Beste Gaming Tastatur | Corsair Vengeance K95, Razer BlackWidow Chroma, Roccat Ryos MK Pro & Co. im Test
Schnäppchenfuchs
15. Mai 2015, 14:36
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Beste Gaming Tastatur | Corsair Vengeance K95, Razer BlackWidow Chroma, Roccat Ryos MK Pro & Co. im Test

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Zugegeben, über 200 € für ein Eingabegerät sind kein Pappenstiel – wer momentan aber die beste Gaming Tastatur sucht, wird bei der Corsair Vengeance K95 RGB fündig. Die 129 Tasten zählende mechanische Tastatur konnte uns mit einem stimmigen und funktionalen Gesamtpaket überzeugen, bestehend aus 18 Makrotasten, einer hochwertigen Verarbeitung aus Metall und vor allem reißerischen Lichteffekten, die den Banknachbarn auf der LAN-Party vor Neid erblassen lassen. Aber auch der rückseitig angebrachte USB-Anschluss beweist, dass die Entwickler hier nicht zu kurz gedacht haben. Die Cherry MX-Red Switches sind eine wahre Freude beim Zocken und dank 20-Key-Rollover braucht auch niemand Angst haben, dass Tastaturbefehle nicht rechtzeitig erkannt werden.
beste-gaming-tastatur
Gaming ist für euch mehr als ein bloßer Zeitvertreib und ihr wollt dabei auf die bestmögliche Hardware zurückgreifen? An Grafikkarte, Arbeitsspeicher und Chipsatz ist da meist zuerst gedacht, doch so richtige Spielfreude kommt erst auf, wenn man auch die richtigen Eingabegeräte in der Hand hält. In diesem Test haben wir die besten mechanischen Gaming Tastaturen miteinander verglichen und verraten euch, mit welcher es sich am besten tippen und zocken lässt.


Gaming Tastaturen in der Übersicht

Corsair Vengeance K95 RGB Logitech G910 Orion Spark Razer BlackWidow Chroma Roccat Ryos MK Pro SteelSeries 6Gv2
corsair logitech razer roccat steelseries
Note 1,4 1,7 1,8 2,2 2,4
Preis 198 € 139 € 174 € 150 € 93 €
Handhabung 4,5 4,5 4,5 3,5 4,0
Ausstattung 5,0 4,0 3,5 4,5 2,0
Preis-Leistung 4,0 4,0 4,0 3,0 4,5
Pro

+ 129 Tasten

+ MX red/brown

+ Aluminium

+ viele Makros

+ Smart-Dock

+ viele Makros

+ Beleuchtung

+ Switch-Wahl

+ Full NKRO

+ Full NKRO

+ sehr solide

Kontra

– Software LEDs

– nicht ausgereift

– keine Klinke

– Handablage

– Beleuchtung

– nicht solide

– feste Ablage

– keine Makros

– keine LEDs

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Gaming Tastaturen – Worauf muss ich beim Kauf achten?

  • Welche Art von Tastatur? Mechanische Tastatur oder Membrantastatur?
  • Welche Switches sind verbaut?
  • Wie viele Tasten besitzt das Layout?
  • Wie viele Tasten kann ich gleichzeitig drücken?
  • Welche Ausstattung besitzt die Tastatur?

Wer für gewöhnlich am PC arbeitet, setzt wahrscheinlich auf eine möglichst unauffällige, flache Tastatur, die bloß nicht zu hören sein soll. In den meisten Fällen hat man sich ohne darüber nachzudenken für eine Membrantastatur entschieden, bei der ein leitfähiger Gummi beim Drücken den Kontakt im Schaltkreis herstellt. Hier kommen so genannte Rubberdome Switches zum Einsatz, die besonders leise sind, aber nach 5 bis 8 Millionen Anschlägen ausgeleiert sind. Da es beim Gaming aber auf Präzision und durch die vielen Anschläge auch auf eine konstante Haltbarkeit ankommt, haben mechanische Tastaturen auf diesem Feld die Überhand gewonnen. Unter jeder nummerierten und buchstabierten Keycap befindet sich ein mechanischer Mikroschalter (Switch) mitsamt Feder, der auf Dauer einen gleichbleibenden, akkuraten Druckpunkt liefert und bei allen getesteten Modellen in etwa 50 Mio. Anschläge aushält. Aus diesen Gründen sind alle unsere getesteten Geräte mechanische Tastaturen.
mx-switchesAuch das Tippgefühl ist ein etwas genaueres und lässt sich durch die 4 gängigen Switches sogar noch einmal unterscheiden. Unter fast jeder Haube einer Gaming Tastatur finden sich Switches aus dem Hause des deutschen Herstellers Cherry in den Farben rot, schwarz, braun und blau. Diese unterscheiden sich in ihrem Tippgeräusch und -Gefühl, welche wiederum vom Anschlag im Inneren bestimmt werden. Die roten und schwarzen Cherry MX funktionieren dabei linear, d. h. man muss sie bis zum Anschlag 4 mm durchdrücken, damit sie ein Signal übertragen. Sie benötigen in etwa einen Tastendruck von 60g. 15g weniger hingegen werden für die braunen und blauen Switches nötig, die darüber hinaus noch über einen taktilen Widerstand verfügen. Diese Aktivierungsschwelle liegt bei in etwa 2 mm und überträgt dort schon ein Signal – man muss also nicht bis zum Boden durchdrücken, wodurch man sich einiges an Kraft sparen kann und damit die Finger nicht so schnell ermüden. Vor allem die blauen Switches sind berühmt für ihr befriedigendes, aber sehr lautes Klickgeräusch – beim Schreiben sind sie das Non plus ultra, beim Gaming aufgrund des harten Überganges eher nicht erste Wahl.

