Beste Drohne - DJI Phantom II Vision+, Parrot Bebop und Co. im Test
Schnäppchenfuchs
14. März 2015, 17:06
Special

Beste Drohne - DJI Phantom II Vision+, Parrot Bebop und Co. im Test

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Der Modellflug fasziniert seit Jahrzehnten all diejenigen, die im Herzen noch Kinder geblieben sind. Ein relativ neuer Trend aus dieser Richtung, der dank spektakulärer YouTube Videos immer mehr an Aufwind gewinnt, sind die 4-rotorigen Drohnen, die sich grazil, stabil und wendig in der Luft bewegen. Wer nach der besten Drohne im Konsumentenbereich sucht, dem empfehlen wir momentan die DJI Phantom II Vision+. Mit diesem Quadrocopter bekommt ihr ein Rundum-Sorglos-Paket, das euch mit hervorragenden Flugeigenschaften in den Bann zieht, eine gute Kamera mit optimaler Bildstabilisierung besitzt und euch mit langen Akkulaufzeiten und Reichweiten genug Spielraum zum Austoben lässt.

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Wer sich mit dem Drohnenflug beschäftigt, wird schnell lernen, dass dies ein teures Hobby ist. In unserem Test hat sich bewährt, dass ein Einstieg in diese Welt erst bei ca. 100 € beginnt. Wenn dann ein Fluggerät in Frage kommt, das aus der Vogelperspektive auch noch überzeugende Bilder machen soll, landen wir schnell in Bereichen von um die 1.000 €. Wirft man dann einen Blick auf die verschiedenen Einzelteile des Systems, relativiert sich das erste Verblüffen jedoch ganz schnell, denn Qualität fordert ihren Preis. Die RTF (ready to fly = fertig zum Fliegen) Drohnen müssen stabil in der Luft liegen, möglichst lange im Flug durchhalten, wollen ferngesteuert werden und wenn man dann schon mal dabei ist, darf eine gute Videokamera mit funktionierendem Bildstabilisator natürlich auch nicht fehlen. Worauf ihr beim Kauf achten müsst und welche Kamera-Drohnen zu empfehlen sind, erfahrt ihr in diesem Test.


Drohnen im Test

DJI Phantom II Vision+ Parrot Bebop Parrot AR.Drone 2.0 Power Edition Syma X5C Explorer Blade Nano QX
testsiegerDJI-Phantom-II-VISION+ Parrot-BeBop Parrot-AR.Drone-2.0 Syma-X5C-EXPLORER BLADE-NANO-QX-RTF
Größe 43 x 21 x 32 cm 28 x 32 x 4 cm 53 × 52 x 14 cm 32 x 32 x 7,5 cm 14 x 14 x 3 cm
Gewicht 1 kg 380 g 400 g 92 g 18 g
Kamera 14 MP
1080p/30 fps
720/60 fps
3-Achsen-
Stabilisierung
Neigungssteuerung
14 MP
1080p/30fps
720/60 fps
3-Achsen-
Stabilisierung
Neigungssteuerung
0,9 MP
720p/30 fps
0,9 MP
720p/30 fps
keine
Flugzeit 25 Minuten 10 Minuten 15 Minuten 9 Minuten 6 Minuten
Reichweite ~ 300 m ~ 200 m ~ 50 m ~ 80 m ~ 10 m
Steuerung RC-Remote per Appoptionale Fernbedienung
(400€ Aufpreis)
per AR.FreeFlight 2.0 App Remote Remote
Besonderheiten automatischer Rückflug
Schwebeflug
Livebild auf Smartphone
dank integriertem
WLAN-Hotspot
automatischer Rückflug
Livebild auf Smartphone
dank integriertem
WLAN-Hotspot
wetterfest
gegen Spritzwasser
und Staub geschützt
automatischer Rückflug
Livebild auf Smartphone
integrierter WLAN-Hotspot
Positionslichter Keine
Lieferumfang Akku, Fernsteuerung,
Kamera, Propeller,
Ladegerät, Montagewerkzeug
2 Akkus, Ladegerät,
2 Indoorhüllen,
4 Zusatzrotoren, Werkzeug
2 Akkus, Propeller,
Werkzeug
2 Akkus, Fernsteuerung,
Ladegerät, Rotoren, Werkzeug
Fernsteuerung, Ladegerät
Bewertung
Preis ca. 1.129 € ca. 499 € ca. 302 € ca. 100 € ca. 90 €
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Was muss eine Drohne können und worauf muss ich beim Kauf achten?

