StreamOn Änderung – Alles Wichtige in Kürze
- Bundesnetzagentur verpflichtet Telekom zur Änderung von StreamOn
- Streaming-Option verstoße teilweise gegen Vorgaben zu Roaming und Netzneutralität
- Gratis-Streaming auch im EU-Ausland und Nachbesserung bei Videodrosselung gefordert
- Telekom kündigt Widerspruch an
StreamOn Änderung – Was wurde entschieden?
Mit StreamOn hat die Telekom eine Option eingeführt, die zu zwiespältigen Reaktion führt. Kunden sehen die zusätzliche Streaming-Möglichkeit ohne Zusatzkosten vor allem positiv. Doch es gibt auch Kritik, nicht zuletzt wegen einer Gefährdung der Netzneutralität. Die Bundesnetzagentur hatte im Sommer das Telekom-Angebot geprüft. Bereits im Oktober erklärte die Behörde StreamOn zumindest in Teilen für wettbewerbswidrig. Die Telekom hatte daraufhin Zeit zu einer Stellungnahme. Überzeugend war das Unternehmen nicht. Am Freitag hat die Bundesnetzagentur StreamOn in Teilen untersagt. Die Telekom wurde zu Nachbesserungen aufgefordert . Andernfalls droht ab Ende März 2018 ein Zwangsgeld.
StreamOn kann weiterhin von der Telekom angeboten werden. Im Interesse der Verbraucher sind aber Anpassungen bei der Ausgestaltung notwendig. – Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur
StreamOn-Anpassung beim Roaming gefordert
Vor allem beim Roaming sehen die Wettbewerbshüter Mängel. Durch die Abschaffung der Roaming-Gebühren können Nutzer den Mobilfunkvertrag prinzipiell EU-weit wie im Inland nutzen. StreamOn ist allerdings nur innerhalb Deutschlands nutzbar. Bei Verwendung im Ausland wird das Datenvolumen auf das im Tarif enthaltene Internetpaket angerechnet. Die Telekom muss die Option nach dem Roam-Like-At-Home-Prinzip auch im EU-Ausland bereitstellen.
Das durch „StreamOn“ genutzte Datenvolumen darf im EU-Ausland nicht länger vom Inklusivvolumen des MagentaMobil-Tarifs abgezogen werden. – Bundesnetzagentur
Videostreaming ohne Qualitätseinschränkung
Weiteren Nachbesserungsbedarf sieht die Bundesnetzagentur beim Videostreaming. Die Qualität der Videos unterscheidet sich je nach Tarif. Ohne StreamOn wird in maximaler Qualität gestreamt. Mit StreamOn Music&Video ist ab dem Tarif MagentaMobil L Video-Streaming in SD-Qualität möglich. Das entspricht der Wiedergabe von einer DVD. Mit dem MagentaEins-Vorteil gibt es Videos dann auch in HD-Qualität. Da hierfür „kein objektiver technischer Grund“ vorliege, verstoße die Telekom gegen das Gebot der Gleichbehandlung des gesamten Datenverkehrs. Das Unternehmen muss also nachbessern.
StreamOn muss dem Roam-Like-At-Home-Prinzip entsprechen und Kunden muss Videostreaming in einer ungedrosselten Bandbreite zur Verfügung stehen. – Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur
Keine Zweifel haben die Wettbewerbshüter am Zero Rating. Dass die Nutzung bestimmter Internetangebote nicht auf das Datenvolumen angerechnet wird, wurde in der Vergangenheit hinsichtlich einer Einschränkung der Netzneutralität kritisiert. Die Telekom betonte in dieser Hinsicht bislang, dass der Zugang allen Anbietern offenstehe.
Wie reagiert die Telekom zur StreamOn-Änderung?
Die Telekom teilt die Auffassung der Bundesnetzagentur nicht. In einer Stellungnahme reagierte das Unternehmen mit Unverständnis. Die Entscheidung richte „sich klar gegen die Interessen der Kunden“, so die Telekom. Weiter sieht man durch die Entscheidung die „wirtschaftliche Grundlage für ein kostenloses Angebot in Frage gestellt.“ Gerade beim Roaming sei das der entscheidende Faktor, wie auf dem Telekom-Blog zu lesen ist. Die Videoqualität sei für mobile Geräte ausreichend.