Je nachdem welche Spiele ihr zockt – Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (kurz MMORPG oder MMOG) oder Shooter – ändern sich auch die Anforderungen an das Layout der Tastatur. Counter Strike Spieler sind mit einem spartanischen 104-Tasten Layout noch zufrieden zu stellen, Hauptsache das Gerät ausreichend schnell. Wer jedoch World of Warcraft spielt, wird auf viele schnelle Tastenkombinationen, die bestenfalls über Makros geregelt sind, zurückgreifen wollen. Genau diese Nachfrage befriedigen mittlerweile fast alle Hersteller und bieten bis zu 18 zusätzliche Makrotasten an, die jeweils noch mit meist 3 unterschiedlichen Funktionen konfiguriert werden können. Auch die heute so unverzichtbaren Multimediatasten für z. B. die schnelle Lautstärkeeinstellung sind natürlich mit an Bord, weitere Zusatztasten finden sich teilweise auch.

Ghosting kennt man ja eher, wenn man von Fernsehern spricht, aber auch bei Gaming-Tastaturen ist das Ghosting ein Thema. Simpel betrachtet beschreibt es das Problem, dass soft- oder hardwareseitig oft nur eine bestimmte Anzahl an Tasten gedrückt werden kann, bis keine weiteren Signale mehr übertragen werden. In eifrigen Gefechten kann einem so etwas im wahrsten Sinne des Wortes das Genick brechen, wenn auf einmal ein Befehl nicht mehr ausgeführt wird. In den guten alten PS/2-Anschluss Zeiten war das kein Problem, da alle Tasten gleichzeitig gedrückt werden konnten und ein Signal übertragen wurde – so genanntes Full NKRO (n-Key-Rollover). Bei USB-Anschlüssen gestaltet sich das etwas schwieriger, da es sich hier aber um Gaming-Tastaturen handelt, ist natürlich jeder weitere nutzbare Fingeranschlag Gold wert und so stellen die Hersteller meist ein 10- bis Full- Key-Rollover zur Verfügung.

Eine letzte wichtige Frage, die man sich vor dem Kauf stellen sollte, ist die Frage nach der Ausstattung des Geräts. Viele Hersteller legen der Tastatur gleich noch die passende Handballenablage mit in die Verpackung, dies ist aber nicht immer unbedingt vorausgesetzt. Auch das Material sei eine Erwähnung wert – während die meisten Firmen hier etwas lieblos auf Plastik setzen, hat immerhin Corsair mit seiner K95 schon ein optisch doch wesentlich ansehnlicheres Modell aus gebürstetem Aluminium auf den Markt gebracht, das dazu auch von der Haltbarkeit einen besseren Eindruck hinterlässt. Wer keine Lust hat sein Kabel für das Headset bis hinter den Tower zu verlegen, wird die Möglichkeit zu schätzen wissen, dass immerhin 2 Modelle mit einem Audioeingang und -Ausgang daherkommen. Ein integrierter USB-Hub macht das Arbeiten am Schreibtisch um einiges entspannter, wird allerdings nur von 3 Herstellern unterstützt. Logitech hat sich mit einer Smartphone-Halterung als Second-Screen auf neues Terrain gewagt, leider ist die Umsetzung aber noch nicht wirklich überzeugend.


