Tagesgeldkonto-Vergleich - Bei welcher Bank bekomme ich die besten Zinsen?
Ulrich
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19. Mai 2015, 15:05
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Früher war alles besser und früher hat auch das Sparen mehr Spaß gemacht. Heute ist das anders. Wir leben in Zeiten des Niedrigzinses. Wer ist schuld? Um die Wirtschaft anzukurbeln, überschwemmten die Zentralbanken die Märkte mit billigem Geld. Eine Folge dieser Geldschwemme: Viele Banken boten die letzten Jahre über gerade einmal 0,05 Prozent Zinsen für täglich verfügbare Anlagen – und zwar pro Jahr. Allerdings ändert sich das gerade, die Zinsen steigen im Schnitt wieder. Als Tagesgeld-Nutzer ist vor allem die Wahl der richtigen Bank entscheidend. In unserem Tagesgeldkonto-Vergleich findet ihr nähere Infos sowie einen Rechner, der euch Überblick verschafft.


Das Wichtigste in Kürze

  • Tagesgeld ist so sicher wie ein Sparbuch, aber viel flexibler.
  • Mit unserem Tagesgeld-Rechner findet ihr stets die besten Zinsangebote.
  • Wenn eine Bank höhere Tagesgeldzinsen als die Konkurrenz verspricht, muss das kein schlechtes Zeichen sein. Trotzdem solltet ihr euch in diesem Fall etwas genauer über den Anbieter informieren.
  • Vater Staat kassiert Steuern. Wenn ihr häufiger den Anbieter wechseln möchten, solltet ihr beim Erteilen von Freistellungsaufträgen vorsichtig sein.
  • Wenn eine Bank dem deutschen Einlagensicherungsfonds angehört, könnt ihr kaum etwas falsch machen.
  • Bei Banken aus anderen EU-Ländern greift die europäische Gesetzgebung zur Einlagensicherung.

Niemand muss sich mit 0,05 Prozent zufrieden geben. Wenn ihr richtig sucht, findet ihr bessere Angebote – zum Beispiel mit unserem Rechner zum Tagesgeldkonto-Vergleich. Dann sind bis zu zwanzig Mal mehr Zinsen möglich. Was ihr dabei beachten solltet, haben wir im Folgenden für euch zusammengestellt. Denn wer mehr Zinsen kassieren will, muss auch mehr wissen.


Warum Tagesgeld?

Obwohl ihr mit langfristigen Investitionen (zum Beispiel mit Aktien und Fonds) mehr aus Ihrem Ersparten herausholen können, solltet ihr auf jeden Fall einen Teil Ihres Vermögens so anlegen, dass ihr jederzeit ohne Verluste darüber verfügen können. Gründe dafür gibt es genug. Beispielsweise sollte jeder einen Notgroschen haben, der im Fall von plötzlicher Arbeitslosigkeit, Krankheit oder überraschender Belastungen das finanzielle Überleben sichert. Es gilt: Wir alle sollten auf die Schicksalsfälle des Lebens vorbereitet sein.

Tipp: Experten empfehlen dafür einen Notgroschen von mindestens drei Netto-Monatsgehältern.

Auch wenn ihr in nächster Zeit eine größere Anschaffung wie beispielsweise ein Auto oder neu Möbel plant und dafür spart, sind Investments tabu, deren Kurse sich täglich verändern. Was also tun?

Tagesgeld ist das neue Sparbuch

Zu Großvaters Zeiten, als es noch kein Internet gab, ging solches Geld aufs gute alte Sparbuch. Das war absolut sicher, es brachte ein bisschen Zinsen, und man konnte jeden Monat gebührenfrei bis zu 3000 Mark wieder abheben. Die Zinsen wurden einmal pro Jahr gutgeschrieben. Heutzutage ist ein Tagesgeld-Konto viel praktischer: Die Zinsen gibt es monatlich oder vierteljährlich, ihr kommt jederzeit an die volle Summe, und zur nächsten Bankfiliale müsst ihr dafür auch nicht laufen. Noch besser: Niemand zwingt euch, euer Tagesgeld dort zu parken, wo auch euer Girokonto geführt wird. Ein Geldinstitut, das bessere Konditionen als Ihre Hausbank bietet, ist oft nur ein paar Mausklicks entfernt, weshalb sich der Tagesgeldkonto-Vergleich lohnt.

