Die E-Mail-Kündigung von Verbraucherverträgen war lange unnötig aufwendig, oft ungewiss und ein Ärgernis. Das ist seit dem 1. Oktober vorbei oder zumindest leichter. Die wichtigsten Infos und Kontaktdaten für die Kündigung eures Handyvertrags findet ihr bei uns.
Kündigung per E-Mail oder Fax ⇓ | Welche Verträge? ⇓ | Kündigungsadressen ⇓ | Fazit ⇓
Verwirrung um E-Mail-Kündigung durch Gesetzesänderung gestoppt
Nach mehr oder weniger vielen Jahren habt ihr genug: Euer Handyvertrag ist zu teuer oder es gibt kein Verlängerungsangebot, das euch interessiert. Die tollen Handys bekommen Neukunden und außerdem habt ihr eh kaum Empfang. Ihr wollt weg. „Freunde, es reicht. Die Kündigung ist unterwegs.“ Doch der mit breitem Grinsen per E-Mail abgesendete Wunsch zur Vertragsbeendigung bleibt unbeachtet. „Kündigung per Mail? Nicht nach unseren AGB.“ Mit Glück teilt euch der Anbieter mit, dass ihr doch bitte schriftlich kündigen sollt – per Brief und mit Unterschrift. Oder die Kündigung ist nur „vorgemerkt“. Das klingt eher nach 1996 als nach 2016. Es ist zum Haare raufen. Doch den Griff zum Kopf könnt ihr euch nun sparen. Kündigungen sind seit dem 1. Oktober 2016 deutlich leichter.
Kündigung bislang oft nur per Brief mit Unterschrift
Grundlage ist eine Änderung des § 309 BGB. Die Norm regelt die Gestaltung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Gerade das sogenannte Kleingedruckte ist häufig ein Fallstrick, der den Kunden zum Verhängnis wird, gerade bei der Kündigung per E-Mail. Bezüglich der Kündigung von Verträgen regelte das Gesetz bislang einfach gesagt, dass Erklärungen im strengsten Fall der Schriftform entsprechen müssen. Gerade für Kündigungen war diese Regel relevant. Kurz: Wer seinen Vertrag kündigen wollte, hatte dies im schlimmsten Fall per Brief und Unterschrift zu tun.
Nun verstehen Juristen und der Normalverbraucher unter „Schriftform“ unterschiedliche Dinge. Zwar gab es gesetzliche Erleichterungen, doch wer weiß das schon. Viel Hintergrundwissen für jemanden, der eigentlich nur zu einem anderen Handyanbieter wechseln möchte. Das machte die E-Mail-Kündigung schwer.
Anbieterwechsel per E-Mail oder Fax
Seit Anfang Oktober habt ihr es nun leichter. Durch eine Änderung der gesetzlichen Vorschriften in § 309 Nr. 13 BGB ist nun statt der Schriftform die Textform ausreichend. Nach dieser ist jede lesbare Erklärung ausreichend, die die Person des Erklärenden bestimmt. Einfach gesagt: Ab jetzt reicht eine E-Mail oder die Mitteilung möglich per Kontaktformular, um einen Handyvertrag zu kündigen. Auch ein Fax ist nun ganz offiziell. Selbst eine SMS ist im Prinzip ausreichend.
Lediglich der Kündigungswunsch und der Name des Vertragspartners muss klar erkennbar sein. Bei vielen Anbietern war das auch vorher so möglich, jedoch nicht bei allen. Nun muss jeder mitziehen. Die entsprechenden Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind zu ändern. Jetzt haben die Anbieter die E-Mail-Kündigung zu akzeptieren.
Gültig für Neuverträge
Allerdings gibt es auch Einschränkungen. Die neue, vereinfachte Regelung gilt nur für Verträge, die seit dem 1. Oktober 2016 geschlossen wurden. Allerdings zählen hierzu auch Vertragsverlängerungen. Für alle anderen Verträge gelten die alten AGB und damit noch die Schriftform, falls so vereinbart.
Neuregelung nicht nur für Handyverträge
Auch gibt es gesetzliche Ausnahmen, die zwingend die Schriftform voraussetzen. Die Kündigung des Arbeitsverhältnisses oder des Mietvertrags ist nach wie vor nur in der Schriftform möglich. Die E-Mail-Kündigung der Wohnung ist dann doch zu viel des Guten.
Beim Arbeitsvertrag ist die Neuregelung hinsichtlich der sogenannten Ausschlussklausel noch von Bedeutung. Ansprüchen verfallen, wenn sie nicht innerhalb von 3 Monaten nach Fälligkeit schriftlich geltend gemacht werden. Hier gilt in Zukunft auch die Textform.
