- Was ist 4k überhaupt und worin besteht der Unterschied zu Ultra HD?
- Welche 4k Fernseher sind zukunftssicher?
- Die neuesten Schnäppchen findest du hier:
- Welche Geräte sind 4k kompatibel?
- 4k Filme und Serien – wann standardmäßig empfangbar?
- 4k / Ultra HD – Begriffe und Erklärungen
- Vorteile und Nachteile:
- Unser Tipp:
- Fazit: 4k UHD Fernseher – lohnt sich der Kauf?
Kaum ist der 1080p HD Standard in den Wohnzimmern angekommen, werden bereits Fernseher mit 4-facher High Definition Auflösung angeboten. Noch schärfer, noch brilliantere Farben und eine kristallklare Bilddarstellung – damit bewerben Samsung, LG, Panasonic und Co. ihre aktuellen Top-Modelle im TV-Bereich. Anfangs noch exorbitant teuer und in der Anschaffung unsinnig, weil noch keine Inhalte verfügbar waren, fallen die Preise für 4k Fernseher nun kontinuierlich. Doch auch wenn man Ultra HD Fernseher nun zum Schnäppchenpreis bekommt, bleibt die Frage: Wie sinnvoll ist der Kauf tatsächlich, wenn es immer noch kaum Content gibt?
Neben mit Filmen, Serien und Dokus bespielte Festplatten, die man von den Herstellern direkt beim Kauf eines Ultra HD TVs bekommen kann, gibt es bisher nur die Möglichkeit, Inhalte in 4k zu streamen. Der amerikanische Videostreaming-Dienst Netflix bietet seine Filme und Serien bereits seit Marktstart in Deutschland Ende 2014 in 4k an, vorausgesetzt man verfügt über ein schnelles Internet mit einer Downstreamrate von mindestens 25 mbit/s.
Außerdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Anschaffung eines Ultra HD Fernsehers eventuell auch dazu führt, dass man bereits gekaufte Geräte, wie z. B. Blu-ray-Player, Receiver usw. gegen Ultra HD kompatibles Equipment austauschen muss, damit man am Ende auch tatsächlich Filme und Serien in 4k-Qualität genießen kann.
Insgesamt stehen 4k / Ultra HD Fernseher trotz bereits drastisch sinkender Preise immer noch am Anfang. Für die Hersteller hat der Kampf um die Gunst der Kunden jedoch längst begonnen und sie überschlagen sich mit Features wie 3D, Curved und OLED – Begriffe, die meistens jedoch noch mehr verwirren und weiterhin die Frage aufwerfen, ob es lohnenswert ist, sich überhaupt jetzt schon einen 4k Fernseher anzuschaffen und falls ja, mit welcher Ausstattung, um auch zukunftssicher zu sein. Im Folgenden sollen die wichtigsten Punkte zum Thema Ultra HD geklärt werden.
Was ist 4k überhaupt und worin besteht der Unterschied zu Ultra HD?
4k und Ultra HD wird oft synonym zueinander verwendet und das ist auch nicht falsch, denn mittlerweile hat sich die CEA (Consumer Electronics Association) dafür entschieden, dass UHD (Ultra High Definition) die frühere, vom Kino her bekannte Bezeichnung 4k ablösen soll.
- Ultra HD entspricht der 4-fachen Full HD Auflösung (1920 x 1080 Pixel), d. h. 3840 x 2160 Pixel
- (Cinema-) 4k liegt nochmal knapp drüber mit 4096 x 2160 Pixeln
Da der Unterschied keine große Rolle spielt und bei Weitem nicht so groß ist wie damals bei Full HD zu HD ready, sind 4k und Ultra HD quasi bedeutungsgleich. Wichtig ist, dass das Bild über 8 Millionen Pixel enthält. 2160p wird in Zukunft das heutige Maß aller Dinge 1080p ablösen. Und kaum sind die ersten 4k bzw. UHD Fernseher auf dem Markt, wird schon die nächste Generation mit 7680 × 4320 Pixeln (8k oder UHD-2) angekündigt. Ob das für das heimische Wohnzimmer noch sinnvoll ist, lassen wir mal dahingestellt.