Tagesgeldkonto-Vergleich-1

Außerdem hat es sich in den vergangenen Jahrzehnten bewährt, einen Teil des Vermögens besonders sicher, also verzinslich anzulegen. Da entsprechende Wertpapiere derzeit kaum Zinsvorteile bieten, könnet ihr dieses Geld auch gleich auf einem Tagesgeld-Konto lassen und auf bessere Zeiten warten. Da trifft es sich gut, dass einige Banken noch immer Zinsen fürs Tagesgeld bieten, die nahe bei oder sogar über der Inflationsrate liegen. Dann hilft ein solches Konto auch beim Vermögensaufbau. Doch wie immer müssen Sparer ein wenig in die Suche nach den besten Zinsen investieren.

Tagesgeld-Konto – Wie funktioniert das?

Es ist eigentlich ganz einfach: Ein Tagesgeldkonto ist wie ein Sparbuch – nur besser. Ihr könnt jederzeit beliebig viel darauf einzahlen und genauso schnell auch wieder abheben. Es dient als Parkplatz für Geld, auf das ihr kurzzeitig verzichten könnt. Allerdings kann ein Tagesgeld-Konto nicht wie ein normales Girokonto benutzt werden. Eure Rechnungen könnt ihr darüber beispielsweise nicht bezahlen. Denn Überweisungen vom Tagesgeld-Konto sind nur auf ein einziges Konto, das so genannte Referenzkonto, möglich. Ihr Referenzkonto ist in diesem Fall Ihr Girokonto, auf dem auch Ihr monatliches Gehalt eingeht.

Eröffnung: kinderleicht

Sobald ihr euch – am besten mit Hilfe unseres Rechners zum Tagesgeldkonto-Vergleich – für einen Anbieter entschieden habt, könnt ihr die Unterlagen zur Kontoeröffnung in den meisten Fällen direkt online ausfüllen und das ausgefüllte Formular ausdrucken. Dann ist ein einmaliger Umweg in die Offline-Welt erforderlich. Der führt euch – Stichwort: PostIdent-Verfahren – zum nächsten Postamt. Dort wird Ihr Ausweis überprüft, und ab dann geht alles wieder online. Die Identitätsfeststellung ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Post will eine entsprechende Lösung ab dem Sommer 2015 anbieten. Sobald die Bank, die künftig euer Tagesgeldkonto führen soll, die Eröffnung bestätigt und Ihnen dessen IBAN mitgeteilt hat, könnt ihr loslegen. Einzahlungen erledigt ihr einfach per Überweisung aufs Tagesgeld-Konto. Wenn ihr etwas vom Tagesgeld-Konto zurück auf Ihr Girokonto holen möchtet, erteilt einen entsprechenden Auftrag über das Online-Banking des Anbieters. In der Regel ist das Geld dann nach einem Werktag wieder “bei euch”. Bei manchen Banken werdet ihr auch auch per Video identifiziert.

Tagesgeldkonto-Vergleich – Welcher Zins ist richtig?

Wenn ihr euch schonmal über lästige Mahnungen und Zahlungsaufforderungen geärgert habt, seid ihr mit der Eröffnung eines Tagesgeld-Kontos auf der Finanzleiter einige Sprossen höher gestiegen. Denn ihr seid nun selbst ein Gläubiger: Ihr habt einer Bank Geld geliehen, und dafür muss sie euch regelmäßig Zinsen überweisen. Das passiert normalerweise am Ende jedes Monats. In der Theorie gilt: Je länger ihr Geld verleiht, desto höher sind die Zinsen. Und: Je sicherer der Schuldner, desto weniger muss er zahlen.

Wie sicher ist mein Geld? Gute Banken, schlechte Banken?

Wir müssen noch einen Moment bei der Theorie bleiben: Da Tagesgeld, wie der Name schon sagt, täglich verfügbar ist, hängt die Höhe der Zinsen eigentlich nur davon ab, wie “gut” oder sicher die Bank ist, der ihr euer Geld anvertrauen. Das hieße: Wenn die Bank hohe Zinsen bietet, ist bei ihr das Risiko größer, dass ihr euer Geld nicht wieder seht.

In der Praxis sieht es besser aus: Die meisten Tagesgeld-Anbieter nutzen ihre Angebote zur Kund:innengewinnung, also schlicht und einfach zu Werbezwecken. Deshalb bieten sie höhere Zinsen als die Mitbewerber. So etwas ist nämlich oft günstiger als eine teure Anzeigenkampagne. Das könnt ihr ausnutzen – und euer Geld dort parken wo es die höchsten Zinsen gibt!