Die besten Gaming Tastaturen im Vergleich

gaming-tastaturen-vergleich

Nachdem wir unzählige Reviews und Kundenrezensionen gelesen und uns viele Hands-Ons bei YouTube angesehen haben, ist unsere Auswahl letztendlich auf diese 5 mechanischen Tastaturen gefallen, die wir gegeneinander antreten lassen haben:

Die meisten Modelle liegen in einem Preisbereich von ca. 160€ bis 200€ – damit ist es klar, dass man einiges an Geld in die Hand nehmen möchte, wenn man mechanische Switches, eine Tastaturbeleuchtung, Makrotasten und Sonderausstattung auf dem Schaltkreis verbaut haben möchte. Nur die SteelSeries 6Gv2 macht hier eine Ausnahme und kommt in einem fast steinzeitlichen Look ohne die drei letztgenannten Elemente daher und ist somit eher etwas für die Puristen.

Einige Tastaturen haben es nicht in die Endauswahl geschafft, weil sie entweder nicht (mehr) verfügbar waren, von der Ausstattung her nicht an die Referenzmodelle herankamen, der Hersteller bessere Modelle veröffentlicht hat, laut Kundenrezensionen zu schnell abnutzen oder noch gar keine Erfahrungsberichte zu finden waren. Darunter fallen u. a. folgende Modelle: Zowie Celeritas, Mad Catz S.T.R.I.K.E. TE, Tt eSPORTS Poseidon Z oder SteelSeries Apex.

Corsair Vengeance K95 RGB Logitech G910 Orion Spark Razer BlackWidow Chroma Roccat Ryos MK Pro SteelSeries 6Gv2
corsair logitech razer roccat steelseries
Maße 55 x 22 x 9 cm 51 x 24 x 4 cm 48 x 17 x 4 cm 51 x 23 x 5 cm 48 x 25 x 4 cm
Gewicht 1,4 kg 1,5 kg 1,5 kg 2 kg 1,2 kg
Material gebürstetes Aluminium Kunststoff Kunststoff Kunststoff Kunststoff
Anzahl Tasten 129 125 109 113 105
Zusatztasten 18 Makrotasten mit jeweils 3 Funktionen belegbar, 6 Multimediatasten, 3 Zusatztasten 9 Makrotasten mit jeweils 3 Funktionen belegbar, 6 Multimediatasten, 3 Zusatztasten 5 Makrotasten 5 Makrotasten, 3 Daumentasten /
Switch Art Cherry MX-Red Omron Romer-G Razer Green 4 Cherry wählbar Cherry MX-Black
n-Key-Rollover 20 26 10 Full NKRO Full NKRO
Beleuchtung 16,8 Millionen Farben 16 Mio. Farben 16,8 Mio. Farben in 5 Stufen Per-Key-Illumination in 5 Stufen /
Unterseite Höhe verstellbar, gummierte Füße Höhe verstellbar, gummierte Füße Höhe verstellbar, gummierte Füße Höhe verstellbar, gummierte Füße gummierte Füße
Ausstattung 1x USB, Handballenablage Smartphone-Halterung, Handballenablage 1x USB, Audio In, Audio Out 2x USB, Audio In, Audio Out, Handballenablage /
Tests Note 1,6 Note 1,7 Note 1,5 Note 1,6 Note 1,9
Kunden-Meinung
Preis 198 € 139 € 174 € 150 € 93 €
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Corsair Vengeance K95 RGB

Betrachtet man allein die Anzahl der Tasten und die damit einhergehende Vielseitigkeit, dann steht die Corsair Vengeance K95 RGB ganz klar auf dem höchsten Treppchen des Podiums – 129 Stück sind auf der breitesten Fläche in unserem Testfeld untergebracht, u. a. 18 Makrotasten, die mit jeweils 3 Funktionen belegbar sind, 6 Multimediatasten und 3 weitere Zusatztasten. Damit eignet sich die Tastatur vor allem für tippintensive MMOGs à la World of Warcraft oder Guild Wars 2. Aber auch in den meisten anderen Belangen hat uns die „Rache“ überzeugt und konnte so den Testsieg einfahren.