Es stellt sich nämlich schon bei 2160p die Frage, ob das menschliche Auge den Unterschied zu Full HD überhaupt registriert. Bevor ihr euch einen Ultra HD Fernseher anschafft, solltet ihr unbedingt im Elektromarkt eures Vertrauens einmal „Probeschauen“. Die wichtigsten Faktoren sind dabei Bildschirmgröße und Abstand zum Fernsehgerät und es gilt die Faustregel: Je kleiner das Wohnzimmer, desto günstiger wird’s, denn der Preis pro Zoll steigt exponentiell in schwindelerregende Höhen. Von UHD TV-Geräten unter 55 Zoll sollte man ohnehin die Finger lassen. Hier reichen 1080p locker aus. Ansonsten könnt ihr euch an folgende Richtlinien halten:
- 55 Zoll bei einem Sitzabstand bis 2 Meter
- 65 Zoll bei einem Sitzabstand bis 3 Meter
- 70 Zoll und mehr bei einem Sitzabstand über 3 Meter
Als „Standard-Größe“ werden sich voraussichtlich 65 Zoll Geräte etablieren. Der Unterschied von Full HD zu Ultra HD ist hier deutlich erkennbar und die Preisen ab ca. 2.000€ für ein zukunftssicheres Modell gerade so erschwinglich.
Welche 4k Fernseher sind zukunftssicher?
Obwohl 4k / Ultra HD im TV-Bereich gerade in aller Munde ist, sollte man keine voreiligen Entscheidungen treffen. Denn nicht alle Modelle, wo 4k drauf steht, können letztlich tatsächlich vollwertiges Ultra HD widergeben. Generell ist es schon so, dass man eine bessere Bildqualität bekommt, auch wenn noch gar kein UHD Content vorliegt. Das wird durch das sogenannte 4k-Upscaling erzielt. SD- (720 x 576) , HD ready- (1280 x 720) und Full HD-Inhalte werden dabei auf Ultra HD-Auflösung (3840 x 2160) hochgerechnet, sodass man ein schärferes Bild sieht, was an ein vollwertiges, natives 4k jedoch nicht heranreicht. In der momentanen Übergangsphase von Full HD zu Ultra HD ist es sehr sinnvoll beim UHD-Fernsehkauf auf eine sehr gute Upscaling-Technologie zu achten, denn die kann sich von Hersteller zu Hersteller durchaus unterscheiden.
Generell sollte man die Finger von billigen UHD Fernsehern lassen, die unter anderem von z. B. Hisense, Changhong und Blaupunkt angeboten werden. Neben Schwächen in Bedienbarkeit, Ausstattung und Bildqualität verfügen besonders günstige Modelle nicht über die nötigen Komponenten, die einen 4k Fernseher zukunftssicher bzw. dazu befähigen, garantiert auch Filme, Serien usw. in nativer 2160p-Qualität darzustellen. Renommierte TV-Hersteller, wie Samsung, Sony, LG oder Panasonic, achten darauf, ihre Fernseher immer mit der neuesten Technologie auszustatten bzw. diese bei Bedarf nachzurüsten.
Beim Kauf eines 4k TVs solltet ihr unbedingt darauf achten, dass Folgendes mit an Bord ist:
- HDMI 2.0 -Anschluss: Native 4k / UHD Qualität entspricht einer Darstellung von 3.840 x 2160 Bildpunkten sowie 60 Bildern pro Sekunde (60 Hz bzw. fps = frames per second). Das ist ein sehr hohes Datenvolumen, bei dem der bisherige HDMI 1.4 Standard mit einem Datendurchsatz von maximal 10,2 gbit/s an seine Grenzen stößt. Eine Übertragung in Ultra HD ist theoretisch möglich, aber nicht mit 60 fps, sondern höchstens 30 fps, was sich bei schnelleren Actionscenen mit Qualitätsverlust bemerkbar machen würde. HDMI 2.0 schafft 18 gbit/s, was definitiv ausreicht, um UHD Material flüssig mit 60 fps wiederzugeben. Zudem ist der neue Standard abwärtskompatibel – ihr könnt also problemlos eure alten HDMI 1.4 Kabel anschließen. Die Preise für HDMI 2.0 Kabel sind in der letzten Zeit rapide gefallen, sodass 5 m schon für 10€ zu haben sind. Hinzu kommt, dass mit dem neuen HDMI-Standard ein stark vergrößerter Farbraum sowie besserer Klang transportiert werden kann. Noch eine Info für die Cineasten unter euch: HDMI 2.0 unterstützt das 21:9 Widescreen Format.