Außerdem habt ihr es ab sofort bei Gewährleistungs- oder Garantieanzeigen, sowei bei Verträgsänderungen einfacher, für die bislang die Schriftform vorausgesetzt war. Auch hier bringt euch nun eine E-Mail weiter.
Kündigungs-Kontakt der Mobilfunk-Provider
Anbieter | Telekom | Vodafone | o2 |
Kontakt | zum Formular | zum Formular | zum Formular |
Anbieter | 1&1 | Base | Mobilcom-Debitel | Klarmobil |
Kontakt | zum Formular | zur E-Mail | zum Formular | zur E-Mail |
Anbieter | Simply | WinSIM | Otelo | Sparhandy |
Kontakt | zum Formular | zur E-Mail | zur E-Mail | zur E-Mail |
Fazit
Der Wechsel von Handyanbieter, aber auch die Kündigung für viele weitere Verbraucherverträge wird nun leichter. Die Anbieter haben weniger Möglichkeiten, den Kunden doch bei sich zu halten. Telefonische Bestätigungen für eine Kündigung, die nur der Kundenrückgewinnung dient, sind damit vorbei. Hoffentlich lassen sich die Anbieter nichts Neues einfallen.
Kommentare (15)
Schreiben Kommentar schreibenWo ist der Link für Sky zu kündigen??
klarmobil verlinkung ist TOT !
Mit Aboalarm Kündigung aufsetzen und ausdrucken, mit Fax senden. Kostenpunkt 0€
Blau.de hat momentan keine Emailadresse, wo kann man denn bei denen kündigen?
Wurde service@blau.de abgeschaltet? Ansonsten sollte es im Kundenbereich ein Kontaktformular geben.
Blau.de hat momentan keine Emailadresse, wo kann man denn bei denen kündigen?
Verpflichtet das Gesetz den Anbieter, ein E-Mail-Adresse zur Entgegennahme der Kündigung vorzuhalten?
Ganz ehrlich? Wer nicht per Brief mit Unterschrift kündigen kann, sollte meiner Meinung gar keine Verträge abschließen dürfen. Alter, ihr unterschreibt das Dingens doch auch eigenständig, wenn ihr den Vertrag abschließt, ob nun elektronisch oder in Papierform, dann kann man doch wohl auch ein Schriftstück aufsetzen und unterschreiben, wenn man das Ganze kündigen will. Bald können wir dann schon per Mail Verträge abschließen? Hauskauf per Mail? Alle Notare überflüssig? Oh, falsche E-Mail-Adresse, aus Versehen die Villa gekauft? War ich gar nicht, war mein Hund? Rückgabe durch Fernabsatzgesetz?
Ich habe das Gefühl, die Gesellschaft verblödet durch die Medien immer mehr und sollte mal lieber öfter zu Stift und Papier greifen. Da begreift man nämlich noch mit allen Sinnen, was man machtmacht und was man da für Verträge abschließt und das sollte auch bei Kündigungen gelten. Die Bestätigung für die Kündigung will ich doch auch in Papierform und nicht in meinem E-Mail-Postfach...
sorry, aber langsam habe ich den Eindruck dass die "Generation Blöd" weder Brief noch Email oder Internet mehr kennt (ein Großteil bringt es ja nicht mal mehr auf die Reihe ein paar Suchbegriffe in ne Suchmaschine einzugeben). Verträge sollten da wohl eher per "Daumen hoch oder runter" oder einer "Vertrags-App" geschlossen und gekündigt werden.
Ganz ehrlich? Wer nicht per Brief mit Unterschrift kündigen kann, sollte meiner Meinung gar keine Verträge abschließen dürfen. Alter, ihr unterschreibt das Dingens doch auch eigenständig, wenn ihr den Vertrag abschließt, ob nun elektronisch oder in Papierform, dann kann man doch wohl auch ein Schriftstück aufsetzen und unterschreiben, wenn man das Ganze kündigen will. Bald können wir dann schon per Mail Verträge abschließen? Hauskauf per Mail? Alle Notare überflüssig? Oh, falsche E-Mail-Adresse, aus Versehen die Villa gekauft? War ich gar nicht, war mein Hund? Rückgabe durch Fernabsatzgesetz?
Ich habe das Gefühl, die Gesellschaft verblödet durch die Medien immer mehr und sollte mal lieber öfter zu Stift und Papier greifen. Da begreift man nämlich noch mit allen Sinnen, was man machtmacht und was man da für Verträge abschließt und das sollte auch bei Kündigungen gelten. Die Bestätigung für die Kündigung will ich doch auch in Papierform und nicht in meinem E-Mail-Postfach...