Damit bei Spiel- und Wutorgien kein Signal auch nur ansatzweise verspätet übertragen wird, kann die Polling Rate in vier Stufen von 1 bis 8 Millisekunden über einen kleinen Schieberegler auf der Rückseite eingestellt werden. Um Ghosting zu vermeiden, gibt es hier einen softwareseitigen 20-Key-Rollover, d. h. ihr könnt 20 Tasten gleichzeitig drücken und jedes Signal wird einwandfrei ohne Verzögerung übertragen. Unter der Haube findet ihr lineare Cherry MX-Red Switches mit einem geringen Tastendruck von nur 45g, die für Einsteiger etwas an Gewöhnung bedürfen, allerdings auch für Vielschreiber gut geeignet sind – wer einen taktilen Widerstand bevorzugt, kann auch zu der Variante mit MX-Brown greifen. Die Lautstärke-Welle auf der rechten oberen Seite gefällt ebenfalls und lässt alle, die gerne zwischen laut und leise regeln, glücklich werden. Um im Spiel nicht aus Versehen durch eine falsche Tastenkombination Windowsfunktionen auszuführen, ist es möglich die Windows-Tastensperre zu betätigen.

In unserem Test haben wir uns für das Modell mit RGB-Beleuchtung entschieden, da dieses das Vorzeigegerät des Herstellers ist – 2014 wurde das mehrfarbige Lichtspiel erstmalig im kleineren Schwestermodell K70 (ohne Makrotasten) auf der CES vorgestellt und sorgte für helles Aufregen in der Gamer-Szene. Die 16,8 Mio. Farben lassen extreme Regenbogenwellen- oder Tropfen-förmige Lichteffekte zu, oder aber man markiert sich bestimmte Bereiche auf der Tastatur farbig oder lässt sie durch die eingebaute Dimmung verblassen. Allerdings sei hier angemerkt, dass sich die Belegung der Farben in der Software als etwas umständlich erweist, wobei sich selbst versierte Nutzer erst tiefgehend mit dem Programm auseinander setzen müssen.

Sowohl optisch als auch haptisch macht die Corsair Vengeance K95 einiges her und weiß mit einer gebürsteten Aluminium-Oberfläche ein Lächeln auf die Gesichter derer zaubern, die auf eine hochwertige Verarbeitung viel Wert legen. Die gummierte Handballenablage trägt ebenfalls dazu bei und lässt auch ausgedehnte Zeiten vor dem Computer angenehm überstehen. Auf der Rückseite findet sich darüber hinaus noch ein USB-Port, allerdings vermissen wir einen Audioanschluss, um Kopfhörer oder Headset anzuschließen.

Etwas wundern dürfte man sich über die nur mäßigen Bewertungen bei Amazon, wo es nicht mal für 4 Sterne und damit ein „gut“ von den Kunden reicht. Grund dafür war die unausgereifte Firmware, die immer wieder dazu führte, dass die Beleuchtungseffekte einfroren oder die Tastatur von Windows gar nicht erst erkannt wurde. Die Betonung liegt hier allerdings auf dem Wort „war“, denn dieses Softwareproblem ist mittlerweile dank Update beseitigt. Leider hat sich das bei den Kundenrezensionen noch nicht so durchgeschlagen und so wiegt die Anzahl der aus diesem Grunde schlechten Bewertungen bei nur 17 an der Zahl doch recht viel. Das Ganze gilt übrigens auch für die Vengeance K70, die für all diejenigen interessant sein sollte, die z. B. bei Shootern nicht ganz so viele Makros benötigen und deshalb etwas Geld sparen möchten.


Logitech G910 Orion Spark

Mit der G710+ ist Logitech im Jahre 2013 zum ersten Mal auf den Zug der mechanischen Tasturen aufgesprungen. Ende des Jahres 2014 kam nun die Weiterentwicklung mit der Logitech G910 Orion Spark heraus und die macht nochmal einiges besser. Aus 6 wurden nun 9 Makrotasten (G1 bis G9), die jeweils mit 3 verschiedenen Funktionen (M1 bis M3) belegt werden können, zusätzlich findet sich mit der MR-Taste noch eine Macro-On-The-Fly Modus mit dem ihr alle erdenklichen Makros und Makro-Loops aufnehmen könnt. Auch die vielen Mediakontrolltasten und eine andockbare Handballenauflage tragen zum ausladenden Gesamtbild bei – die vielleicht wichtigste Neuerung ist allerdings das ARX-Dock.

Hier handelt es sich um eine Halterung für Smartphones, die somit zu einem Second Screen umfunktioniert werden können. In der Theorie Zusatzinformationen bei Spielen, Systemdaten (Temperatur und Auslastung) und Peripherie-Einstellungen der Logitech-Geräte angezeigt werden. Praktisch zeigt sich die iOS- und Android-App leider allerdings noch ziemlich unausgereift und bisher unterstützt kein Spiel zusätzliche Datenübertragung. Gleiches gilt auch für das Dock an sich, wäre es doch schön gewesen wenn man einige richtige Dockingstation mit Aufladefunktion integriert hätte – stattdessen gibt es nur eine simple Halterung und selbst auf einen USB-Anschluss wurde verzichtet.

