Pakete aus China werden teurer – Das Wichtigste in Kürze
- Pakete aus China werden teurer
- DHL darf für chinesische Päckchen künftig Gebühren nach eigenem Ermessen veranschlagen
- China laut Weltpostverein nicht mehr als „Entwicklungsland“ definiert
- USA hatte mit dem Ausstieg aus Weltpostverein gedroht
- Gebühren dürfen ab 2021 von Staaten individuell festgelegt werden
Pakete aus China werden teurer – Die bisherige Situation im Überblick
Angesichts des Gigantenstatus der Republik China auf dem weltweiten Wirtschaftsspielfeld mag es heute grotesk erscheinen, doch bei der Verabschiedung des Weltpostvertrags von 1874 wurde die Volksrepublik als Land mit mittleren oder geringen Einkommen definiert. So konnten Pakete aus China, selbst in geringen Abmessungen und mit lediglich einem USB-Stick oder ähnlichen Kleinstteilen bestückt, bisher für aufreizend niedrige Versandgebühren verschickt werden. Noch bis vor Kurzem galt das Reich der Mitte also als vom Weltpostverein besonders gefördertes Land und der Handel mit Budget-Produkten florierte: In Deutschland kommen jährlich 70 Millionen Kleinwarensendungen mit chinesischem Absender an und damit sind lediglich Päckchen mit Technikprodukten beziffert.
Gebührenerhöhung für China-Pakete – Wie kam es dazu?
Angesichts des rasanten Aufstiegs Chinas zur Welt(handels)macht stößt die Einordnung Chinas als Entwicklungsland anderen Nationen schon seit Jahren auf – allen voran Erzkonkurrent USA, die deshalb 2018 unter Trumps Führung mit dem Ausstieg aus dem Weltpostverein drohten.
In der Folge verhielt es sich so wie bei manchen Drohgebärden der Vereinigten Staaten mit weitreichenden Folgen – man nahm sie ernst. Genauer gesagt, der Weltpostverein zeigte sich besorgt und reagierte entsprechend. So beschlossen die 192 Mitgliedsländer der in Bern ansässigen Insitution im vergangenen Jahr einstimmig einen Kompromiss: Länder, in denen besonders viele Pakete aus China ankommen, dürfen die Versandgebühren selbst festlegen. Das globale Ost-West-Ungleichgewicht beim Online-Handel, etwa durch die Einfuhrumsatzsteuer, bleibt damit zwar zum Teil erhalten, ein Teil des Wettbewerbsvorteils von China gegenüber dem Rest der Welt ist aber beseitigt. Was wird sich für Händler und Kunden ändern?
Fazit: Was ändert sich für Händler und Kunden?
Billigsendungen aus China gehören also schon bald der Vergangenheit an – während die voranpreschenden USA bereits seit diesem Jahr nach eigenem Gusto die Versandgebühren erhöhen dürfen, wird dieses Recht ab 2021 allen anderen Ländern, darunter auch Deutschland, zuteil. Und während der Spekulationspegel bereits steigt, dürfen etwa bei deutschen Kunden die ganz großen Bedenken ausbleiben: Denn, ja, es wird bei der Gebührenerhebung für China-Pakete eine Obergrenze geben. In den nächsten Jahren darf die Pauschale für Pakete aus China auf maximal 70 Prozent des Inlandsportos erhöht werden.
Fakt ist aber auch: Die Anhebungen bei der Versandpauschale für Päckchen aus China dürfte nicht lange auf sich warten lassen. Schätzungen des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste entstand der Deutschen Post allein 2016 ein Verlust von 120 Millionen Euro durch den Fast-for-free-Versand aus China. Dem dürfte die Bundesregierung als Hauptaktionär der Deutschen Post so schnell wie möglich entgegenwirken wollen. Die Tage des extrem schnäppchenlastigen Shopping-Vergnügens in China-Shops sind also gezählt.
Kommentare (6)
Schreiben Kommentar schreibenGute Entscheidung, die Versandfirmen müssen schließlich kostendeckend arbeiten.
Die Ausbeutung von Dhl bis Hermes und Co ist dir dabei scheiß egal oder meinst du die Mitarbeiter bekommen davon einen Cent ab.
typische CDU
Naaaa endlich das wurd auch Zeit
Ja stimmt das nicht mehr soviel Schrott im Müll landet 😝
Naaaa endlich das wurd auch Zeit
ich empfinde es auch als Frechheit, dass die ihren Kram so preiswert in der Welt verteilen dürfen. Bitte sofort Portogebühren angleichen!!
demnach werden die Verkaufspreise niedriger angesetzt und somit ist alles wie beim Alten...
Gute Entscheidung, die Versandfirmen müssen schließlich kostendeckend arbeiten.