- Sparkasse Online-Banking mit neuer Direktbank – Alles Wichtige in Kürze
- Online-Direktbank: Sparkassen mit veränderten Kundenwünschen konfrontiert
- Gemeinsame Sparkassen-Direktbank: Attraktiv für junge Kunden?
- Online-Direktbanken bei der Sparkasse schon jetzt: 1822direkt, DKB, Yomo
- Online-Direktbank: Modernisierung bei Sparkasse schwer
Sparkasse Online-Banking mit neuer Direktbank – Alles Wichtige in Kürze
- Erfolg von Online-Banken bringt Sparkassen zum Nachdenken über Online-Direktbank
- Sparkassen können mit neuer Direktbank gerade junge Kunden ansprechen
- DKB als möglicher Kandidat für deutschlandweite Direktbank der Sparkassen
- gemeinsame Direktbank durch regionale Sparkassen-Sturktur schwierig
Online-Direktbank: Sparkassen mit veränderten Kundenwünschen konfrontiert
Kostenlose Girokontoführung, Gratis-Kreditkarte, bequeme App-Anbindung und niedrige Gebühren – viele Direktbanken bieten zahlreiche Gründe für Neukunden. Die Sparkassen haben dahingegen Beratung und ein dichtes Automatennetz zu bieten. Doch mit diesen Argumenten überzeugen die regionalen Kreditinstitute immer weniger Kunden.
Die Zahl der Girokonten in Deutschland nimmt zu. Die Bankkunden von heute nutzen mehrere Konten und wählen die Leistungen der einzelnen Angebote spezifisch nach den eigenen Bedürfnissen aus. Beratung spielt dabei im Alltag eine immer geringere Rolle, ein dichtes Automatennetz wird durch neue Varianten des bargeldlosen Bezahlens immer unwichtiger. Dafür werden geringe Kosten und bequeme Nutzung immer wichtiger. Der Erfolg von Online-Direktbanken wie ING, Comdirekt oder DKB aber auch von trendigen Fintecs wie N26 zeigen die Entwicklung deutlich.
Gemeinsame Sparkassen-Direktbank: Attraktiv für junge Kunden?
Innerhalb des Sparkassen-Verbunds ist man sich der Notwendigkeit einer Veränderung bewusst. „Wir erreichen eine bestimmte Kundenklientel mit unserem traditionellen Geschäftsmodell nicht“ wird ein Sparkassen-Mitarbeiter zitiert. Gerade die ING scheint ein wichtiger Gegner zu sein. Wie das Handeslblatt berichtet, wird innerhalb der Sparkassen-Gruppe über eine gemeinsame Online-Direktbank der kommunalen Geldinstitute nachgedacht.
„Eine Onlinebank mag der Idee der Sparkassen von vor 200 Jahren widersprechen, aber die Welt hat sich verändert.“ – Walter Strohmaier, Bundesobmann der deutschen Sparkassen
Die Idee hat Charme. Mit 35 Millionen Girokonten sind die 400 Sparkassen in Deutschland Marktführer. Die Marke „Sparkasse“ hat in der Fläche weiterhin eine große Zugkraft und auch in den Städten ist das rote Logo fast jedem Verbraucher bekannt. Ein zeitgemäßes, kostengünstiges – ja, modernes – Angebot hätte durchaus Chancen, den Markt in Bewegung zu versetzen – und trotz des angestaubten Images.
Online-Direktbanken bei der Sparkasse schon jetzt: 1822direkt, DKB, Yomo
Dabei sind onlinegeführte Direktbanken für die Sparkassen nicht neu. Die Frankfurter Sparkasse betreibt mit 1822direkt eine erfolgreiches Direktangebot. Die BayernLB-Tochter DKB betreibt das Privatkunden-Geschäft ausschließlich als Direktbank. Gerade die DKB bietet sich nach Strohmaiers Ansicht ideal als Kern einer gemeinsamen Online-Direktbank an. Wie es mit der DKB in der Zukunft weitergeht, ist ungewiss. Obwohl die Bankenbranche nach wie vor die Finanzkrise von 2009 verarbeiten muss, geht es der Bank gut. Laut Handelsblatt habe die BayernLB 2018 „vor Steuern 870 Millionen Euro verdient.“ Die DKB steuerte dabei ein Drittel des Gewinns bei. Der Freistaat Bayern als 75 prozentiger Besitzer der BayernLB wird sich ungern Gewinn und Einfluss nehmen lassen.
