Musik-Streaming Dienste im Vergleich: Spotify, Deezer und Co.
Monika
21. Okt. 2015, 09:08
Vergleich

Musik-Streaming Dienste im Vergleich: Spotify, Deezer und Co.

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Wer kennt sie noch? Die gute alte Schallplatte? Wohl nur noch unsere Eltern oder die Nostalgiker unter euch. Heutzutage gibt es Musik nur noch auf die Ohren ohne physische Datenträger in die Hand zu nehmen. Songs und Alben werden gestreamt, nicht mehr gekauft. Musik-Streaming ist am Kommen und wird sich durchsetzen. Ob man diese Entwicklung nun gut oder schlecht findet, sei dahin gestellt – es geht nunmal unaufhörlich in diese Richtung. Musik-Flatrates und Webradios schießen wie Pilze aus dem Boden und finden immer mehr Anklang. In Deutschland hat es für Anbieter wie Spotify oder Deezer etwas länger gedauert sich zu etablieren und auch heute sind CDs hierzulande immer noch umsatzstärker als Streaming-Dienste. Doch das könnte sich bald ändern: Innerhalb des letzten Jahres hat sich der Umsatz im Bereich Musik-Streaming fast verdoppelt, Tendenz stark steigend.

Spotify Deezer Apple Music Aldi life Tidal Google Play Music
Note

1,3

 1,7

2,3

 1,7

 2,0

2,3

Preis
Qualität
Features
Pro

+ viele Betriebssysteme

+ günstig für Studenten

+ kostenlose Version

+ viele Betriebssysteme

+ kostenlose Version

+ 90 Tage kostenlos

+ günstig für Familie

+ sehr günstig

+ Auswahl von Napster

+ in HiFi mit FLAC

+ 30 Tage kostenlos

+ Musikvideos

+ 30 Tage kostenlos

+ gute Einbindung

Kontra

– keine Vergünstigung

– nicht für WP

– kein kostenloser Test

– nicht für WP

– nicht für WP

Zum Angebot Zum Angebot Zum Angebot Zum Angebot Zum Angebot Zum Angebot

Dass Musik-Flatrates so wahnsinnig an Popularität gewinnen, hängt mit der schnellen Verfügbarkeit und Zugriff auf nahezu unbegrenzte Musikarchive zusammen. Man muss nicht mehr im Laden sämtliche Regale nach seinen Lieblings-Künstlern durchsuchen. Man muss auch gar nicht mehr warten, bis die Songs heruntergeladen wurden, wie es noch bei der „guten alten“ Mp3 der Fall war. Es geht jetzt ganz schnell: Künstler oder Lied suchen, auswählen, anhören. Die Kosten für die Premium-Versionen liegen bei +/- 10€ im Monat. Das entspricht nicht mal einem Longplayer im Monat und macht Musik-Streaming Dienste für viele auch preislich attraktiv. Überdies geht man bei allen Anbietern keine Verpflichtungen ein, da stets zum Monatsende gekündigt werden kann.

Mit Streaming-Diensten sind in erster Linie Music-On-Demand Anbieter gemeint, also Plattformen, auf denen Künstler / Songs gesucht und angehört werden können. Fast alle Musik-Streaming Dienste bieten sowohl einen Desktop- als auch einen Web-Player an. Damit können Titel auf den PC oder Mac heruntergeladen und Playlists erstellt werden sowie direkt über das Internet gestreamt werden. Das Wichtigste ist jedoch die Möglichkeit, mobil per App seine Lieblingssongs zu hören. Musik zu streamen bedeuted natürlich auch einen erhöhten Daten-Traffic. Hier empfielt es sich entweder auf Provider-Streaming-Dienst Kooperationen zurückzugreifen, wie sie beispielsweise Spotify und die Telekom pflegen, oder sich seine Songs / Alben / Playlists im Vorfeld einfach herunterzuladen. Das geht mittlerweile bei allen Anbietern, jedoch nur mit kostenpflichtigem Premium-Account. Zu beachten ist hierbei, dass sobald das Abo gekündigt wird, auch die gespeicherten Titel futsch sind. Musik für die Ewigkeit gibt es eben doch nur auf Vinyl.


Musik Streaming Dienste: die Übersicht

Um bei der Flut an Anbietern nicht den Überblick zu verlieren, findet ihr im Folgenden eine Tabelle mit den wichtigsten Infos zu den jeweiligen Musik-Abonnements. Die Unterschiede bei den Premium-Accounts sind nicht sonderlich groß, sodass es durchaus sinnvoll ist, erstmal ein paar Musik-Streaming Dienste zu testen, bevor man sich für eine Bezahl-Varinate entscheidet. Kostenlose, mit Werbung und Einschränkungen verbundene Versionen bieten bislang nur Spotify und Deezer an.