So langsam scheint es sich zum Trend zu entwickeln, dass die Hersteller nicht mehr auf die Cherry MX Switches zurückgreifen, denn wie bei der BlackWidow verbaut Logitech hier andere eigenständige Romer-G Switches aus dem Hause Omron. Diese ähneln in ihrer Haptik mit dem geringen 45g Tastendruck und taktilem Anschlag den MX-Brown Allroundern. Bei einem Betätigungspunkt von nur 1,5mm sollten sie theoretisch auch noch schneller auslösen, ebenso soll eine noch längere Lebensdauer (70 Mio. Anschläge) erreicht werden – in der Praxis macht sich dies aber kaum bemerkbar. Zum ersten Mal verbaut Logitech auch eine RGB-Beleuchtung aus LEDs, die für Farbfreaks allerdings etwas umfangreicher hätte ausfallen können, zumal derzeit noch keine separaten Farbprofile in der Software anlegbar sind.

Die sehr leise tippenden Tasten sind durch ihre asymmetrische Form gut zum Spielen geeignet, allerdings machen sie beim Schreiben Probleme, so dass man teilweise an den erhöhten Seiten hängenbleibt oder abrutscht. Ein weiteres Manko leistet sich Logitech mit dem zusätzlich zum fehlenden USB-Port nicht vorhandenen Audio-Anschluss, so dass Headsets umständlich mit der Soundkarte des PCs verbunden werden müssen. Auch die wie schon beim Vorgänger billig anmutende Handballenablage trübt den sonst hochwertigen Eindruck.


Razer BlackWidow Chroma

Auch die Razer BlackWidow Chroma kann mit einer RGB-funkelnden Hintergrundbeleuchtung in 16,8 Mio. Farben für leuchtende Augen bei Gamern sorgen. Da sich allerdings Corsair rechtlich die Nutzung von Cherry MX Switches mit LEDs gesichert hat, müssen die anderen Hersteller auf Switches anderer Firmen zurückgreifen. So kommen hier die Razer Green Switches zum Einsatz, die vom chinesischen Hersteller Kailh (auch Kaihua) gefertigt werden. Vergleichbar sind sie in etwa mit den taktilen MX-Brown oder MX-Blue mit 45g Anschlag – mit 1,9 mm Aktivierungsweg sollten diese auf dem Blatt aber sogar etwas schneller sein, in der Praxis macht sich das allerdings nicht bemerkbar.

Die Steuerung der Beleuchtung und Tastenbelegung funktioniert über die dazugehörige Synapse 2.0 Software, die einen etwas ausgereifteren Anschein macht als bei Corsair, allerdings in Sachen Benutzerfreundlichkeit auch noch viel Luft nach oben hat, vor allem was die Belegung der Makrotasten angeht – von diesen gibt es 5 an der Zahl (M1 bis M5), die jedoch etwas ungünstig an der linken Seite in unmittelbarer Nähe zum regulären Layout angebracht sind. Dadurch passiert es leider schnell mal, dass man aus Gewohnheit nach ganz links greift um die Umschalt- oder Strg-Taste zu erwischen, aber letztlich auf M5 oder M4 landet. Weitere Makros oder Makro-Loops könnt ihr noch mit der Macro-On-The-Fly Funktion erstellen. Über FN ist es euch ebenfalls möglich Windows-Funktionstasten zu deaktivieren.

Damit es auch in aufgeregten Spielsituationen nicht zum Ghosting kommt, könnt ihr 10 Tasten und zwei Funktionstasten gleichzeitig drücken und alle Eingaben werden registriert. Auf der Rückseite findet ihr noch einen Klinkeneingang und -ausgang, so wie ein USB-Hub um ein Headset oder weitere Peripheriegeräte anzuschließen. Dreht man das gute Stück noch etwas weiter um, so könnt ihr auf der Unterseite auch den Neigungswinkel und damit die Höhe einstellen, indem ihr die gummierten Füße ausklappt, die dem 1,5 kg schweren Gerät einen zuverlässigen Halt auf der Schreibtischunterlage bieten. Die Oberseite hingegen ist mit einer leicht gummierten Silk-Oberfläche versehen, die sie gut vor Kratzern und Fingerabdrücken schützt.