Tipp: Ein Zinssatz von einem Prozent pro Jahr ist derzeit auch bei absolut sicheren Anbietern herauszuholen.

Monatlich oder vierteljährlich

Die Zinszahlungen landen bei einigen Anbietern vierteljährlich auf Ihrem Tagesgeld-Konto. Das bedeutet aber nicht, dass die Zinsen für euch verloren sind, wenn ihr euer Geld vor Ablauf dieser Frist wieder zurückholt. Schlimmstenfalls müsst ihr nach dem Termin für die Gutschrift noch einmal einen kleinen Betrag auf euer Referenzkonto überweisen lassen. Ein bisschen günstiger ist es natürlich, wenn die Zinsen monatlich gut geschrieben werden. Dann profitiert ihr vom Zinseszins-Effekt. Allerdings wirkt sich dieser bei der derzeitigen Zinshöhe erst bei sehr hohen Guthaben aus.

Der Wettbewerb der Banken um die Kund:innen hat natürlich auch eine Schattenseite. Wegen der Werbefunktion von Tagesgeld-Konten ändern sich häufig deren Konditionen. Außerdem gelten günstige Angebote oft nur für Neukund:innen und dann auch nur für begrenzte Zeiträume. Wenn ihr also heute einen guten Zins kassieren, kann es in einem halben Jahr schon sein, dass Ihr Geld anderswo besser aufgehoben ist. Außerdem erschwert es die Suche nach einem passenden Anbieter, weil die Banken ihre Angebote ständig an die Werbeaktionen der Konkurrenten anpassen. Zum Glück können wir Ihnen bei der Suche helfen.

Tipp: Die Datenbank des Rechners zum Tagesgeldkonto-Vergleich von Schnäppchenfuchs ist jederzeit auf dem aktuellen Stand.

Das Risiko, nach einem Tagesgeldkonto-Vergleich eine “schlechte” Bank zu erwischen, ist relativ klein. Außerdem greifen in der Europäischen Union gesetzlich verankerte Mechanismen, die dafür sorgen sollen, dass Ihr Vermögen selbst im Falle einer Bankpleite nicht verloren geht. Aber eine absolute Garantie gibt es nicht, denn wie überall in der Geschäftswelt kann es auch im Bankgewerbe schwarze Schafe geben, die es mit der Sicherheit der Kund:innengelder nicht so genau nehmen. Wir listen hier aber nur Banken auf, bei denen die die Kund:innengelder durch die europäische Einlagensicherung geschützt sind. Verbraucherschützer warnen zum Beispiel vor den Angeboten einiger russischer Banken, die in Deutschland oder Österreich mit Tagesgeldkonten auf Kund:innenfang gehen. Das tun sie, weil sie sich wegen internationaler Boykotte nicht mehr am Kapitalmarkt refinanzieren können. Vorsicht: Bei so etwas solltet ihr nicht mitspielen.


Tagesgeldkonto-Vergleich – Ist mein Geld sicher?

Ist euer Geld futsch, wenn die Bank, die Ihr Tagesgeldkonto führt, pleite ist?  Im Prinzip nein, zumindest bis zur Obergrenze von 100.000 Euro – wenn, ihr eure Euros auf dem Tagesgeldkonto eines Kreditinstituts parken, das seinen Sitz in der Europäischen Gemeinschaft hat. Dann gilt nämlich die so genannte gesetzliche Einlagensicherung, die in den EU-Ländern seit 2010 einheitlich umgesetzt werden muss. Allerdings solltet ihr dabei ein paar Kleinigkeiten beachten.

Am sichersten: Deutschland

Wer sich keine Gedanken über die Sicherheit des Ersparten machen möchte, ist in Deutschland am besten bedient. Hier galt bereits vor der EU-weiten Regelung die gesetzliche Einlagensicherung. Das bedeutet: Guthaben auf Spar-, Tages- und Festgeldkonten sind bis zu 100.000 Euro gesetzlich garantiert – selbst wenn ein Geldhaus mit deutscher Banklizenz pleite geht. Der Gesetzgeber hat auch dafür gesorgt, dass ihr nicht ewig auf euer Geld zu warten brauchen, falls eine Bank insolvent wird. Spätestens nach einem Monat müsst ihr entschädigt werden.

