Die Federal Trade Commission (FTC) kämpft hartnäckig gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. Mit einer einstweiligen Verfügung vor Gericht gescheitert, geht die US-Regulierungsbehörde nun in Berufung. Somit hängt die Übernahme weiterhin in der Luft.
Das Wichtigste in Kürze
- Microsoft versucht zurzeit die Marke Activision Blizzard zu übernehmen
- Extrem erfolgreiche Franchises wie Call of Duty und Fallout sind Teil dieser Marke
- Nach einem Teilerfolg geht die FTC in Berufung, um eine Kartellbildung zu verhindern
Nicht nur die britische Competition and Markets Authority (CMA) könnte dem Milliarden-Deal zwischen Microsoft und Activision Blizzard noch im Weg stehen, auch die FTC macht sich auf die nächste Runde bereit. Die US-amerikanische Marktaufsicht kündigte an, gegen das am Dienstag getroffene Urteil (wir berichteten) von US-Bezirksrichterin Jacqueline Scott Corley in Berufung gehen zu wollen.
"Das Gericht ist der Ansicht, dass die FTC nicht nachgewiesen hat, dass sie mit ihrer Behauptung, dass diese spezielle vertikale Fusion in dieser speziellen Branche den Wettbewerb erheblich einschränken könnte, Erfolg haben wird", gab Corley in ihrem Urteil zu verstehen. Mit welchen Argumenten die FTC beim neunten Bundesberufungsgericht vorstellig wird, ist bisher nicht bekannt.
Microsoft weiterhin zuversichtlich
Microsoft und Activision Blizzard zeigen sich derweil siegessicher, aber mit einem Kopfschütteln. "Wir sind enttäuscht, dass die FTC weiterhin einen nachweislich schwachen Fall verfolgt, und wir werden uns weiteren Versuchen widersetzen, die Möglichkeit, voranzukommen, zu verzögern", sag Microsoft-Präsident Brad Smith (via The Verge). Blizzard-Präsident Mike Ybarra twittert hämisch: "Ihre Steuergelder bei der Arbeit."
Britische Behörden sind gesprächsbereit. Während die Federal Trade Commission mit Berufungs- und kommenden Verwaltungsverfahren weiterhin versucht, die Übernahme zu verhindern, scheinen sich die britische Wettbewerbsbehörde und Microsoft langsam aber sicher anzunähern. Aktuell ist die Competition and Markets Authority die einzige Behörde weltweit, die den 69-Milliarden-Dollar-Deal zwischen Microsoft und Activision Blizzard aufgrund von Bedenken im Cloud-Gaming-Bereich abgelehnt hat.
Bis zu einer erfolgreichen Übernahme liegen den Redmondern somit weiterhin zwei Steine im Weg, die FTC in den Vereinigten Staaten und die CMA in Großbritannien. Theoretisch könnte der Deal bis zum 18. Juli 2023 über die Bühne gehen, wenn sich Microsoft zeitnah mit den britischen Behörden einigt und es das Berufungsgericht in den USA möglicherweise nicht gerade eilig hat.
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