Online-Direktbank: Modernisierung bei Sparkasse schwer
Gerade die Struktur der Sparkassen scheint der Modernisierung und damit auch einer gemeinsamen Online-Direktbank im Weg zu stehen. Die Sparkassen sind streng regional ausgerichtet. Jedes Institut ist nur in seinem klar abgesteckten Geschäftsgebiet aktiv. Mit einer deutschlandweiten gemeinsamen Online-Direktbank würden sich die Sparkassen selbst Konkurrenz machen. Dazu geht es unter den Sparkassen als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut in Kommunalbesitz auch um Einfluss und Politik.
Wie schwer sich die Institute mit Neuerungen tun, zeigt die zurückhaltende Einführung von modernen Zahlungsmethoden wie Apple Pay. Selbst das Smartphone-Online-Konto Yono, als Antwort auf Fintecs wie N26 gestartet, ist nur ein Angebot weniger Sparkassen, aus dem sich mit der Hamburger Haspa bereits die größte deutsche Sparkasse verabschiedet hat. Eine gemeinsame Online-Direktbank der Sparkassen ist vor diesem Hintergrund mittelfristig kaum wahrscheinlich. Die übrigen Online-Banken und Fintecs brauchen sich somit kaum wegen neuer Konkurrenz sorgen. Wie so oft muss den Leidensdruck bei Sparkassen und Politik wohl noch weiter steigen, bevor es zu strukturellen Reformen und Modernisierung kommt – vielleicht ist es dann noch nicht zu spät.
Kommentare (6)
Schreiben Kommentar schreibenDie Sparkasse ist unseriös. Mir hat sie wegen einer einzigen Kontopfändung durch einen Dritten, mein Girokonto gekündigt. Anschließend eine Wiederaufnahme verweigert obwohl
a) Sie mit dem Bürgerkonto für jedermann werben und
b) per Gesetz (wie jede andere Bank auch) jedem Bürger ein Konto eröffnen müssen, sofern der Bürger anderweitig nicht bereits eines hat.
Die Sparkasse München missachtet Gesetze!
Ich musste mich hier über die Sparkasse auskotzen, jetzt fühl ich mich besser
jede Sparkasse ist eine eigene Bank, es bringt also nichts sich von Erfahrungen mit einer zu berichten diese dann auf alle zu übertragen.
Verhaltensregeln sind ja schön und gut. In der Praxis läuft das aber anders. Politiker nehmen immer dann Einfluss auf Sparkassen wenn es Ihnen gut geht. Dann soll aus dem Überschuss auf einmal ein Strukturprogramm des Kreises finanziert werden nur weil der Kreis selbst schlecht wirtschaftet. Soviel zum politischen Einfluss. Während der Finanzkrise waren und sind die regionalen Institute wie Sparkassen und Volksbanken im Gegensatz zu den großen und tollen Direktbanken wesentlich stabiler geblieben und haben den Steuerzahler keine Milliarden gekostet.
"Gesetzte sind da, um gebrochen zu werden..." oder wie war das. Natürlich kann ein Politiker Compliance-Richtlinien brechen, so wie ich die meines Unternehmens brechen kann. Aber dann ist er nicht mehr lange auf seinem Posten. Die Sparkassen sind stabiler, könnten bei einer zu schnell voranschreitenden Zinswende aber Probleme bekommen, weil sie sehr stark an Immobilienkrediten beteiligt sind. Die Re-Finanzierung könnte dadurch teuer werden. Könnte sein, dass sie dann in eine Mini-Krise kommen und ein paar Jahre weniger Gewinne einfahren.
