Amazon Alexa hört mit – Das Wichtigste in Kürze
- Amazon Alexa lässt sich auch mit dem Aktivierungswort ähnlichen Begriffen aktivieren
- smarter Lautsprecher überträgt so Daten, auch wenn es der Nutzer nicht will
- Aktivierung auch durch Radio oder Fernseher möglich
- Amazon verspricht Auswertung der Daten nur für serviceorientierte Zwecke
Amazon Alexa-Wanze: Wann hört der Lautsprecher unbewusst mit?
Für Amazon ist der Echo mit dem Sprachassistenten Alexa eine Erfolgsgeschichte. In zahlreichen amerikanischen Haushalten arbeiten mittlerweile smarte Lautsprecher von Amazon. Auch bei uns breiten sich die Geräte weiter aus. Gerade seit letztem August, als Google mit Home eine eigene Variante des Lautsprechers mit Sprachassistenten in Deutschland auf den Markt brachte, boomt dieser Bereich. Mittlerweile bieten zahlreiche Dritthersteller Geräte mit den Assistenten von Google und Amazon.
Doch es gibt auch Kritik. Datenschützer bemängeln, dass unklar sei, wie die Unternehmen gesammelten Daten verwenden. Das Vertrauen in den Datenschutz amerikanischer Firmen ist spätestens seit der Snowden-Affäre mehr als nur beschädigt.
Für Nutzer sei nicht ausreichend nachvollziehbar, „wie, in welchem Umfang und wo die erfassten Informationen verarbeitet werden“. – Datenschutzbeauftragter Andrea Voßhoff im Tagesspiegel
Zweifellos sammeln die Geräte Daten. Um Termine anzulegen, Fragen zu beantworten oder smarte Haushaltsgeräte zu steuern, sendet der Amazon Echo die Anfrage zu Amazon-Servern. Dort wird diese gespeichert und ausgewertet. Bei einer bewussten Aktivierung des Geräts akzeptiert der Nutzer diese Praxis. Tester der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen haben nun festgestellt, dass die Aktivierung und Übertragung allerdings auch unbewusst erfolgen kann.
Normalerweise startet der Amazon Echo die Datenübertragung, nachdem ein Aktivierungswort genannt wurde. Amazon hat hierfür die Wörter „Amazon“, „Alexa“, „Echo“ und „Computer“ festgelegt, unter denen der Nutzer einen Begriff auswählen kann. Im Test zeigte sich der Amazon-Lautsprecher allerdings deutlich toleranter. Eine Aktivierung war schon mit dem Wort „Alexander“ möglich. Auch der Satz „Ich möchte Urlaub am Amazonas machen“ startetet den smarten Lautsprecher. In Einzelfällen startete Alexa auch mit den Worten „Komm Peter“ statt „Computer“.
„Unser Reaktions-Check zeigt, dass sich Verbraucher nicht darauf verlassen können, dass digitale Sprachassistenten nur dann aufzeichnen und Gesprächsinhalte an die Anbieterserver weitergeben, wenn der Nutzer es auch wirklich beabsichtigt. Reaktions 2 -Check: Alexa reagiert nicht nur aufs (Signal)Wort Das sehen wir kritisch“ – Dr. Ayten Öksüz, Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
Amazon-Wanze: Wie gefährlich ist Amazon Alexa?
Überraschend ist das Ergebnis der Verbraucherschutz-Tester nicht. Natürlich hat Amazon die smarten Echo-Lautsprecher mit einer Toleranz ausgestattet, was die Aussprache des Aktivierungsworts angeht. Auch bei mäßiger Raumakustik und bei Nutzern mit Akzent soll das Gerät schließlich funktionieren. Insofern ist es naheliegend, dass das Gerät auch dann aktiviert wird, wenn ähnlich klingende Wörter von der Software registriert werden. Technisch wird es hier immer einen Spielraum geben.