Tipp: Wenn ihr mehr als 100.000 Euro auf Tagesgeldkonten parken möchten, solltet ihr Ihre Anlage auf mehrere Institute verteilen – auch wenn ihr dann vielleicht weniger Zinsen bekommen.

Bei deutschen Banken sind sogar Beträge über 100.000 Euro im Fall einer Pleite nicht automatisch verloren. Denn Banken mit Sitz in der Bundesrepublik sind normalerweise Mitglied in einem zusätzlichen freiwilligen Einlagensicherungssystem. Zum Beispiel die Volksbanken und Sparkassen: Beide Institutionen garantieren bei Spareinlagen die Sicherheit der Guthaben in voller Höhe, weil deren Institute sich gegenseitig unterstützen, wenn eins ihrer Mitglieder in eine Schieflage gerät. Auch die Privatbanken haben vorgesorgt: Ihr zahlt Beiträge in ein zusätzliches freiwilliges Einlagensicherungssystem, das für Summen oberhalb der gesetzlichen Grenze haften soll. Im den äußerst seltenen Fällen einer deutschen Bankenpleite hat diese Versicherung bisher gut funktioniert. Eine richtig große Bankenpleite hat in Deutschland nach dem Krieg auch nicht mehr gegeben.

Tipp: Welchem Sicherungssystem eine Bank angehört, seht ihr in deren Internet-Auftritt  – meistens direkt im Impressum.

Was bedeutet Banklizenz?

Wenn eine Bank in Deutschland um Kund:innen wirbt, muss sie nicht unbedingt in Deutschland ihren Sitz haben. Allerdings kann sie durchaus einen ausländischen Namen tragen und trotzdem der strengen deutschen Einlagensicherung unterliegen – wenn sie eine deutsche Banklizenz hat.

So ist beispielsweise die Santander Consumer Bank die Tochter einer Großbank mit Sitz außerhalb Deutschlands, hat aber eine eigene deutsche Banklizenz und wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) überwacht. Außerdem gehört das  Institut dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken an. Deshalb muss Ihnen bei Santander nichts spanisch vorkommen, wenn ihr dort ein Tagesgeldkonto eröffnet. Etwas anders sieht es bei mon@you aus. Das bei deutschen Anlegern beliebte Angebot wird von der niederländischen Großbank ABN Amro betrieben und unterliegt deshalb der Einlagensicherung unseres Nachbarlandes. Da die Niederlande Anlegern große Sicherheit bieten, ist das Risiko hier gering. Allerdings müssen Sparer ihre Rechte im unwahrscheinlichen Fall einer Bankpleite in den Niederlanden geltend machen. Da der deutsche Ableger der ABN Amro seinen Kund:innen wohl bei der Überwindung der Sprachbarriere zur Seite stehen würde, ist auch das unkritisch.

Tipp: Wenn die Bank dem Einlagensicherungsfonds deutscher Banken angehört, ist höchste Sicherheit garantiert. Das gilt auch für Tagesgeld-Konten bei deutschen Sparkassen und Volksbanken.Tagesgeldkonto-Vergleich-3Vorsicht Sprachbarriere!

Komplizierter ist es, wenn ihr sich für Angebote von Banken entscheiden, die ihren Sitz in weniger attraktiven EU-Ländern haben. Dort gilt zwar auch die EU-Einlagensicherung, aber ihr müsstt im Ernstfall Anträge in einer Sprache stellen, die ihr nicht beherrscht und müssten sich obendrein auf eine Rechtsordnung verlassen, über die ihr wenig bis gar nichts wisst. Eine osteuropäische Banken versuchen deshalb es den Anlegern einfach zu machen, indem sie ihre Angebote von sicheren Österreich aus vermarkten. Wenn sie obendrein dem österreichischen Einlagensicherungssystem angehören, ist das für die Anleger natürlich praktisch. Trotzdem gilt: Erst informieren – dann anlegen.

Tipp: Ein deutschsprachiger Internet-Auftritt bedeutet nicht unbedingt, dass deutsches Recht gilt.