Neben den bereits genannten Layout- und Softwaremakeln gibt es noch ein paar weitere Mankos, die der schwarzen Witwe trotz guter Voraussetzungen letztlich den Testsieg gekostet haben. Das wohl größte Problem ist die äußerst kleine bzw. eher nicht vorhandene Handballenauflage. Wer Stunden beim Zocken verbringt wird die Bequemlichkeit einer solchen Auflage zu schätzen wissen, die bei immerhin drei anderen Kandidaten dieser Preisklasse gegeben ist. Es besteht natürlich die Möglichkeit sich als Zubehör eine separate Handgelenkauflage zu kaufen, die bereits ab 10€ zu haben ist, allerdings wäre eine Lösung aus einem Guss schon eleganter. Des Weiteren ist die Beleuchtung nicht bis ins letzte Detail durchdacht und so sind die durch Umschalt/Shift betätigten Tasten nicht beleuchtet bzw. lichtdurchlässig. Sucht man also bspw. bei Nacht nach den Klammer-Symbolen und wird vom Gegenlicht der unter den Keycaps angebrachten LEDs geblendet, kann es schon mal etwas schwierig werden sie auf den Tasten „8“ und „9“ zu finden.


Roccat Ryos MK Pro

Die Roccat Ryos MK Pro ist die erste Mech-Tastatur, die Ryos bisher gebaut hat und dabei haben die Entwickler von Anfang an sehr gute Arbeit geleistet. Auf den ersten Blick ähnelt sie der Roccat Isku aus dem selben Hause (immerhin eines der beliebtesten Gaming-Keyboards überhaupt) sehr stark – allerdings kann dieses Modell mit noch mehr Features glänzen. Als erstes sei hier das Augenmerk auf den n-Key-Rollover per USB gelegt (Full NKRO), der sonst eigentlich nur PS/2-Tastaturen vorbehalten ist. Ihr könntet also im unwahrscheinlichen Fall der Fälle alle Tasten gleichzeitig drücken und trotzdem würde jedes Signal registriert werden. Ghosting gehört damit der Vergangenheit an.

Insgesamt finden sich 8 Makrotasten auf dem Layout wieder, wobei 3 davon für den Daumen der linken Hand vorgesehen sind. Wer also gerade mal nicht die Leertaste bedienen muss, kann sich diese Elemente frei belegen und somit schnell Befehle ausführen. Über die Easy Shift [+] Taste auf der Feststell-Taste ist es euch allerdings auch möglich Makros für jegliche andere Taste oder Kombination festzulegen, so dass ihr also noch mehr frei definierbare Möglichkeiten zur Auswahl habt.

In Sachen Benutzerdefinierung hat uns noch eine weitere Möglichkeit überaus gut gefallen – es beim Kauf zwischen allen 4 Cherry MX Sorten (blau, schwarz, braun und rot) zu wählen, so dass bei diesem Modell sowohl die taktilen als auch die linearen Tipper voll auf ihre Kosten kommen und auch Vielschreiber nicht auf die Vorzüge bspw. der MX-Blue verzichten müssen. Wahlweise per App oder einem installierbaren Programm kann jede Taste einzeln in blau angeleuchtet werden, wobei die Konfiguration etwas unübersichtlich gestaltet ist. Auf der Unterseite finden sich zwei ausklappbare gummierte Füße, die das Gerät auch bei häftigerem Einsatz nicht verrutschen lassen. Die Rückseite hält noch 2 USB-Anschlüsse, so wie einen Multimedia-Hub für Kopfhörer und Mikrofon bereit.

So komfortabel die Handballenauflage auch sein mag – wer volle Kontrolle über sein Gaming-Setup haben möchte, wird davon abgeschreckt sein, dass man diese leider nicht abnehmen kann. So ist dieser doch etwas klobig wirkende Plastikblock permanent mit dem Gehäuse verbunden. Das größte Manko lässt sich allerdings nicht aus dem Datenblatt ablesen oder beim einmaligen Ausprobieren erkennen. Viele Kunden monieren in den Amazonrezensionen, dass die LED-Beleuchtung der Tastatur innerhalb von 1-3 Monaten tastenweise den Geist aufgibt. Das ist äußerst ärgerlich, zumal der Preis ebenfalls eher von der gesalzeneren Sorte ist. In diesem Fall hilft euch nur die Abwicklung per Gewährleistung oder Garantie – eine Dauerlösung kann das aber natürlich nicht sein.


SteelSeries 6Gv2

Die SteelSeries 6Gv2 ist das älteste Modell in unserem Testbericht und das merkt man ihr vom Äußeren auch an. Keinerlei Farbspielereien, keine Makrotasten und keine Zusatztasten – und das soll eine Gamer-Tastatur sein? Auf jeden Fall und sogar eine der besten, wenn es nach den Shooter-Spielern geht. Die hier verbauten nicht taktilen Cherry MX-Black Switches haben einen hervorragenden, sehr responsiven Anschlag, an den kein anderer Testkandidat herankommt.