Die Übertragung in DVD-Qualität ist für die Darstellung auf mobilen Endgeräten jedoch absolut ausreichend. – Deutsche Telekom
Ändern wird die Telekom zunächst nichts. Ohnehin seien hinsichtlich der von der Bundesnetzagentur bemängelten Punkte keine Beschwerden von Kunden oder Partnern bekannt. StreamOn sei ein „absoluter Erfolg“. Das Angebot und die verschiedenen Aspekte seinen klar kommuniziert worden. Die Kundenzahl wachse weiter stetig. Als Folge wird die Telekom Widerspruch gegen den Bescheid einlegen und damit den Rechtsweg einschlagen.
Wir werden bewerten, wie diese Anordnung umzusetzen ist. Oberstes Ziel ist, dass unsere Kunden keinen Schaden nehmen und wir StreamOn weiter anbieten können. – Deutsche Telekom
Was ist StreamOn?
StreamOn ist eine kostenlose Option der Telekom. Unterstützt wird das Streamen von Musik- und Videoangeboten. Kunden können das Angebot von sogenannten Content-Partnern nutzen, ohne das die Datenmenge auf das Internetvolumen des Tarifs angerechnet wird. Mittlerweile sind die wichtigsten Musik- und Videoanbieter mit StreamOn verfügbar. Dazu kommen zahlreiche Rundfunksender und Medienanbieter. Im Rahmen der Überprüfung durch die Bundesnetzagentur hat die Telekom dazu mitgeteilt, dass ab dem 1. März 2018 auch Privatpersonen Partner bei StreamOn werden können. Auch Downloads sollen dann mit StreamOn möglich sein.
StreamOn bald mit Privatpersonen und Downloads
Zu beachten ist, dass auch mit StreamOn kein unbegrenztes Streaming möglich ist. Zwar wird Musik und Video der teilnehmenden Anbieter nicht auf das Datenvolumen des Tarifs angerechnet, andere Daten werden jedoch mitgezählt. Das Albumcover beim Musik-Streaming reduziert die verfügbare Datenmenge. Ist dann das Datenvolumen erschöpft, wird gedrosselt – auch mit StreamOn.
StreamOn Änderung – Fazit
Die Bundesnetzagentur bleibt bei ihrer im Oktober veröffentlichten Ansicht: Mit StreamOn schränkt die Telekom Roaming und Netzneutralität ein. Nun soll das Unternehmen nachbessern. Hinsichtlich des Roamings ist das zu begrüßen. Die Abschaffung der Roaming-Gebühren seit dem 15. Juni hat den Mobilfunk in Europa besser und einfacher gemacht. Dazu steht die Abschaffung des Geoblockings, welche die EU-weite Nutzung von Internetdiensten ermöglicht, bevor. Die Nutzung von StreamOn im europäischen Ausland ist da naheliegend.
EU-Streaming mit Widerstand, HD-Videos in Deutschland möglich
Damit würde das Telekom-Streaming im Ausland sehr interessant werden. Die Rechnung für diesen Kundenvorteil zahlt jedoch die Telekom. Ein Entgelt für die Netznutzung müsste das Unternehmen weiterhin zahlen. Ohne eine Drosselung oder Mengenreduzierung kann daraus ein bedeutender Betrag für die Telekom entstehen, selbst wenn die Kunden vorhandene Netze anderer europäischer Telekom-Unternehmen nutzt. Der Widerstand des Unternehmens ist vor allem vor diesem Hintergrund nachvollziehbar.
Hinsichtlich der Einschränkung beim Videostreaming ist die Lösung einfacher. Hier könnte die Telekom die Bildqualität bei den bevorrechtigten Tarifen anpassen. Damit könnten Kunden auch ohne MagentaEins-Vorteil, der mindestens einen zusätzlichen Telekom-Vertrag voraussetzt, ab dem Tarif MagentaMobil L Video in HD-Qualität streamen. Nötig ist das nicht. Ausreichend ist SD-Qualität auf Mobilgeräten sicherlich.
Wann und ob die StreamOn-Änderungern kommen, wird sich zeigen. Mit dem angekündigten Widerstand geht die Auseinandersetzung zwischen Bundesnetzagentur und Telekom offenbar in die nächste Runde. Ausgang offen.
Kommentare (10)
Schreiben Kommentar schreibenViel schöner wäre es wenn die Telekom nicht bestimmen würde wer bei ihnen durch die Leitung darf und wer nicht. Also halt Netzneutralität.
StreamOn darf gerne verschwinden. Stattdessen könnte die Telekom ja einfach ausreichende Volumen anbieten. Oder wie O2 nach Nutzung des Volumens auf 1MBit/s drosseln. Damit ist das Ganze dann auch noch benutzbar und fair für alle Anbieter im Internet.
