Flixbus übernimmt Hellö-Fernbusse - Hellö, Goodbye, ÖBB!

Flixbus übernimmt Hellö: Das Wichtigste in Kürze

• Deutscher Fernbus-Riese Flixbus übernimmt ÖBB-Fernbusgeschäft Hellö
• Ab August 2017 werden Hellö-Linien in das Flixbus-Geschäft integriert
• Flixbus-Marktanteil in Deutschland nun bei 92 Prozent

Der deutsche Branchen-Primus Flixbus kauft Hellö, das Fernbus-Business der österreichischen Bundesbahnen ÖBB. Die Umstellung kommt mit Schwung – noch bis Juli 2017 fahren die Hellö-Busse, bereits ab August werden die Linien (siehe Grafik unten) in das Euro-Netzwerk von Flixbus integriert. Operativ managen wird das bisherige Hellö-Geschäft Partner BLAGUSS, mit dem Flixbus seit drei Jahren in der Alpenrepublik unterwegs ist. Zumindest in Deutschland gehen Flixbus damit langsam aber sicher die Konkurrenten aus.

Flixbus übernimmt Hellö – den deutschen Fernbusmarkt fest im Griff

Flixbus übernimmt Hellö – mit der österreichischen ÖBB kehrt damit nach der Deutschen Post und der Deutschen Bahn der dritte kapitalstarke Player dem Fernbus-Geschäft den Rücken. Schade für Hellö: Zuletzt hatten auch die Österreicher die Alternative zum Auto und der preislich anziehenden Bahn entdeckt – 2016 entschieden sich bereits 2,7 Millionen Reisende für den Fernbus. Erst Anfang 2016 hatten die Österreichischen Bundesbahnen Hellö gegründet.

Mit nun 92 Prozent Marktanteil beherrscht Passagier-Beförderer Flixbus mit seinen leuchtend grünen Bussen ohne jeden Zweifel den deutschen Markt. Begonnen hatte der Siegeszug des 2013 als Start-up gestarteten Münchner Unternehmens durch die Fusion mit dem Berliner Wettbewerber Mein Fernbus. Es folgten die Übernahmen der deutschen Post-Busse sowie des britischen Low Budget-Konkurrenten Megabus. Inzwischen bringt der Branchen-Spitzenreiter täglich 150.000 Menschen von A nach B, in Europa jährlich bereits über 30 Millionen. Trotz des Monopol-Kurses: Da Flixbus nur einen Teil des öfffentlichen Personenverkehrs dominiert, Reisende aber genauso gut weiterhin Bahn und Flugzeug nutzen können, dürfte die Übernahme kein Fall für das Kartellamt werden.

Flixbus übernimmt Hellö – Was sind die Folgen für Reisende?

Nach der Hellö-Übernahme hat Flixbus auch den europäischen Markt im Visier – moment steuert das Unternehmen Ziele in Deutschland Frankreich, Italien, Österreich, den Niederlande und Kroatien an. Gründer und Geschäftsführer Jochen Engert betont jedoch den stabilen Preis auf dem Fernbus-Markt und die Vorteile des größeren Angebots: „Statt Parallelverkehren schaffen wir durch die Netzintegration mehr Reisemöglichkeiten. Der Kunde kann in Österreich so schon sehr bald ein deutlich breiteres Fernbus-Angebot nutzen.“

Ein unmittelbares Anziehen der Preise ist auch nach Einschätzung von Tripdoo-Reiseexperte Phillip nicht zu befürchten. Zugleich verweist er aber darauf, dass die Flixbus-Preise für Feiertagsbuchungen nach den letzten Übernahmen leicht gestiegen und die Rabattaktionen weniger geworden sind. Wer nun nach Alternativen sucht, um per Bus in die Ferne zu rollen, dem rate ich einen Blick auf das Angebot von IC-Bus (z. B. Berlin-Hamburg-Kopenhagen ab 29€), EuroLines (z. B.  München-Mailand ab 35€) oder DeinBus (z. B. Utrecht-Tübingen ab 35€).

Titelbild: Florian Fèvre, Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0