Anbieter Preis Mobile App Klangqualität Unterstützte Geräte Sonstiges

Spotify
ca. 30 Millionen Titel

  • 30 Tage gratis testen
  • Danach 9,99€ / Monat
  • Studenten zahlen 4,99€ / Monat
  • Spotify Family Mitglieder zahlen 50%
Bis zu 320 kbit/s (Vorbis)
  • Spotify Connect: über viele Receiver und Lautsprecher abspielbar
  • als App für viele Smart TVs (Samsung, LG, Philips)
  • Telekom-Kunden streamen Spotify Premium ohne zusätzliche Daten
  • zahlbar per Kreditkarte, Sofortüberweisung, PayPal und Rechnung

Deezer
ca. 35 Millionen Titel

  • 30 Tage gratis testen
  • Danach 9,99€ / Monat
Bis zu 320 kbit/s (mp3)
  • kostenlose Premium Mitgliedschaft für Vodafone Junge Leute
  • zahlbar per PayPal, Kreditkarte, paysafecard oder Klarna

Apple Music
ca. 36 Millionen Titel

  • 3 Monate gratis testen
  • Danach 9,99€
  • Oder 14,99€ / Monat für Familie
256 kBit/s (AAC)
  • derzeit nur Apple Geräte
  • ab Herbst auch Android App
  • Zahlung per PayPal, Kreditkarte oder Guthabenkarte

Tidal
ca. 30 Millionen Titel

Tidal Premium: bis zu 320 kbit/s (AAC)

Tidal HiFi: 1411 kbit/s (FLAC)

  • Lossless Streaming im FLAC-Format
  • Zahlung per Kreditkarte, PayPal oder Lastschrift
  • ehemals wimp

Napster
ca. 34 Millionen Titel

Bis zu 320 kbit/s (AAC)
  • Kategorie Hörbücher
  • Zahlung per Kreditkarte oder Bankeinzug

Aldi life
ca. 34 Millionen Titel

Bis zu 320 kbit/s (AAC)
  • bisher nur für Smartphones, Tablets und per Browser
  • gleiche Inhalte wie Napster
  • Zahlung per Kreditkarte, Guthaben oder PayPal

Amazon Prime Music
ca. 1 Million Titel

  • 30 Tage gratis testen
  • gratis in Amazon Prime
  • Kosten für Prime: 49€ / Jahr
Bis zu 256 kbit/s (mp3)
  • viele Zahlungsmöglichkeiten

Juke
ca. 30 Millionen Titel

  • 30 Tage gratis testen
  • Danach 9,99€ / Monat
Bis zu 192 kbit/s
  • Zahlung per PayPal oder Kreditkarte

Google Play Music
ca. 30 Millionen Titel

  • 30 Tage gratis testen
  • Danach 9,99€ / Monat
Bis zu 320 kbit/s (mp3)
  • Zahlung per Kreditkarte oder PayPal

Microsoft Groove
ca. 40 Millionen Titel

  • 30 Tage gratis testen
  • Danach 9,99€ / Monat
192 bis 256 kBit/s
  • kompatibel u. a. mit Xbox 360, Xbox One
  • noch nicht in Deutschland verfügbar
  • ehemals Xbox Music

Rdio
ca. 25 Millionen Titel

Bis zu 320 kbit/s (AAC)
  • Zahlung per Kreditkarte oder PayPal

rara
ca. 22 Millionen Titel

Bis zu 320 kBit/s
  • Zahlung per Kreditkarte

Kostenloses Musik-Streaming bei Spotify und Deezer

Spotify und Deezer sind die einzigen Anbieter, die neben einem zahlungspflichtigen Premium-Account auch eine kostenlose Version anbieten, mit der ihr sowohl Zuhause über den Desktop- oder Web-Player als auch mobil Musik streamen könnt, allerdings mit folgenden Einschränkungen:

Spotify free

  • Werbeunterbrechungen
  • Mobil: nur Zufallswiedergabe einzelner Künstler / vorgegebener Playlists
  • Kein Offline-hören möglich
  • Schlechtere Sound-Qualität (96 kbit/s)

Deezer gratis

  • Werbeunterbrechungen
  • Mobil: nur Zufallswiedergabe vorgegebener Playlists
  • Kein Offline-hören möglich
  • Schlechtere Sound-Qualität (96 kbit/s)

Vorteile und Nachteile des Musik-Streamings

Pro

  • Unbegrenzt Musik hören
  • Kündigung zum Monatsende
  • Große Auswahl an Titeln / Künstlern
  • Online und Offline Musik hören
  • 10€ für Premium ist ein fairer Preis
  • Mit vielen verschiedenen Geräten kompatibel
  • Immer mehr Anbieter stellen auf hochqualitatives Streaming um

Kontra

  • Testphasen müssen rechtzeitig eigenmächtig gekündigt werden
  • Kostenlose Versionen nur von Spotify und Deezer
  • Hörbücher nicht leicht zu finden
  • Musik-Streaming benötigt hohes Datenvolumen
  • Klang erreicht nicht CD-Qualität
  • Wenn Abo beendet wird, ist Musik nicht mehr verfügbar

Was für Musik-Streaming Dienste gibt / gab es sonst noch?