Das wichtigste Kriterium eines Quadrocopters ist sicherlich seine Flugeigenschaft. Liegt der Multicopter stabil in der Luft? Auch wenn mal etwas Wind bläst? Horcht der Copter meinen Befehlen einwandfrei? An dieser Stelle haben wir euch das Suchen und Aussieben schon mal vereinfacht, da alle aufgeführten Modelle in ihrer Klasse gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen.

Die zweite große Frage, die man sich beim Kauf einer Kamera-Drohne stellen sollte, ist: Brauche ich eine Kamera – und wenn ja, wie gut muss diese sein? Dabei sollte einem bewusst sein, dass die Kameras der unteren Preisklasse nicht mehr als ein Spielzeug darstellen. Fehlende Bildstabilisierung und schlechte Bildsensoren vermiesen einem schnell die Lust an den Aufnahmen von oben, die eher wie frühe Handyvideos wirken. Wer im Zeitalter von GoPros noch mit spektakulären YouTube Videos Aufsehen erregen will, der muss zu den teureren Modellen greifen.


Je nach Zweck eures Fluges müsst ihr natürlich auch einen Blick auf die Akkulaufzeit der Drohnen werfen. Was nützt es euch, dass euer neuer Multicopter just in dem Moment wieder zurück zur Basisstation fliegen möchte, wenn ihr gerade den perfekten Spot für eine Vogelperspektive gefunden habt? Je kleiner und leichter das Gerät, desto kleiner sind natürlich auch die verbauten Akkuzellen und desto geringer die Flugzeit. Gute Drohnen können mehr als eine Viertelstunde in der Luft sein, ansonsten kann man sich natürlich mit einem zweiten oder dritten Ersatzakku behelfen. Das bringt uns zum nächsten Punkt – auch die Reichweite der Drohne ist ein Unterscheidungskriterium, damit man auch hoch in den Wolken noch Kontrolle über seine Drohne behält.

Eine letzte Sache, mit der man sich unbedingt vor dem Kauf auseinandersetzen sollte, ist die Steuerungsart. Grundlegend gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten eurer Drohne Befehle wie links, rechts, geradeaus oder schneller, höher, zurückkommen zu erteilen. Entweder liegt der Verpackung eine Bedienung bei oder ihr könnt die Drohne mit der dazugehörigen App steuern. Letzteres klingt im ersten Moment sicherlich fortschrittlicher, allerdings muss die Steuerung via Smartphone oder Tablet der Genauigkeit Tribut zollen. Im Endeffekt fahrt, oder besser gesagt fliegt ihr mit einer klassischen externen Fernsteuerung besser. Hier nochmal die wichtigsten Kriterien in der Übersicht:

  • stabile Flugeigenschaften
  • Qualität der Kamera und ihrer Anbringung (mechanische Bildstabilisierung)
  • Länge der Flugzeit (Akkulaufzeit)
  • Reichweite der Drohne (Entfernung von der Fernsteuerung)
  • Steuerung via Smartphone oder Fernsteuerung
  • Zusatzbatterien

Der Markt für Multicopter ist innerhalb des letzten Jahres enorm gewachsen. Vom 20 € günstigen Spielzeug bis zum Kleinwagen-teuren High-End-Flattermann könnt ihr im Konsumentenbereich so ziemlich alles finden. Der letztendliche Preisrahmen hängt dabei natürlich immer von euren eigenen Wünschen ab. Wollt ihr euch nur einmal ausprobieren und dabei der Katze im Haus ein paar Streiche spielen, dann könnt ihr für 100 € bereits brauchbare Quadrocopter finden, die euch nicht den Spaß an der Fliegerei verderben. Sollen es dann doch etwas ambitioniertere Filmprojekte sein, dann führt kein Weg an einer knapp über 1.000 € teuren Multicopter vorbei.