Die 6Gv2 ist der Panzer unter den Gamer-Keyboards und für Langlebigkeit ausgerichtet. Im Inneren sind die Tasten auf einer Metallplatte angebracht, so dass selbst das Unreal Tournament Kid keinen Spaß hätte – bis zu 50 Mio. Anschläge soll die Oldschool-Mech wohl aushalten. Genauso fest sitzt sie auch auf dem Schreibtisch, denn die umseitig angebrachten Gummistreifen verhindern jedes Wegrutschen oder Wackeln.

Im heutigen Zeitalter und bei gefragter Vielseitigkeit muss die SteelSeries aber deutliche Abstriche machen. MMORPG-Spieler werden mit diesem Gerät nicht glücklich werden, da zusätzliche Makrotasten nicht vorgesehen sind – die einzige Abwechslung bringen 6 Media-Tasten, die über einen separaten Schalter auf F1 bis F6 gefunden werden können. Auf eine Beleuchtung müsst ihr ebenfalls verzichten, was die Bedienung im Dunkeln ggf. umständlich gestalten könnte. Allerdings bringt dies einen großen Vorteil mit sich. Da für den Betrieb kein weiterer Strom benötigt wird (anders bei LEDs), kann man die Tastatur auch über den PS/2-Anschluss laufen lassen, wodurch alle Tasten gleichzeitig gedrückt und registriert werden können und somit an Ghosting gar nicht erst zu denken ist.

Auch in Sachen Komfort verhält es sich eher wie im Panzer. Einstellbarer Neigungswinkel mit Gummifüßchen? Fehlanzeige! Da die Tastatur sowieso schon recht hoch aufliegt, mag das die gesunde Handhaltung nicht unbedingt fördern. Hinzu kommt, dass eine Handballenauflage ebenfalls nicht vorgesehen ist.


Fazit

Die beste Gaming Tastatur ist die Corsair Vengeance K95 RGB.
corsair-vengeance

In diesem Vergleich fiel es uns nicht einfach einen Sieger zu küren, weil die Konkurrenz sehr eng beieinander liegt und die Unterschiede letztlich nur ganz gering sind. Wenn uns jedoch jemand danach fragt, welche derzeit die beste Gaming Tastatur ist, dann würden wir die Corsair Vengeance K95 RGB empfehlen. Allein die 129 Tasten sind schon eine Ansage und sollten jedes MMO-Gamer-Herz höher schlagen lassen – wer nicht so viel Makros benötigt, greift einfach zur schmaler ausgestatteten K70, die nochmal etwas günstiger ist und auch den Shooter-Freunden viel Freude bereiten sollte. Ansonsten sei noch die hervorragende Verarbeitung aus gebürstetem Aluminium, die komfortable Handballenauflage und die Wahl zwischen linearen Cherry MX-Red und taktilen MX-Brown hervorzuheben. Allein die Beleuchtung konnte uns nicht ganz überzeugen, wobei die Lichteffekte eine wahre Augenweide sind, aber deren Steuerung über die Software zu einer echten Herausforderung werden kann.

Auch der zweite Platz ist stark umkämpft und muss sich bei uns von der Logitech G910 Orion Spark und der Razer BlackWidow Chroma geteilt werden. Vor allem die Logitech Mech bringt momentan frischen Wind ins Spiel, zum ersten Mal verbaut der Hersteller nämlich auch eine RGB-Beleuchtung. Viel interessanter ist allerdings der integrierte Smartphone-Dock. Schade nur, dass Logitech diese Idee noch nicht bis ins letzte Detail zu Ende gedacht hat – zum einen fehlt noch die Unterstützung von In-Game-Informationen und zum anderen wurde eine nützliche Stromversorgung für das Smartphone nicht gleich mit integriert. Es bleibt zu hoffen, dass erstgenanntes Manko schnell von den Spieleentwicklern angegangen wird, denn erst so entwickelt sich ein echter Mehrwert für dieses Feature.

Die schwarze Witwe von Razer kommt ebenfalls mit einer bunten Beleuchtung daher und hinterlässt einen sehr guten Gesamteindruck. Im Gegensatz zum Testsieger muss sie allerdings Abstriche bei dem komplett aus Kunststoff verarbeiteten Gehäuse hinnehmen, auch die fehlende Handgelenkauflage und die nicht durchgängige Beleuchtung hinterlassen einen faden Beigeschmack. Dafür geht die Steuerung der Lichteffekte etwas leichter von der Hand und auch die eigenen Razer Green Switches können überzeugen, wobei an den MX Switches vom deutsche Hersteller Cherry derzeit kein Weg vorbei führt.

