Jahr nicht unbedingt die Riesenkracher in Berlin ausgestellt waren. Für den durchschnittlichen Messebesuch war es dennoch ein volles Programm. Wem die ausgestellten Neuheiten dann doch zu langweilig waren, für den gab es auf der Funkausstellung jede Menge Unterhaltung. Da das Thema Virtual Reality immer aktueller wird, gab es zahlreiche Stände mit entsprechendem Angebot.

Kommentare (5)
Schreiben Kommentar schreibenBei den Smartphones (gerade für Schnäppchenfüchse) interessant, dass ZTE Axon 7 und Axon 7 Mini vergessen.
Wenn man sich die Spec´s anschaut und den dazu genannten Startpreis wird da sicherlich der ein oder andere zuschlagen.
Ich hasse diese Seitenfüße an den aktuellen Fernsehern... Drecksmode!
Insgesamt sind die Geräte schon schicker geworden als vor ein paar Jahren. Keine Sorge, es gibt noch genug Fernseher mit einem mittigen Fuß, z.B. von Sony.
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Beeindruckende LG-OLEDs
Für das Fernseherlebnis in Ultra HD braucht es auch gar nicht mehr unbedingt die teuerste Technik. Sehr weit oben angesiedelt im Preissegment ist LG. Die Japaner verbauen so ziemlich alles, was im TV-Bereich zur Spitzentechnologie gehört. OLED und Dolby Vision sind in den Spitzenmodellen natürlich an Bord. Entsprechend selbstsicher ist das südkoreanische Unternehmen."
Bitte was denn nun? ;-)
"Mailand oder Madrid. Hauptsache Italien." Ist geändert, danke.
Ich hasse diese Seitenfüße an den aktuellen Fernsehern... Drecksmode!
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Beeindruckende LG-OLEDs
Für das Fernseherlebnis in Ultra HD braucht es auch gar nicht mehr unbedingt die teuerste Technik. Sehr weit oben angesiedelt im Preissegment ist LG. Die Japaner verbauen so ziemlich alles, was im TV-Bereich zur Spitzentechnologie gehört. OLED und Dolby Vision sind in den Spitzenmodellen natürlich an Bord. Entsprechend selbstsicher ist das südkoreanische Unternehmen."
Bitte was denn nun? ;-)