Die Sparkasse ist unseriös. Mir hat sie wegen einer einzigen Kontopfändung durch einen Dritten, mein Girokonto gekündigt. Anschließend eine Wiederaufnahme verweigert obwohl
a) Sie mit dem Bürgerkonto für jedermann werben und
b) per Gesetz (wie jede andere Bank auch) jedem Bürger ein Konto eröffnen müssen, sofern der Bürger anderweitig nicht bereits eines hat.
Die Sparkasse München missachtet Gesetze!
Ich musste mich hier über die Sparkasse auskotzen, jetzt fühl ich mich besser
Ich bin auch ausgewichen auf ein kostenfreies Girokonto. Auch weil ich auf viel Schnickschnack wie Beratung und Support verzichten kann.Trotzdem ist die Einführung von Kontogebühren nachvollziehbar. Denn Kosten für Gebäude und Mitarbeiter müssen gedeckt werden. Zudem kann eine schnelle Zinswende den Sparkassen zu schaffen machen.
Den zweiten Absatz verstehe ich nicht. Die Sparkassen sind eng mit der Lokalpolitik verbunden. Allerdings gibt es nicht erst seit gestern Verhaltensregeln, die einen größeren Einfluss der Politik erst gar nicht zulassen. Ich wüsste auch nicht, wieso man die Sparkasse als weniger innovativ als eine Direktbank wie N26 bezeichnen sollte.
Bei all dieser Kritik darf man auch nicht vergessen, dass die Sparkassen eine sehr lange Zeit gerade für den Mittelstand wegen günstiger Kredite wichtig war. Auch das lag an einer guten Verbindung zur Politik.
Verhaltensregeln sind ja schön und gut. In der Praxis läuft das aber anders. Politiker nehmen immer dann Einfluss auf Sparkassen wenn es Ihnen gut geht. Dann soll aus dem Überschuss auf einmal ein Strukturprogramm des Kreises finanziert werden nur weil der Kreis selbst schlecht wirtschaftet. Soviel zum politischen Einfluss. Während der Finanzkrise waren und sind die regionalen Institute wie Sparkassen und Volksbanken im Gegensatz zu den großen und tollen Direktbanken wesentlich stabiler geblieben und haben den Steuerzahler keine Milliarden gekostet.
Die Sparkassen leiden unter einem strukturellen Problem und dem Klammern an alten Geschäftsmodellen - und dass, obwohl immer mehr Menschen keine Lust auf überteuerte Finanzprodukte haben.
Es ist völlig ausgeschlossen, dass bei den verkrusteten Strukturen mit enger Bindung an die Politik irgendetwas innovatives und langfristig wettbewerbsfähiges entstehen kann.
Ich bin auch ausgewichen auf ein kostenfreies Girokonto. Auch weil ich auf viel Schnickschnack wie Beratung und Support verzichten kann.Trotzdem ist die Einführung von Kontogebühren nachvollziehbar. Denn Kosten für Gebäude und Mitarbeiter müssen gedeckt werden. Zudem kann eine schnelle Zinswende den Sparkassen zu schaffen machen.
Den zweiten Absatz verstehe ich nicht. Die Sparkassen sind eng mit der Lokalpolitik verbunden. Allerdings gibt es nicht erst seit gestern Verhaltensregeln, die einen größeren Einfluss der Politik erst gar nicht zulassen. Ich wüsste auch nicht, wieso man die Sparkasse als weniger innovativ als eine Direktbank wie N26 bezeichnen sollte.
Bei all dieser Kritik darf man auch nicht vergessen, dass die Sparkassen eine sehr lange Zeit gerade für den Mittelstand wegen günstiger Kredite wichtig war. Auch das lag an einer guten Verbindung zur Politik.
Die Sparkassen leiden unter einem strukturellen Problem und dem Klammern an alten Geschäftsmodellen - und dass, obwohl immer mehr Menschen keine Lust auf überteuerte Finanzprodukte haben.
Es ist völlig ausgeschlossen, dass bei den verkrusteten Strukturen mit enger Bindung an die Politik irgendetwas innovatives und langfristig wettbewerbsfähiges entstehen kann.