Die Roccat Ryos MK Pro bringt eigentlich alles mit, was man von einer guten Gamer Tastatur zu erwarten hat – Full NKRO, 8 mehrfach belegbare Makrotasten und vor allem die Auswahl zwischen allen verfügbaren Cherry MX Varianten von schwarz über braun und rot bis blau. Allerdings übersteht die Ryos den Langzeittest nicht unbeschadet und so gibt die einfarbige LED-Beleuchtung nach und nach in relativ kurzer Zeit unter mehreren Keycaps den Geist auf. Insofern müssen wir hier von einer Empfehlung etwas Abstand nehmen, es sei denn ihr wollt das Risiko in Kauf nehmen und im Notfall die Gewährleistung beim Händler für euch sprechen lassen.

Die SteelSeries 6Gv2 fällt in unserem Testbericht etwas von den anderen Mitbewerbern ab – keine Beleuchtung, dröge Oldschool-Optik, keine Neigungseinstellung und keine Makrofunktionen. Shooter-Spieler können mit diesem Gerät sicherlich auf ihre Kosten kommen, wer ab und an aber auch mal Rollenspiele zockt, wird schnell an seine Grenzen stoßen. Die Basics beherrscht sie allerdings wie keine zweite und so sind die verbauten Cherry MX-Black Switches eine Klasse für sich – nicht umsonst ist sie bei vielen Pro Gamern so beliebt.


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Kommentare (6)

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Anonym
30.05.2016, 10:43

Bei KM-Elektronik (zumindest hier in HH, Berliner Tor) haben die ein kleines Vergleichsarray, wo man die unterschiedlichen Switches direkt miteinander vergleichen kann. 

Antworten
Anonym
31.08.2015, 11:18

Was für ein vorbildlicher Artikel. So einen Test würd ich mir mal von Hardware Redaktionen wünschen, und nicht von Magazinen, die eigentlich "nur auf Schnäppchenjagd sind". Wirklich sehr gut, allein die Einleitung ist hervorragend. Alles wird kurz und knackig erklärt. Vielleicht hätte man noch ein paar mehr Modelle testen können, z.B. mehrere Razer oder Logitech (die Auswahl ja nicht klein), und RGB ist eigentlich kein Kriterium für eine Gaming Tastatur :) Sonst top! Vielen Dank!

Antworten
Anonym
17.05.2015, 00:33

Ein schöner Test, aber meiner Meinung nach habt ihr die besten die Tastarur in dem Preissegment vergessen. Die Tesoro Durandal Ultimate.

Antworten
Anonym
16.05.2015, 12:04

Vielen Dank für die Mühe über "Gaming-Tastaturen" zu schreiben, aber ich sehe nicht so richtig die Zielgruppe auf Schnäppchenfuchs in diesem Artikel. Schnäppchen sind dies alles keine, wer eine Tastatur 50€+ kauft, der informiert sich auf anderen bekannten Seiten auf denen es ausführliche Testberichte über jede einzelne Tastatur gibt. Ich zähle mich nicht unbedingt zu den Hardcore-Gamern, allerdings sehe ich keinen Sinn darin eine Tastatur für 150-200€ zu kaufen, die noch 50 weitere Makrotasten hat, in 250 Farben leuchten kann und 8 USB-Anschlüsse hat...wozu? Die SteelSeries 6Gv2 ist ein guter und noch bezahlbarer Tipp, genauso würde ich anderen, die sich für mechanische Tastaturen empfehlen, auf Beleuchtung nicht verzichten können die CM Storm-Reihe ans Herz legen. Wirklich gute Tastaturen, ohne viel Schnick-Schnack und einem noch bezahlbaren Rahmen wenn man auf die Angebote wartet.

Antworten
Anonym
16.05.2015, 00:01

Logitech G910 OS hab ich für 129 geschossen direkt bei Logitech bei einer eurer Aktionen gerade als sie rauskam - Danke - für den Preis doch recht gut aber Softwareseitig wie ihr erwähnt habt bei Treiber und ARX Control noch viel Platz nach oben, könnte aber nachgebessert werden

Antworten
Anonym
15.05.2015, 21:43

beleuchtung.... smartphone dock... ein profi spieler besiegt alle mit einer 0815 tastatur. das ist leider alles nur marketing und gimmicks die keiner braucht.

Antworten