KI-Beschleuniger lösten unlängst einen Hype aus, der seinesgleichen sucht. Die US-amerikanische Regierung plant anscheinend, die Exportbeschränkungen für Hardware nach China auszuweiten, was sich insbesondere auf den Technologiehersteller Nvidia auswirken könnte. Nvidia hat speziell angepasste Versionen seiner GPU-Beschleuniger A100 und H100 für den chinesischen Markt entwickelt.
Alles begann mit der A800, bei der der Nvlink-Interconnect von 600 auf 400 GByte/s reduziert wurde. Dies führt zu einer langsameren Kommunikation zwischen den GPUs und verlangsamt beispielsweise das Training großer KI-Modelle. Bisher greifen die US-Exportbeschränkungen für Serverchips für chinesische Kunden bei einer Übertragungsrate von mehr als 400 GByte/s zwischen den Chips.
Weder die A800 noch die Nachfolgerin H800 werden von Nvidia auf seiner chinesischen Webseite aufgeführt. Auch im Fall der H800 sind es chinesische Händler, die einen Einblick in die Spezifikationen gewähren: Auch hier wurde der Nvlink-Interconnect gedrosselt, und zwar von 900 auf 400 GByte/s. Der GPU-Beschleuniger ist sowohl als SXM-Modul für spezielle Server-Mainboards als auch als PCI-Express-Karte erhältlich.
Überlegungen zur weiteren Einschränkung der Exporte von GPU-Beschleunigern nach China
Das Wall Street Journal berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, dass das US-amerikanische Handelsministerium im Juli 2023 die Exporte nach China weiter einschränken könnte. Schnelle GPU-Beschleuniger wären dann hauptsächlich auf dem Graumarkt erhältlich. Laut The Register verkaufen Importeure in Hongkong bereits heute A100-Karten zu fast dem doppelten Preis von etwa 20.000 US-Dollar - in begrenzten Mengen und ohne Garantieleistungen.
Nvidias Sichtweise auf die Auswirkungen der Exportbeschränkungen
Nvidias Finanzchefin Collette Kress wurde von Marketwatch zitiert und erklärte, dass das Unternehmen kurzfristig eine Ausweitung der Exportbeschränkungen kaum spüren würde. Bei langfristigen Verboten zeigt man sich jedoch besorgt: "Langfristig würden Beschränkungen, die den Verkauf unserer Rechenzentrums-GPUs nach China verbieten, zu einem dauerhaften Verlust von Möglichkeiten für die US-Industrie führen, auf einem der größten Märkte der Welt zu konkurrieren und führend zu sein, und sich auf unsere zukünftigen Geschäfts- und Finanzergebnisse auswirken." Nach dem Bericht des Wall Street Journal fiel der Aktienkurs von Nvidia um fünf Prozent, hat sich jedoch seitdem leicht auf knapp 380 Euro erholt.
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