100% Zustimmung von mir!!
Ich bin leider auch zunehmend erschüttert, dass die globale Hirnschmelze wohl immer weiter fortschreitet, leider. Ich habe in meinem Leben schon einige Verträge schriftlich per Einwurfeinschreiben gekündigt und hatte bisher nie Probleme. Eine fristgerechte Kündigung mit der Bitte um schriftliche Bestätigung kann doch auch nicht so schwer sein, das Internet nimmt einem doch sogar die Formulierungen ab.
Eine Argumentation 0€ E-Mail vs. 1€ Einschreiben ist doch lächerlich, wenn man das auf einen Jahresvertrag herunter rechnet.
Ganz ehrlich? Wer nicht per Brief mit Unterschrift kündigen kann, sollte meiner Meinung gar keine Verträge abschließen dürfen. Alter, ihr unterschreibt das Dingens doch auch eigenständig, wenn ihr den Vertrag abschließt, ob nun elektronisch oder in Papierform, dann kann man doch wohl auch ein Schriftstück aufsetzen und unterschreiben, wenn man das Ganze kündigen will. Bald können wir dann schon per Mail Verträge abschließen? Hauskauf per Mail? Alle Notare überflüssig? Oh, falsche E-Mail-Adresse, aus Versehen die Villa gekauft? War ich gar nicht, war mein Hund? Rückgabe durch Fernabsatzgesetz?
Ich habe das Gefühl, die Gesellschaft verblödet durch die Medien immer mehr und sollte mal lieber öfter zu Stift und Papier greifen. Da begreift man nämlich noch mit allen Sinnen, was man machtmacht und was man da für Verträge abschließt und das sollte auch bei Kündigungen gelten. Die Bestätigung für die Kündigung will ich doch auch in Papierform und nicht in meinem E-Mail-Postfach...
Ich weiß nicht, wie viele Verträge ich schon online abgeschlossen habe, ohne eigenhändig was zu unterschreiben.
Nur bei der Kündigung musste es dann immer ein Brief sein, der öfters mal nicht angekommen ist...
Ganz ehrlich? Wer nicht per Brief mit Unterschrift kündigen kann, sollte meiner Meinung gar keine Verträge abschließen dürfen. Alter, ihr unterschreibt das Dingens doch auch eigenständig, wenn ihr den Vertrag abschließt, ob nun elektronisch oder in Papierform, dann kann man doch wohl auch ein Schriftstück aufsetzen und unterschreiben, wenn man das Ganze kündigen will. Bald können wir dann schon per Mail Verträge abschließen? Hauskauf per Mail? Alle Notare überflüssig? Oh, falsche E-Mail-Adresse, aus Versehen die Villa gekauft? War ich gar nicht, war mein Hund? Rückgabe durch Fernabsatzgesetz?
Ich habe das Gefühl, die Gesellschaft verblödet durch die Medien immer mehr und sollte mal lieber öfter zu Stift und Papier greifen. Da begreift man nämlich noch mit allen Sinnen, was man machtmacht und was man da für Verträge abschließt und das sollte auch bei Kündigungen gelten. Die Bestätigung für die Kündigung will ich doch auch in Papierform und nicht in meinem E-Mail-Postfach...
Briefmarke: 0,70 €
Email: 0,00 €
Ganz ehrlich? Wer nicht per Brief mit Unterschrift kündigen kann, sollte meiner Meinung gar keine Verträge abschließen dürfen. Alter, ihr unterschreibt das Dingens doch auch eigenständig, wenn ihr den Vertrag abschließt, ob nun elektronisch oder in Papierform, dann kann man doch wohl auch ein Schriftstück aufsetzen und unterschreiben, wenn man das Ganze kündigen will. Bald können wir dann schon per Mail Verträge abschließen? Hauskauf per Mail? Alle Notare überflüssig? Oh, falsche E-Mail-Adresse, aus Versehen die Villa gekauft? War ich gar nicht, war mein Hund? Rückgabe durch Fernabsatzgesetz?
Ich habe das Gefühl, die Gesellschaft verblödet durch die Medien immer mehr und sollte mal lieber öfter zu Stift und Papier greifen. Da begreift man nämlich noch mit allen Sinnen, was man machtmacht und was man da für Verträge abschließt und das sollte auch bei Kündigungen gelten. Die Bestätigung für die Kündigung will ich doch auch in Papierform und nicht in meinem E-Mail-Postfach...
1&1 kann man mit dem Link so nicht kündigen - die zeigen nur ne Telefonnummer