Amazon Underground: Aus für Gratis-App-Shop

Das Aus für den Amazon Underground teilte das Unternehmen Ende April in einem Blog-Beitrag an die App-Entwickler mit.

Während der Amazon Appstore weiter ausgebaut wird, haben wir entschieden, Amazon Underground zu beenden. 2019 wird das Angebot vollständig eingestellt. Bis dahin können Besitzer des Fire Tablets die bislang installierten Underground-Apps sowie den Underground Store weiter nutzen. Neue Geräte werden jedoch nicht unterstützt werden. Für die übrigen Android-Geräte wird der Zugang zum Underground Store im Sommer 2017 beendet.

Kunden mit anderen Android-Geräten werden die Underground-App bis zum Ende 2019 weiter wie gewohnt zum Einkaufen oder für Prime Video nutzen können. Auch bereits installierte werden weiter genutzt werden können. Schon zu Ende Mai wird Amazon keine neuen Apps für den Underground Store mehr annehmen. Bereits zugelassene Apps werden laut Amazon noch bis 2019 weiter wie gewohnt vergütet werden.

Amazon Underground: 2015 start mit neuem Monetarisierungs-Modell für Entwickler

Seit August 2015 hatten Android-Nutzer mit dem Amazon Underground die Möglichkeit Android-Apps kostenlos zu installieren und verwendet verwenden, die im Google Play Store nur gegen Geld erhältlich waren. Auch In-App-Käufe entfielen bei Amazon. Zum Start hatte Schnäppchenfuchs über den Amazon Underground berichtet. Nicht nur dort wurden kritische Stimmen laut, die im Gratis-Angebot eine weitere Möglichkeit der Datengewinnung durch das Unternehmen sahen. Ob Big Data wirklich der treibende Grund hinter Amazon Undedrground war, sei dahingestellt. Kritiken hierzu waren vereinzelt zu hören.

Möglicherweise war das amerikanische Unternehmen tatsächlich in erster Linie daran interessiert, das Angebot für die Kunden zu verbessern. Amazon investiert ohnehin jährlich einen hohen Betrag in neue Geschäftsfelder. Zweifellos konnte der Online-Händler die Attraktivität des eigenen App Store gegenüber dem Play Store von Google verbessern. Allerdings wurden auch umfangreich Daten gesammelt, die Amazon nicht zuletzt bei der Entwicklung eigener Apps sicher halfen.

Für die App-Entwicklert stellt der Amazon Underground bislang eine weitere Einnahmequelle dar. Rund 0,2 US-Cent bezahlt Amazon pro Minute, die die App verwendet wird. Pro Stunde macht das zwar nur 12 US-Cent aus, doch die Menge ist entscheidend. Hier sieht Amazon mit anderen Angeboten gute Möglichkeiten für die Entwickler ihre Spiele oder Spielfiguren zu monetarisieren. So können das Merchandising-Angebot und die zu reduzierten Preisen erhältlichen Amazon Coins weitere Einnahmequellen sein. Möglicherweise hat sich seit Start des Underground Stores gezeigt, dass das Angebot doch nicht so interessant für Entwickler ist, wie Amazon sich das gewünscht hat.

Amazon Underground-Aus in Kürze

• Amazon beendet Gratis-Angebot für kostenpflichtige Apps
• neue Apps werden bis zum 31. Mai 2017 akzeptiert
• Underground Store für Fire Tablet-Nutzer weiter verwendbar, App lassen sich weiter installieren
• Android-Nutzer können bereits installierte Apps weiter verwenden
• endgültiges Aus kommt 2019