Die unbewusste Aktivierung dürfte jedem Echo-Nutzer kennen. Der Amazon-Lautsprecher benötigt nicht der Aktivierung durch einen Nutzer. Der Echo reagiert auf jede Quelle. Solange das Aktivierungswort erkannt wird, überträgt das Gerät die folgenden Geräusche auf die Amazon-Server. Es reicht aus, wenn die Aktivierung durch das Radio oder den Fernseher erfolgt. Natürlich können auch Besucher das Gerät unbewusst und ungewollt aktivieren. Der Alexa-Dienst hört dann mit, egal ob beim Gespräch, dem Fernsehprogramm oder bei anderen Geräuschen. Die Töne werden auf die Amazon-Server übertragen und dort ausgewertet.
Amazon Echo sendet nur nach Aktivierung
Welche Anfragen verarbeitet wurden, ist in der Alexa-App oder auf der Alexa-Homepage einsehbar. Ungültige Anfragen sollen laut Amazon gelöscht werden. Vor Missbrauch der Informationen sollen die Datenschutz-Richtlinien sorgen. Amazon gibt an, die Daten nur für eigene Dienstleistungen und zu Verbesserung des Nutzererlebnisses zu verwenden. Darüber hinaus halte man sich an die Regelungen des EU-U.S. Privacy Shield.Abkommens, was den Datenschutz zwischen Europa und den USA regeln soll.
Informationen über unsere Kunden sind wichtig für uns und helfen uns, unser Angebot zu optimieren. Es gehört jedoch nicht zu unserem Geschäft, diese Kundeninformationen zu verkaufen. – Amazon Datenschutzerklärung
Ein fahler Beigeschmack bleibt. Zurecht kritisieren Datenschützer, dass die konkrete Verwendung der gesammelten Daten unspezifisch sei. Zumindest ist nach aktuellem Kenntnisstand Amazon Alexa im unaktivierten Zustand wenig bedenklich. Datenmessungen zeigen, dass eine Übertragung nur nach Aktivierung erfolgt. Zwar werden auch im passiven Zustand Informationen an die Amazon-Server gesendet, doch hier werden nur sehr wenige Daten transportiert. Dazu lässt sich Amazon Alexa auch abschalten.
Amazon Echo Datenschutz – Fazit
Wird das Risiko unbewusst überwacht zu werden dadurch größer? Aus technischer Sicht nicht. Jedes Gerät mit Funkverbindung und Mikrofon lässt sich in eine Wanze umfunktionieren und ermöglicht die Überwachung. Auch bei Computer und Handys ist das möglich. Smarte Assistenten und Computer-Lautsprecher werden mehr und mehr Teil unseres Alltags werden. Noch kann man sich bewusst dagegen entscheiden und auch auf entsprechende Geräte verzichten. Das ist selbst bei einem Smartphone möglich. Die technische Entwicklung wird sich in diese Richtung nicht aufhalten lassen. Umso wichtiger ist es, dass man um die Risiken weiß. Datenschutz wird immer wichtiger.
Kommentare (27)
Schreiben Kommentar schreibenSpannend. Könnt ihr das auch einmal für Google Home analyisieren?
Kann dir sagen, dass auch Google Home bei ähnlich klingenden Begriffen anspringt. Durch das Aktivierungswort ("Hey, Google" oder "OK, Google") passiert das bei Home nicht ganz so einfach.
Spannend. Könnt ihr das auch einmal für Google Home analyisieren?
Gleich kommen wieder die Leute, die sagen, dass sie niemals eine Wanze im Haus reinholen werden - dabei den Text wahrscheinlich aber mit dem Smartphone oder Tablet geschrieben haben oder diese stets dabei haben.
Nicht jedes Smartfone ist eine Wanze, wer zu faul oder zu dumm ist. Die passende Einstellungen und richtige Software helfen viel. Wer noch auf etwas "angebliche Bequemlichkeit" verzichtet, erhöht extrem die Sicherheit der Privat Daten.
Dazu gehört auch, nicht benötige Hardware abzuschalten. Beispiel: Warum GPS immer an haben, wenn man es nicht braucht.