Also ich bin mit meinem Magenta L Premium Tarif voll zufrieden und das StreamOn in der Qualität auf nem 5,5 Zoll Display ist vollkommen ausreichen. Nagut das einzige was nervt ist, das das Music Straming im Ausland abgerechnet wird. Doch trotz alle dem bekomme ich mein Datenvolumen fast nich alle. :)
Das ist schon ein schönes Diagramm. Richtig aussagekräftig wird es allerdings erst, wenn man die entsprechende Netzabdeckung im Vergleich sieht. Auch die Verfügbarkeit von Festnetzinternet spielt da mit rein. Doch keine Frage, in allen Bereichen kann man da auch bei uns was tun.
Deutschland ist nunmal eins der teuersten Länder, was Mobilfunk angeht, da gehört schon lange ein riegel vorgeschoben. Für jeden Mist denken die Politiker sich Schwachsinn aus, aber sowas, was ja heute fast jeden irgendwie betrifft....
ja, sehe ich auch so. Eigentlich reicht doch auch schwarz weiß Übertragung, dann spart man sogar noch Energie bei den schicken neuen Oled Displays.....😂
Eigentlich sind auch zwei Farben bereits Verschwendung.
Die 480p-Begrenzung ist eigentlich sehr sinnvoll, da dadurch die Netze deutlich weniger belastet werden. Und 480p sieht auf einem Smartphone immer noch sehr gut aus.
ja, sehe ich auch so. Eigentlich reicht doch auch schwarz weiß Übertragung, dann spart man sogar noch Energie bei den schicken neuen Oled Displays.....😂
Viel schöner wäre es wenn die Telekom nicht bestimmen würde wer bei ihnen durch die Leitung darf und wer nicht. Also halt Netzneutralität.
StreamOn darf gerne verschwinden. Stattdessen könnte die Telekom ja einfach ausreichende Volumen anbieten. Oder wie O2 nach Nutzung des Volumens auf 1MBit/s drosseln. Damit ist das Ganze dann auch noch benutzbar und fair für alle Anbieter im Internet.
Mit StreamOn doktort die Telekom am (verhältnismäßig) geringen Inklusivvolumen rum. Für das Unternehmen ist die Option toll, ist sie doch ein hervorragender Werbeträger. So hat man das auch uns gegenüber bestätigt. Alles nachvollziehbar. Einfacher wäre mehr Volumen oder eine andere Drosselung (wie Mr Pink auch schreibt). Macht sich nur nicht so gut in der Werbung ;-)
Die Content-Partner werden laut Unternehmen nicht „bestimmt“. Jeder kann sich „anmelden“. Gute Frage, warum das nicht mehr tun.
Das ist schon ein schönes Diagramm. Richtig aussagekräftig wird es allerdings erst, wenn man die entsprechende Netzabdeckung im Vergleich sieht. Auch die Verfügbarkeit von Festnetzinternet spielt da mit rein. Doch keine Frage, in allen Bereichen kann man da auch bei uns was tun.
Viel schöner wäre es wenn die Telekom nicht bestimmen würde wer bei ihnen durch die Leitung darf und wer nicht. Also halt Netzneutralität.
StreamOn darf gerne verschwinden. Stattdessen könnte die Telekom ja einfach ausreichende Volumen anbieten. Oder wie O2 nach Nutzung des Volumens auf 1MBit/s drosseln. Damit ist das Ganze dann auch noch benutzbar und fair für alle Anbieter im Internet.
Mich stören eher die, im Vergleich zur Konkurrenz, hohen Preise. "ausreichend Volumen" ist doch im Angebot, bis zum unbegrenzten Volumen im MagentaMobil XL Premium Tarif (für geschmeidige 199,- im Monat).
Viel schöner wäre es wenn die Telekom nicht bestimmen würde wer bei ihnen durch die Leitung darf und wer nicht. Also halt Netzneutralität.
StreamOn darf gerne verschwinden. Stattdessen könnte die Telekom ja einfach ausreichende Volumen anbieten. Oder wie O2 nach Nutzung des Volumens auf 1MBit/s drosseln. Damit ist das Ganze dann auch noch benutzbar und fair für alle Anbieter im Internet.
Die 480p-Begrenzung ist eigentlich sehr sinnvoll, da dadurch die Netze deutlich weniger belastet werden. Und 480p sieht auf einem Smartphone immer noch sehr gut aus.