Insofern ist es natürlich etwas schwierig, alle Drohnen auf dem Markt direkt gegenüber zu stellen, da man dann schnell Äpfel mit Birnen vergleicht. Wir haben uns dazu entschlossen in der Spanne von 100 € bis knapp über 1.000 € das Beste der jeweiligen Preisklassen herauszusuchen, um somit Anfängern, Fortgeschrittenen und Profis das richtige Werkzeug an die Hand zu geben. Unsere Auswahl ist letztlich auf diese 5 Testkandidaten gefallen:


DJI Phantom II Vision+ – der Testsieger

Zugegeben, die Anschaffung einer Drohne im Wert eines gebrauchten Autos will wohl überlegt sein, aber wer die All-In-One Lösung sucht, der wird bei dem Hersteller DJI fündig. Die DJI Phantom II Vision+ konnte uns auf ganzer Linie überzeugen und wer etwas ambitionierter an den 4-Rotoren-Flug herangeht, der wird mit dieser Maschine seinen Spaß haben. Zunächst einmal seien die guten Flugeigenschaften der Drohne erwähnt. Dank eines knappen Kilos Lebendgewicht verhält sich die Phantom II Vision+ auch bei Winden sehr stabil und zeigt damit zugleich für welchen Einsatzort sie konzipiert wurde – das Freie. Dazu passen die 25 Minuten Flugzeit mit nur einer Akkuladung, das ist absoluter Bestwert und lässt auch die 300 Meter Reichweite voll ausreizen.


Wer seine DJI Phantom II Vision+ zum ersten Mal in der Hand hat, wird sich über die zwei voreinstellbaren Flugmodi freuen. Es gibt einen Modus für Anfänger, bei dem die Drohne automatisch an einem Punkt in der Luft schweben bleibt, sobald keine Eingabe durch die Fernbedienung erfolgt, und einen Fortgeschrittenen-Modus, bei dem die Drohne ihren Schwung nutzt und weiter in die gleiche Richtung fliegt. Es ist sogar möglich die Drohne komplett ohne unmittelbare Befehle durch eine Fernsteuerung fliegen zu lassen – per DJI Ground Station für das iPad kann man im Vorfeld des Fluges Wegpunkte mit Höhenbestimmungen festlegen und die Drohne danach alleine auf die Reise schicken.

Dann kann man sich auf das eigentliche Highlight der Phantom II Vision+ konzentrieren. Unter dem Bauch der Drohne hängt ein dreiachsiges Bildstabilisierungssystem welches wiederum eine Kamera trägt, die atemberaubende Aufnahmen aus der Luft ermöglicht. In verschiedenen Tests wird sie mit einer GoPro Hero 3+ verglichen und muss sich dieser über 300€ teuren, sehr guten Actioncam nur ganz knapp geschlagen geben. Durch den etwas kleineren Bildsensor können auf großflächig gleichfarbigen Landschaften (Wiesen, Meer, etc.) schneller Artefakte auftreten, in den meisten Situation nehmen sich die Unterschiede allerdings nur wenig. Dank der äußerst akkurat arbeitenden integrierten Bildstabilisierung sind sehr ruhige Kamerafahrten möglich, wobei ihr zusätzlich über eure Fernbedienung noch den Betrachtungswinkel steuern könnt.

Wer nach den Nachteilen der DJI sucht, der muss schon sehr tief bohren. Das größte Manko ist sicherlich der Preis und das damit verbundene Risiko, falls der Quadrocopter doch mal notlanden muss, denn dann kann es ziemlich schnell teuer werden. Nur um da einmal eine Dimension vor Augen zu führen: Allein eine neue/weitere Batterie kostet um die 120 €. Es ist also dringend zu empfehlen, diese Drohne nicht ohne Vorkenntnisse zu nutzen – am einfachsten man lernt das Segeln erst einmal auf kleinen Schiffen, wie z. B. der Blade Nano QX.


