DAB+-Pflicht in Deutschland: Das Wichtigste in Kürze
- Neuerung im Telekommunikationsgestz seit 21.12.2020 in Kraft
- Verpflichtender Einbau von DAB+ Digitalradios in Neuwagen-PKWs
- Digitalradiopflicht gilt auch für Heimradios mit Display
- UKW-Radios bleiben weiter auf Empfang
- Abschaltung von UKW noch nicht in Planung
Digitalradiopflicht in Deutschland
Wer aktuell plant, ein neues Auto zu kaufen oder sich für zu Hause ein neues Radio anzuschaffen, der sollte darauf achten, dass der Radioempfang im Neuwagen oder beim Neugerät neben UKW auch digital möglich ist. Seit dem 21.12.2020 ist das mit dem Inkrafttreten der Änderung im Telekommunikationsgesetz Pflicht. Das bedeutet auch, dass Auotmobilhersteller diese Funktion nun kostenlos anbieten müssen. Zuvor wurden für das Extra-Feature Digitalradio meist noch überzogene Aufpreise verlangt.
Das Digitalradio, kurz DAB+, soll in Zukunft Schritt für Schritt die klassische UKW-Übertragung ablösen. Aus heutiger Sicht ist diese Ultrakurzwellen-Technik nicht mehr effektiv, viel zu teuer und insgesamt schlichtweg veraltet. Die gesetzliche Verpflichtung zum Digitalradio soll die schrittweise Ablösung unterstützen, einen Plan für die Abschaltung von UKW gibt es allerdings noch nicht.
Wegen der fortschreitenden Digitalisierung des Hörfunks in Europa ist es wichtig, dass Radios DAB+ und/oder IP empfangen können. Die neue Regelung setzt dies für Deutschland um. Das von Bund und Ländern beschlossene Gesetz unterscheidet dabei zwischen Autoradios in Neuwagen (§ 48 Abs. 4 TKG) und allen anderen handelsüblichen Radiogeräten (§ 48 Abs. 5 TKG).
DAB+ in Neuwagen
Radios in Neuwagen müssen seit Montag die DAB+-Funktion unterstützen, egal ob es sich beim Gerät um eine Serien- oder eine Sonderaustattung handelt. Neben PKWs gilt die Neuerung auch für Wohnmobile, Krankenwagen, Rettungsfahrzeuge und Busse. Bei dem Gesetz (§ 48 Abs. 4 TKG) handelt es sich um eine europäische Verordnung, die innerhalb der EU gilt.
DAB+ bei anderen Radiogeräten
Ein handelsübliches Radio fällt automatisch unter die Digitalradiopflicht (§ 48 Abs. 5 TKG), wenn es den Sendernamen auf dem Display anzeigen kann. Während Automobilhersteller allerdings zwingend DAB+ in ihren Geräten ermöglichen müssen, haben Hersteller von Heim- und Freitzeit-Radios noch die Wahl bezüglich des digitalen Empfangs: Ihre Geräte müssen entweder über Internetradio oder DAB+ verfügen. Analoge Radios, die kein Display besitzen, dürfen weiterhin gekauft werden, allerdings wird dieses bei einer möglichen Abschaltung des UKW-Empfangs nur noch Elektroschrott sein.
Wozu eine Digitalradiopflicht?
Es handelt sich hierbei in erster Linie um einen Verbraucherschutz, der nicht nur die zunehmende Deutschland- und Europaweite Digitalisierung im Rundfunk voranbringen soll. Ist dieser nämlich erstmal vollständig digitalisiert, werden Radionfans auf ihren analogen UKW-Radios keine Welle mehr empfangen. Die Digitalradiopflicht stellt also sicher, dass alle Radiohörerinnen und Hörer auch in ferner Zukunft alle Rundfunkangebote empfangen können. In einigen Ländern Europas ist die Abschaltung von UKW bereits in Planung oder sogar schon geschehen, zum Beispiel Ende 2017 in Norwegen. Mehr Informationen zur Digitalradiopflicht hält die Initiative Digitalradio Büro Deutschland bereit.