Während sowohl die Anzahl an Musik-Streaming Diensten als auch deren Angebot steigt, verschwinden andere wiederum in der Versenkung. Wir haben uns für euch umgehört und zusammengefasst, was uns in Zukunft alles erwarten wird, der Vergangenheit angehört und wo gegenwärtig sonst noch die Musik spielt.

Ampya

  • Wurde an Deezer verkauft, das Ampya-Portal wird unter dem Dach von MyVideo fortgeführt.

Grooveshark

  • In Deutschland aufgrund zu hoher Betriebskosten (GEMA) nicht mehr verfügbar.

simfy

  • simfy lief bis Februar 2015, nachdem Warner Music dem Dienst die Streamingrechte entzogen hat. Danach Kooperation mit Deezer.

Xbox Music

  • Im Herbst 2015 und im Zuge der Einführung von Windows 10 wird der Dienst in Microsoft Groove umgewandelt.

wimp

  • Der Premium-Anbieter aus Norwegen wurde von Jay Z’s Tidal für 56 Mio. US-Dollar aufgekauft.

Was gibt es außerdem?

Soundcloud

  • Soundcloud ist eine Plattform für Musiker zum Austausch und Bewerben ihrer Werke
  • Nutzer können die Songs nicht nur kostenlos anhören, sondern auch bewerten und kommentieren
  • Hauptsächlich elektronische Musik im Angebot
  • Apps für iOS und Android
  • keine Offline-Funktion vorhanden

last.fm

  • Kostenloses Internetradio, das den Nutzern aufgrund ihrers Musikgeschmacks und ihrer Hörgewohnheiten Vorschläge unterbreitet
  • Mit der kostenlosen Version von Deezer oder anderen Internetradios, wie z. B. tuneIn vergleichbar
  • App für Android
  • Amerikanisches Pendant ist z. B. Pandora

Bandcamp

  • Bandcamp ist eine Plattform für Bands zum Streamen und Verkauf (physische Tonträger) ihrer Musik
  • Hauptsächlich Rock-Musik (viele junge Bands) im Angebot
  • Apps für iOS und Android

Fazit

Im Grunde genommen bieten alle Musik-Streaming Dienste in der Premium Version ein ähnliches Angebot: Für 10€ hat man unbegrenzten Zugang zu 30 bis 40 Millionen Titeln, kann Playlists erstellen und diese mit Freunden teilen, offline sowie online hören am PC, Tablet oder Smartphone. Mittlerweile besitzen auch fast alle Dienste eine nach Musik-Genre geordnete Radiofunktion und es werden, ja nach Hörverhalten bzw. Musikgeschmack, Vorschläge unterbreitet. Die Unterschiede liegen im Detail:

  • Spotify und Deezer bieten eine kostenlose Version an, die jedoch mit Werbeunterbrechungen und dem Wegfallen einer Offline-Funktion für mobile Endgeräte verbunden ist. Wer also hauptsächlich unterwegs Musik hören möchte, sollte zur Premium-Version greifen, denn ansonsten ist das monatliche Datenvolumen schnell aufgebraucht.
  • Grundsätzlich ist die Nutzung auf mehreren Geräten möglich, aber nicht gleichzeitig. Einen sogenannten „Familienplan“, der es mehrern Mitgliedern unter einem Account ermöglicht, gleichzeitig an unterschiedlichen Geräten Musik zu streamen, wird derzeit nur von Spotify, Apple Music und rdio angeboten.
  • Auch Hörbücher können gestreamt werden, allerdings ist die Suche danach von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Während Napster eine eigene Kategorie für Hörbücher anbietet, findet man Hörbücher bei z. B. Spotify nur, wenn man gezielt nach Autor oder Werk sucht.
  • Wem eine sehr gute Klangqualität wichtig ist und dafür auch bereit ist, das Doppelte zu zahlen (20€), sollte zu Tidal greifen. Hier werden unschlagbare 1440 kbit/s geboten. Das ist natürlich nur dann sinnvoll, wenn man über dementsprechend leistungsstarke Lautsprecher verfügt, die den Unterschied zu Spotify, Deezer und Co. auch hörbar machen.

Unser Tipp:

Thomas, unser Redakteur, sagt:
Alle Music-On-Demand-Dienste kosten ca. 10€ / Monat und unterscheiden sich auch sonst nur minimal. Hier ist es eine Geschmacksfrage, welches Interface, welche Musikvorschläge oder sonstige Einstellungen ihr bevorzugt. Deshalb ist es ratsam, die unterschiedlichen Anbieter erstmal zu testen, bevor man sich für einen Premium-Account entscheidet.

Nutzt die kostenlosen Testphasen, um zu herauszufinden, welcher Musik-Streaming Dienst euch am besten gefällt.


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Kommentare (1)

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Anonym
05.05.2016, 22:26

Das es so viele verschiedene Musik-Streaming Dienste gibt hätte ich auch nicht gedacht. Und trotzdem gibt es viele bedeutende Unterschiede zwischen den einzelnen Angeboten! Ich nutze auch gerne http://kostenlos-musik-downloa... um Musik zu hören. Das ist etwas unkomplizierter als das Streaming ;).


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