Blade Nano QX – das perfekte Einsteiger-Modell

Wer nicht bereit ist, mehrere hundert Euro für eine Drohne auszugeben, und sich in Sachen Modellflug mit vier Rotoren erst einmal ausprobieren möchte, dem empfehlen wir die Blade Nano QX. Wer mit unserem Preistipp 2 Wochen lang jeden Tag eine Viertel- bis Halbestunde trainiert hat und dabei mit nur einer Hand voll Abstürzen auskommt, der ist auch bereit, sich an die großen Modelle zu wagen. Das Schöne an der Nano QX Drohne ist ihre Robustheit – Anfänger können den nur 18 g leichten Quadrocopter auch das ein oder andere Mal unsanft gegen Mauern flattern lassen, ohne dass etwas zu Bruch geht, u. a. dank des langlebigen und nachrüstbaren Rotorschutzes.


Darüber hinaus überzeugt die Nano Drohne mit sehr guten Flugeigenschaften und liegt stabil in der Luft. Hier macht es Sinn, ein paar Euro mehr zu investieren als in die teilweise mit 30€ noch wesentlich günstigeren Einsteigermodelle, die mit stabilem und selbstgesteuertem Fliegen dann nicht mehr allzu viel zu tun haben. Gerade durch die kompakte Größe und das geringe Gewicht eignet sich die Blade Nano QX hervorragend, um sie auch Indoor zu fliegen – sie ist wendig aber auch stabil genug, um kontrolliert zwischen Wohnzimmer und Küche zu gleiten. Grund dafür sind die zwei möglichen Flugmodi, wobei sich die Drohne im Stabilitätsmodus selbstausgleichend zum Schweben bringt, wenn keine Eingabe über die Fernbedienung erfolgt, und andererseits im Agilitätsmodus waghalsigere Manöver ermöglicht.

Dennoch ist die hohe Geschwindigkeit nicht zu verachten und so kommt es doch immer mal wieder ungewollt zu Fremdkontakten und dazugehörigem Absturz. Bei der Größe muss die Blade Nano QX auch ein paar Einbußen hinsichtlich der Akkulaufzeit (nur 4-6 Minuten) hinnehmen und Reichweite (nur knapp 10 Meter). Hier lohnt es sich in weitere Akkus zu investieren, zumal die Aufladezeit mit 20 Minuten ziemlich gering ist.


Parrot Bebop – noch im Beta-Stadium

Die Parrot Bebop kam Ende des letzten Jahres auf den Markt und sollte die etwas angestaubte Parrot AR 2.0 ablösen. Vor allem in Sachen Camera hat man die Parrot aufgerüstet, die nun mit 14 Megapixeln Fotos schießen kann und ebenso Full-HD Videos mit 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde beherrscht. Der größte Fortschritt findet sich allerdings direkt über der Kamera – und zwar die herausragende 3-Achsen-Bildstabilisierung. Selbst wenn es in der Luft mal etwas unsanfter zur Sache geht, liefert dieses mechanische System noch Bilder ohne Ruckler und Verwackler. Des Weiteren ist der Bildausschnitt über die FreeFlight App steuerbar.