Länder- und Institutsrisiken

Dass eine Bank höhere Zinsen als die Konkurrenz verspricht, muss nicht unbedingt ein höheres Anlagerisiko bedeuten. Aber es lohnt sich trotzdem zu überprüfen, wo das Geldinstitut beheimatet ist. Ihr könnt nämlich leicht erfahren, was der Kapitalmarkt vom Finanzsystem dieses Landes hält. Dafür gibt es so genannte Ratings. Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Finnland und Österreich gelten beispielsweise als sehr, sehr kreditwürdig – Bulgarien muss hingegen deutlich mehr Zinsen bieten, wenn es einen Kredit aufnehmen will.

Tipp: Die österreichischen, französischen und niederländischen Einlagensicherungssysteme gelten unter Experten als vertrauenswürdig.

Was bei Ländern geht, funktioniert auch bei einzelnen Banken: Ihre Kredit-Ratings könnt ihr mit wenig Mühe ebenfalls im Internet finden. Beginnt ein Rating mit B, solltet ihr euch genauer informieren. Denn andere Banken verlangen in diesem Fall bereits größere Sicherheiten, wenn sie ihren „Kollegen“ Geld leihen sollen. Das solltet ihr als Privatanleger berücksichtigen.


Muss ich Steuern auf Tagesgeld-Zinsen zahlen?

Leider ja, auch bei Tagesgeld gilt: Der Staat kassiert mit. Er verlangt Steuern, wenn Ihrem Konto Zinsen gutgeschrieben werden. Der Steuersatz beträgt 25% plus Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer. Insgesamt sind das rund 28%. Wenn ihr keiner Kirche angehört, zahlt ihr etwas mehr als 26%. Dieses Geld wird von den Banken automatisch ans Finanzamt überwiesen.

Freibetrag: bis 1602 €

Aber nicht alle Zinsen müssen versteuert werden, weil ihr einen Sparer-Pauschbetrag nutzen könnt. Er beträgt 801 € pro Jahr. Für Verheiratete, die gemeinsam steuerlich veranlagt werden, sind es sogar 1602 €. Diese Summe können sie in ihrer Einkommensteuererklärung geltend machen. Steuerzahlungen für Zinserträge unterhalb 801 € (bei Verheirateten 1601 €) könnt ihr vermeiden – und zwar ganz legal. Wenn ihr der Bank einen Freistellungsauftrag erteilt, wird das Finanzamt erst dann beteiligt, wenn mehr als 801 € (bzw. 1602 € bei Verheirateten) anfallen. Das Formular für den Freistellungsauftrag könnt ihr gleich bei der Kontoeröffnung ausfüllen. Den Freibetrag könnt ihr splitten und deshalb mehreren Banken Freistellungsaufträge erteilen. Für gemeinsam veranlagte Ehepartner kann es deshalb günstig sein, wenn beide den Freistellungsauftrag unterschreiben. Denn dann können auch Beträge von mehr als 801 € freigestellt werden.

Viele Konten, ein Gespräch: Mit dem Steuerberater

Wenn ihr echte Schnäppchenjäger seid und deshalb immer das Angebot mit den höchsten Zinsen nutzen wollen, sollten Sie lieber sparsam mit Freistellungsaufträgen umgehen. Denn bei deren Erteilung könnt ihr leicht den Überblick verlieren, wenn ihr öfter ein neues Tagesgeldkonto eröffnt. Falls die Summe der erteilten Freistellungsaufträge aber den Freibetrag überschreitet, kann es Ärger mit dem Finanzamt geben. Deshalb gilt: Ein Gespräch mit Ihrem Steuerberater kann Ihnen Ärger ersparen.

Tipp: Wenn ihr mehrmals pro Jahr zu einem neuen Anbieter wechseln möchten, solltet ihr euch die von der Bank vorab gezahlte Steuer lieber mit der Steuererklärung zurückholen.

Muss ich auch bei ausländischen Banken Steuern zahlen?

Wenn ihr euch für einen ausländischen Anbieter entscheiden, arbeitet dieser in der Regel mit dem deutschen Finanzamt zusammen. Das gilt zum Beispiel für die von Österreich aus operierende Sberbank und für die VTB Direktbank. Deshalb läuft bei der automatischen Steuerzahlung und der Behandlung von Freistellungsaufträgen alles genauso wie bei deutschen Instituten. Auch die französische Renault Bank direkt und die niederländische Credit Europe Bank verfahren auf diese Weise. Kompliziert wird es, wenn ihr euch für exotischere Anbieter im EU-Ausland entscheiden. Dann kann es nämlich vorkommen, dass im Land des Anbieters ähnlich wie in Deutschland Steuern vorab von der Bank an den Fiskus überwiesen werden – allerdings nicht an den deutschen! So habt ihr zwar am Sitz des Kreditinstituts Steuern bezahlt, aber das muss das für euch zuständige Finanzamt nicht unbedingt interessieren. Meist wird so etwas durch so genannte Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den Ländern geregelt, aber sicher ist das nicht. Deshalb kann Ihnen in einem solchen Fall nur noch Ihr Steuerberater helfen.