Vorteile vom Digitalradio
Fans des analogen Wellenreitens kann man wohl kaum ein Argument liefern, was für die vollständige Einstellung des UKW-Empfangs und damit für die komplette Digitalisierung des Rundfunks spricht, denn allein die Tatsache, dass ein typischer Sendersuchlauf nicht mehr nötig und mit DAB+ auch so nicht mehr möglich ist, ist doch schon Grund allein zum Trübsal blasen. Doch die Vorteile des Digitalradios liegen eindeutig auf der Hand: deutlich mehr Sender und ein störungsfreier Empfang. Dazu reihen sich noch ein paar weitere Für-Argumente, so ist der Verkehrsfunk viel umfangreicher, da viel mehr und viel größere Daten ausgetauscht und übertragen werden können. Je nach Ausstattung des Radios werden außerdem auch weitere Zusatzinformationen zum Programm am Display angezeigt.
Kommentare (8)
Schreiben Kommentar schreibenHier mal ein Argument für Analog-Radios. Ein einfaches Analog-Radio läuft mit Batterien monatelang. Ja, richtig gehört, es läuft mehrere Stunden täglich, monatelang mit nur einem Satz Batterien! Auch ein halbes Jahr ist ganz normal. Digitale schaffen kaum eine Woche ...
bin dienstlich in ganz Deutschland unterwegs und nutze DAB+ schon etwas länger. Hatte nie nennenswerte Sendelöcher. Find es gut bundesweit meinen Liblingssender Sunshine Live zu hören. 5G und Internetradio ist fürn Keks solange es keine preiswerten Datenflatrates gibt.... und bei LTE habe ich jede Menge Funklöcher....
Ein Zeichen das die deutschen Beamten alias digital Neandertaler stehts hinterher sind. Die DAB Technik ist so gut wie tot und wird spätestens durch 5G den Todesstoß bekommen. Habe DAB Letztes Jahr zwischen Berlin und Potsdam Berlin ein paar Monate getestet: Fazit schlechterer Empfang weniger Sender. Absolut kein Mehrwert. Schon jetzt hab ich mit Telekom 4G überall internet radio und music und video streaming. Wer außer Opas oder querdenker die sich auf den dritten Weltkrieg vorbereiten und aluhüte tragen brauchen noch radio. Zu mal da lieber ein paar hörbücher oder reportagen hören und seinen Horizont erweitern.
klar hat DAB seine Vorteile, bin mit dem Auto deutschlandweit unterwegs und da wo ma Empfang hat ist der auch glockenklar, nur leider ist der Empfang nicht überall auch vorhanden.... da wo die UKW Leistung abfällt wenn das Signal schwächer wird ist aber ein in der Qualität etwas schlechterer Empfang immer noch möglich. Beim digitalen Radio ist aber leider : entweder oder... Das muss sich noch ändern, das wärs echt gut.
Und die deutschen Autobauer bauen das DAB+ Modul ein; aktivieren es aber nicht. Wäre so eine Idee. Dann muss man DAB+ trotzdem via Aufpreis extra kaufen, damit's aktiviert wird, obwohl's schon drin ist. Habe ich mal gelesen. Weil aktuell nur wenige Prozent DAB+ wünschen und sich einbauen lassen. Also baut man's nach EU Vorgabe ein aber aktiviert es nicht.
Naja, mehr als 1000€ kann man doch eh nicht für dieses 'extra' in der Liste aufführen, sonst würde der Neuwagenkäfuer die Verarschung noch merken. Also packt man die 1000 Öcken einfach auf jedes Fahrzeug an Mehrpreis drauf und dann passt es. 'Gesetzlich vorgeschriebene Sonderausstattung' dann noch separat auf der Rechnung ausweisen und der Drops ist gelutscht. Das hilft der Autoindustrie, etwas mehr vom deutschen Willi zu erwirtschaften. Oder man bestellt eben gar kein Radio ab Werk - dann muss ja auch kein DAB drin sein. Dann darf das Auto natürlich keine 1000€ billiger werden, sondern nur 200€, und dann bestellt eben doch wieder jeder eins mit.
Das Dinge in Vorarbeit eingebaut aber nicht aktiviert sind ist doch nicht Neues. Das gilt für die PS Stärke von Autos. Die CPU Power und Taktraten von PC und und und. Wenige nutzen das aus und aktivieren es im Alleingang und freue sich so darüber ;)
Wenn man nix zu sagen hat, einfach ...
Und die deutschen Autobauer bauen das DAB+ Modul ein; aktivieren es aber nicht. Wäre so eine Idee. Dann muss man DAB+ trotzdem via Aufpreis extra kaufen, damit's aktiviert wird, obwohl's schon drin ist. Habe ich mal gelesen. Weil aktuell nur wenige Prozent DAB+ wünschen und sich einbauen lassen. Also baut man's nach EU Vorgabe ein aber aktiviert es nicht.