Allerdings merkt man der Bebop an, dass die Drohne wohl unbedingt noch vor dem Weihnachtsgeschäft auf den Markt gebracht werden musste und so kann man bis zu dem heutigen Zeitpunkt keine 100-prozentige Kaufempfehlung aussprechen. Ein scheinbar unerlässliches Zubehörteil ist der so genannte Sky Controller, eine erweiterte Fernbedienung, in die sich ein Smartphone oder Tablet als Bildschirm integrieren lässt und die mit WLAN-Verstärker und Antennen dem größten Problem der Parrot Bebop den Kampf ansagt. Viele Kunden bei Amazon sprechen davon, dass die teure Bebop teilweise „einfach vom Himmel fällt“, weil es zu Verbindungsabbrüchen kommt, wenn man die Drohne nur über das Smartphone oder Tablet mit der mitgelieferten App steuert, zumal diese Steuerung auch noch ziemlich unpräzise daherkommt. Kostenpunkt: Knapp 400€ muss man zusätzlich für den Sky Controller berappen, sodass man hier schon fast in Preisregionen der DJI Phantom II Vision+ landet.

Dieser Konkurrenz muss sie sich dann aber doch geschlagen geben – geringere Flugzeiten, weniger Reichweite und auch die Videoqualität sprechen in diesem Vergleich gegen die Parrot Bebop. Insgesamt kann die Kamera auf dem Papier mit der Phantom Vision+ 2 mithalten, muss unter realen Bedingungen dann aber doch Abstriche bei der Bildqualität (vor allem bei schlechter werdenden Lichtverhältnissen) hinnehmen. Ansonsten ist sie durch ihr geringes Gewicht aber etwas besser für Anfänger geeignet, eine Coming Home Funktion auf dem Sky Controller bringt die Drohne ebenfalls automatisch nach Hause.


Parrot AR 2.0 – der Klassiker

Die Parrot AR 2.0 war einst ein Novum in der Modellflieger-Welt und ermöglichte als eine der ersten den günstigen Einstieg in die Drohnenwelt. Doch das ist leider auch schon 3 Jahre her und heutzutage spürt man dem Quadrocopter sein Alter an. Gerade die fest integrierte Kamera offenbart, was sich in letzter Zeit getan hat – so ist die 720p HD Auflösung nicht mehr konkurrenzfähig und lässt die Kamera eher als ein Spielzeug erscheinen. Dazu kommt die nicht vorhandene Bildstabilisierung, wodurch jeder kleine Windzug oder eine Bewegung durch die Fernsteuerung direkt zu Verwacklungen führt. Gerade bei der für Wind sehr anfälligen Drohne macht das später auf dem PC keine Freude.


Auch in Sachen Flugstabilität kann die Parrot AR 2.0 nicht überzeugen, da die Stabilisierung der Lage hier über eine nach unten gerichtete Kamera gelöst ist. Das war damals Standard, heutzutage nutzt man jedoch die wesentlich genauere Positionierung per GPS. Ähnlich wie bei der Parrot Bebop tun sich bei der Steuerung via App auch Probleme mit der WLAN-Verbindung auf, die teilweise unerwartet abbricht und so das Fluggerät zum Stehen, oder schlimmer noch, zum Abstürzen bringt. Mehr als 40-50 Meter sollte sich die Drohne im Flug auch nicht von ihrem Steuermann entfernen, da die Verbindung hier ihre Grenzen hat.

Doch nicht alles an der Parrot Drohne muss negativ betrachtet werden – ordentlich Flugspaß bietet sie allemal. Das Bild der Kamera wird direkt mit der App auf das Smartphone geladen und so kann man in First-Person-Optik gleich mal sehen, was der Nachbar im Garten so treibt. Der größte Pluspunkt in unserem Testfeld ist die relativ lange Akkulaufzeit. In der nachgerüsteten Power Edition hält eine Akkuladung knapp 15 Minuten durch, da gleich ein zweiter Akku mitgeliefert wird, kommt man auf eine halbe Stunde potenzielle Flugzeit, bevor wieder eine Steckdose aufgesucht werden muss. Sieht man von den WLAN-Verbindungsproblemen ab, steuert sich die AR 2.0 recht intuitiv und ist auch für Anfänger schnell und einfach zu fliegen.