Es liegt an jedem SELBER, ob man Amazon, Google und Co, alles zu kommen lässt. Selbst wenn man sowas nutzen möchte, kann man die gespeicherten Daten einsehen und regelmäßig löschen. Oder gar nicht erst speichern lassen.
Im Endeffekt lernen wir gerade, dass das Gerät genau das tut, was es soll und wozu Amazon auch steht. Was soll da nun wieder das Gejammer?
Ich behaupte in der "Wanze" steck weniger Missbrauchspotenzial als in jedem Smartphone, dass die ganzen cleveren Köpfe hier stets dabei haben. Und wer nun antworten mag, dass er genau deshalb kein Smartphone besitzt: Viel Spaß in der Vergangenheit.
Es gibt Möglichkeiten sein Smartphone sicher zumachen. Ok Google deaktivieren, Antivirus usw.
am Anfang dachte ich das braucht doch kein Mensch. sowas braucht nur faulen leute. bis ich echo dot selber probiert und jeden Tag nutze. das einschlafgeräusch hilft auch beim schlafen
es heißt, ok Google, nicht hey Google 😉
Hey Google funktioniert ebenso
Ich versteh den Sinn des Artikels nicht. Der Name „Alexander“ hat nunmal den Bestandteil „Alexa“ - liegt in der Natur des Wortes ?! Genauso „Amazonas“ und „Amazon“. Ist doch logisch, dass die Echos dann reagieren. Google reagiert auch bei „Hey Nudel“. Es klingt nunmal gleich, es ist eine AI und kein Mensch.
es heißt, ok Google, nicht hey Google 😉
Wer sich sowas ins Haus stellt und auch noch dafür bezahlt dem ist wohl nicht mehr zu helfen.... jeder ex. Stasi General wird es nich fassen können das Menschen so dumm sein können...
Verwenden Sie ein Smartphone? Wer sich sowas anschaft und dafür noch das Geld bezahlt - dem ist nicht mehr zu helfen (ironie aus).
Ich versteh den Sinn des Artikels nicht. Der Name „Alexander“ hat nunmal den Bestandteil „Alexa“ - liegt in der Natur des Wortes ?! Genauso „Amazonas“ und „Amazon“. Ist doch logisch, dass die Echos dann reagieren. Google reagiert auch bei „Hey Nudel“. Es klingt nunmal gleich, es ist eine AI und kein Mensch.
Also wir nutze meinen einzigen Amazon Echo, für die Beleuchtung und Radio/Musik................. unser 5 Jähriger Sohn, spricht gerne mit Alexa .... Alexa erzähle mal ein Witz 😂😂😂😂😂
Glaube, dass sind genau die Anwendungen, für die die meisten Leute die Geräte verwenden. Bei mir kommt noch die Temperatursteuerung dazu...aber halt nur, wenn das Gerät auch will. Funktioniert oft genug nicht so, wie gedacht. Vielleicht lassen sie mich am Ende nicht in die USA einreisen, weil sie mich für einen gewaltbereiten Choleriker halten. Zum Glück steht kein smarter Lautsprecher im Schlafzimmer ;-)
Also wir nutze meinen einzigen Amazon Echo, für die Beleuchtung und Radio/Musik................. unser 5 Jähriger Sohn, spricht gerne mit Alexa .... Alexa erzähle mal ein Witz 😂😂😂😂😂
Muß ich jetzt nicht verstehen, erst ein Feuer ins Haus holen & dann über die Hitze beschweren....
Hat wohl was mit IQ zu tun, zumal bestimmt die Hälfte aller dieser Deppen Alexa braucht, um zu fragen, wie
draüßen das Wetter ist. Das ist dann Fortschritt.......
Also ich frage in der Tat häufig, wie das Wetter wird...und wie die Temperatur ist. Klar, geht auch anders. Sehe ich jedoch nicht beim Blick aus dem Fenster. So richtig mega sind weder Alexa noch Google oder Siri für mich. Vielleicht etwas bequemer beim Smart Home und beim Abspielen von Musik - wenn die Dinger so wollen, wie ich will. Anderes Thema.