Tipp: Um Ihnen solchen Ärger zu ersparen, berücksichtigt unser Rechner zum Tagesgeldkonto-Vergleich nur Anbieter, die Steuern auf Zinszahlungen an die deutschen Steuerbehörden überweisen.


Tagesgeldkonto-Vergleich – Alternativen

Falls iht für einen Monat oder länger nicht über Ihr Sparguthaben zugreifen wollen, könnt ihr höhere Zinsen einstreichen: mit Festgeld. Dann sind sogar bis zu 2% und mehr drin. Was ihr darüber wissen müsst, haben wir hier für euch zusammengestellt. Höhere Renditen als bei Tages- und Festgeld könnt ihr erzielen, wenn ihr die Chancen von Aktien und Fonds nutzen. Trotzdem müsst ihr kein Börsenprofi sein. Das Wichtigste erfahrt ihr in unserem Artikel über Wertpapier-Depots.


Angebote für Bestandskund:innen

Sofern ihr schon länger bei einer Bank seid, erhaltet ihr zwar keine attraktiven Aktionszinsen mehr, doch auch dort gibt es große Unterschiede: Manche Banken bieten über Monate und Jahre gute Konditionen für Bestandskund:innen.

Anbieter Zinsen p.a. für Neukund:innen Zinsen für Bestandskund:innen
 TF Bank 0,45 % 1,01 %
Leaseplan Bank 0,40 % 1,5 %
Nordax Bank 0,38 % 1,22 %
Hoist Sparen 0,33 % 1,0 %
Advanzia Bank 0,33 % 0,8 %
Opel Bank 0,30 % 0,75 %
Renault Bank direkt 0,28 % 1,4%
PSA Direktbank 0,25 % 0,30 %
Ikano Bank 0,24 % 1,31%
Akbank 0,24 % 1,6 %
NIBC Direct 0,23% 0,6 %



Fazit:

Wenn ihr Geld kurz- oder mittelfristig parken wollt, ist ein Tagesgeld-Konto genau das Richtige für euch: Ihr kommt jederzeit an euer Erspartes und erzielen trotzdem marktgerechte Zinseinnahmen. Die Kontoeröffnung geht schnell und ist kinderleicht. Und wenn ihr bereits bereits eine Tagesgeld-Angebot nutzen, könnt ihr mit unserem Tagesgeld-Rechner überprüfen, ob euer Geld anderswo vielleicht besser aufgehoben ist.


FAQ

Die wichtigsten Grundfragen sollten im Text oben bereits beantwortet sein. Wer noch nähere Hintergründe zu bestimmten Themen sucht oder noch weitere Fragen hat, wird hier im FAQ-Bereich fündig!

Sollte ich zusätzlich auch ein Festgeldkonto besitzen?

Da sich der Zinssatz für das Tagesgeldkonto ändern kann, macht das durchaus Sinn. Gerade Neukund:innen werden von Banken mit attraktiven Zinsen gelockt, die aber auf wenige Monate und Höchstbeträge limitiert sind. Nach Ablauf der Aktionszeit fällt der Zinssatz häufig auf ein Viertel oder Fünftel des alten Wertes ab.

Reicht ein Girokonto nicht aus?

Wer neben dem Girokonto kein leicht benutzbares Tagesgeldkonto hat, gibt einen Überschuss häufig einfach aus – und spart eben nicht. Guthaben auf Girokonten und Sparbüchern werden heute praktisch nicht mehr verzinst. Der durchschnittliche Jahreszins bei Sparbüchern liegt bei gerade einmal 0,01 Prozent, bei den besten Angeboten beim Tagesgeld dagegen bei rund 0,3 Prozent.

Sollte ich ein Notpolster auf dem Konto anlegen?

Ja, das empfehlen wir. Und zwar, um ein Sicherheitspolster zu haben. Die Corona-Krise hat noch mal deutlich gemacht, dass finanzielle Probleme sehr unerwartet auftauchen können.
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