Syma X5C Explorer – der Neuling

Die Syma X5C Explorer schließt die Lücke zwischen dem günstigen Einsteigermodell von Blade und der teureren Parrot Drohne. Preislich gesehen orientiert sie sich dabei eher an der Blade Nano QX, möchte aber mit zusätzlicher Kamera den entscheidenden Kaufanreiz bieten. Vorweg sei aber gesagt, dass die Ergebnisse der Videos nur dürftig sind und in etwa denen der Parrot AR 2.0 enstprechen – also nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit. Ansonsten reagiert die Syma X5C aber ziemlich exakt und ermöglicht es auch Einsteigern die Drohne einfach zu handhaben, was auch durch die zwei separaten Flugmodi (Stabilität und Agilität) unterstützt wird. Fällt sie dann trotzdem einmal auf den Boden, sind die Propeller glücklicherweise ausreichend geschützt. Durch die höhere Reichweite zwischen Fernsteuerung und Drohne lässt sie sich auch im Freien etwas flexibler steuern.


Da die Syma X5C Explorer mit 92 g aber sehr leicht ist, reichen schon geringe Windzüge aus, um die Drohne wegzublasen. Insofern ist es zwar verlockend, die Drohne auch außerhalb der eigenen vier Wände zu starten, dabei sollte man allerdings darauf achten, dass kaum Wind weht, damit sie den eigenen Flugwünschen gehorcht. Ein paar Worte seien noch zur integrierten Kamera verloren. Die Qualität und die Farben der gelieferten Bilder können heutzutage nicht mehr überzeugen und entlarven dieses Zubehör als nettes, aber kaum brauchbares Gimmick. Besonders deutlich wird dies anhand des fehlenden Bildstabilisators, sodass kein ruckelfreies Video zu filmen ist. Des Weiteren ist der Kamerawinkel leider etwas zu weit in Richtung Boden eingestellt, sodass der Horizont kaum zu sehen ist.

Rechtliche Hinweise

  • Seit 2005 ist es rechtlich vorgeschrieben, dass man für den Modellflug eine gesonderte Haftpflichtversicherung besitzen muss, da die normale Haftpflicht das Betreiben von Modellfliegern in der Regel ausschließt. Dies gilt für alle Geräte, auch für Drohnen unter 5 kg. Am einfachsten könnt ihr diese über die DMO (Deutsche Modellflug Organisation) anfordern, hier zahlt ihr 40€ für 1 Jahr Rechtsschutz. Es gibt auch die Möglichkeit, einem Modellflugverein beizutreten und dort die Versicherung abzuschließen.
  • Ohne Sondergenehmigung darf man nur im Luftraum G fliegen. Dieser gilt bspw. nicht in der Nähe von dicht bebauten Siedlungen, Flughäfen und Militärstützpunkten – hier ist es verboten zu fliegen. Dasselbe gilt über einer Ansammlung von Menschen. Genauere Informationen zum Luftraum könnt ihr bei SkyFool finden.
  • Ab 5 kg Gesamtmasse der Drohne ist eine spezielle Genehmigung für den Flug notwendig. Das gilt auch, wenn man gewerbliche Zwecke verfolgt, also bspw. Luftaufnahmen von Veranstaltungen filmen oder Fotos davon aufnehmen.
  • Generell gilt, dass man beim Filmen mit der Drohne nur das ablichten sollte, was man auch mit bloßem Auge sehen kann. Deshalb sollte man sich davor hüten, mit der Drohne den Garten des Nachbarn zu infiltrieren, auch wenn die Versuchung noch so groß ist. Einzelpersonen dürfen generell nur mit vorheriger Genehmigung gefilmt werden – über Menschenmassen darf ohne Genehmigung sowieso nicht geflogen werden.

Fazit

Die derzeit leistungsfähigste Drohne auf dem Markt in Konsumentenbereich ist unumstritten die DJI Phantom II Vision+. Bei diesem Quadrocopter werden sowohl die Augen vom Teenager feucht werden, der endlich auch die großen Geräte fliegen darf, weil sie mittlerweile fast intuitiv zu steuern sind, als auch die Augen von Papi, der nun endlich die Blondine im Nachbargarten filmen kann. Spaß beiseite, die DJI Phantom II Vision+ hat uns in voller Linie überzeugt. Eine eingebaute Kamera, die mit einer der exzellentesten Actioncams auf dem Markt mithält, soll erst einmal übertroffen werden. Zumal die Anbringung mit einem 3-achsigen Gimbal hervorragend stabile Flugvideos filmen lässt, die ganz sanfte Kamerafahrten ermöglichen. Auch die Flugeigenschaften bei langer Akkulaufzeit oder Schmankerl, wie das automatische Fliegen nach GPS-Wegpunkten, können so einige Stunden versüßen.

Allerdings sind über 1.000€ für eine solche Drohne kein Pappenstiel, vor allem, falls es dann doch mal zu einem ungewollten Crash kommt. Allerdings bekommt man für dieses Geld auch sehr viel geboten und im Endeffekt kommt man sogar günstiger weg, als wenn man sich ein ähnliches System selbst zusammenbauen würde. Allein eine vergleichbare Kamera kostet schon um die 300€, die effektive Bildstabilisierung geht auch schnell in einen solchen Preisbereich. Hinzu kommt ein leistungsstarkes Quadrocopter-Gehäuse, das diese Last überhaupt tragen kann und ein Fernsteuerungssystem, dass die Kamerabilder direkt aus dem First-Person-Blickwinkel wiedergeben kann. Rechnet man diese Elemente zusammen, dann liegen schnell weitaus mehr Münzen auf dem Tisch, als hier gefordert werden.

Wer dennoch nicht bereit ist so viel Geld für ein Hobby auszugeben, dem empfehlen wir den Blade Nano QX. Eine einfache Drohne ohne Kamera, die aber durch ihre agilen Flugeigenschaften und ihre Robustheit besticht. Durch die sehr geringen Abmaße eignet sie sich auch hervorragend, um das Fliegen erst einmal im eigenen Wohnzimmer zu erlernen. Hier gibt es keine störenden Winde, die den Copter wegblasen und man muss auch keine Rücksicht auf Niederschlag nehmen. Bei der Blade Nano QX müsst ihr euch auch keine Sorgen um Unfälle machen, denn die kleine Drohne hält erstaunlich viele Zusammenstöße aus und fliegt weiter als wäre nichts gewesen. Allerdings ist das Flugvergnügen mit nur 6 Minuten relativ kurz, Zubehör wie Ersatzakkus schaffen da aber Abhilfe. Alles in allem ist die Blade Nano QX Drohne das perfekte Gerät zum Einstieg, bei der man auch nicht die Lust verliert, weil es nicht so funktioniert wie es soll – was bei noch günstigeren Geräten häufig der Fall ist.

Den Parrot Drohnen können wir momentan leider keine volle Empfehlung aussprechen. Die Parrot AR 2.0 Drone ist schon etwas in die Jahre gekommen und dafür dann doch etwas zu teuer. Das Nachfolgemodell, die Parrot Bebop, befindet sich noch im Dornröschenschlaf. Es kommt immer wieder zu Verbindungsabbrüchen mit der Fernsteuerung über eine App, die die Drohne im schlimmsten Fall sogar abstürzen lässt. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Entwickler bald mit Firmware-Updates oder weiterentwickelten Apps daherkommen, denn die Bilder der Parrot Bebop können durchaus überzeugen.

Als eine Alternative im Einsteiger-Segment mausert sich so langsam auch die Syma X5C Explorer, die erst Ende letzten Jahres auf dem deutschen Markt angekommen ist. Hier bekommt man für knapp 100€ sogar schon eine Kamera mitgeliefert, die direkt in die Drohne eingebaut ist. Allerdings muss gesagt werden, dass die Bilder ohne Bildstabilisierung nicht sonderlich berauschend sind. Dennoch kann sie mit soliden Flugeigenschaften auch die Anfänger überzeugen, vor allem im entspannten Stabilitätsmodus, der die Drohne in den Schwebezustand versetzt, sobald keine Eingabe über die Fernbedienung erfolgt.


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