- HDCP 2.2 Kopierschutz: Mindestens genauso wichtig wie HDMI 2.0 ist der neue HDCP 2.2 Kopierschutz, denn ohne diesen werden sich keine 4k Filme wiedergeben lassen. Das große Problem dabei ist, dass sich der neue Kopierschutz Standard nicht so einfach per Software-Update nachrüsten lässt, wie das bei HDMI 2.0 bedingt der Fall ist. Die erste Ultra HD TV Generation hat allerding noch die alten HDCP 1.4/2.0/2.1 Kopierschutz Standards verbaut. Ihr solltet beim Kauf eures 4k Fernsehers also unbedingt darauf achten, dass HDCP 2.2 im Mainboard integriert ist.
- HEVC / H.265 – Codec: Um die große Bandbreite, die Ulta HD-Inhalte verursachen, zu komprimieren, um die vielen Daten beispielsweise auf einer Blu-ray-disc unterzukriegen, wurde ein neues Kompressionsverfahren entwickelt. Der Nachfolger des H.264 Kompressionsstandards ist der H.265 bzw. High Efficiency Video Codec (HEVC). Wenn Ultra HD Inhalte gestreamt, per Satellit oder auf sonstigem Weg empfangen werden, muss das Signal entsprechend mit dem neuen Standard dekodiert werden. Fernseher, die HEVC nicht ab Werk verbaut haben, können z. B. durch einen externen Decoder nachgerüstet werden.
Diese Fernseher der führenden Hersteller Samsung, Sony und Panasonic haben alle drei Features ab Werk verbaut und sind für die Zukunft gerüstet:
Samsung | Samsung stattet alle seine neuen Geräte mit dem sogenannten „Evolution Kit“ aus. Bei den UHD TVs handelt es sich dabei um die „One Connect-Box“, die beim Vorzeige-Modell HU 8590 bereits inklusive ist. Aber auch für die anderen 4k Fernseher der aktuellen HU-Serie kann das UHD Evolution Kit separat für ca. 280€ erworben und angeschlossen werden, um den Fernseher mit zukünftigen Anschlüssen nachträglich zu versorgen. Das ist allerdings bei den genannten Modellen noch nicht nötig, denn sie verfügen alle über HDMI 2.0, HDCP 2.2 sowie HEVC. | |
Sony | Auch Sonys Flagschiffe im UHD-Segment haben die neusten Komponenten an Bord und sind damit zukunftsicher: Die X95-Serie mit 85 Zoll Bildschirmdiagonale, die X9-Modellreihe mit 55, 65 und 79 Zoll sowie die X85-Serie mit 49, 50 und 55 Zoll sind mit HDMI 2.0 und Co. ausgestattet. | |
Panasonic | Panasonic war ja schon immer dafür bekannt, mitunter die besten Panels zu verbauen und auch bei den aktuellen Modellen werden die Qualitätsstandards eingehalten. Sämtliche aktuellen UHD-Modelle der Japaner kommen mit HDMI 2.0, HDCP 2.2 sowie HEVC daher. |
Zwischenfazit: Wer sich einen Ultra HD TV 2014 oder später leistet ist prinzipiell auf der sicheren Seite. Die aktuellen Modelle der führenden Hersteller haben die neueste Technologie in ihren UHD-Referenzmodellen verbaut. Andere Marken wie LG, Toshiba usw. werden spätestens 2015 nachziehen. Trotzdem sollte man sich vor dem Kauf immer vergewissern, wie zukunftssicher das jeweilige Modell ist bzw. welchen (kostenlosen) Service der Hersteller im Hinblick auf Software- und Hardware-Upgrades anbietet.
Die neuesten Schnäppchen findest du hier:
[postlist post_tag=4k]
Welche Geräte sind 4k kompatibel?
4k Content ist bislang spärlich gesäht und das ist wohl das größte Problem, dass die meisten von der Anschaffung eines Ultra HD-fähigen Fernsehers abhält. Es werden erstmal ein paar Jahre ins Land gehen, bevor 4k zum Fernseh-Alltag wird, denn die Sender haben ja erst jüngst auf Full HD umgesattelt, da wird ein erneutes Upgrade nicht so schnell erfolgen. Doch man kann 4k Videos auch heute schon beziehen.
Der Videostreaming-Dienst Netflix aus den USA, der erst seit Ende 2014 auch in Deutschland verfügbar ist, bietet Filme und Serien in 4k an und auch YouTube hat bereits Ultra HD-Videos im Repertoire. Allerdings ist die Auswahl bei Netflix noch ziemlich eingeschränkt und die Ultra HD-Option mit 12€ pro Monat nicht gerade ein Schnäppchen. Sogar Amazons Prime Instant Video-Dienst hält ausgewähltes Material für seine amerikanischen Prime Kunden ultrahochauflösend bereit und das im Gegensatz zum Konkurrenten Netflix ohne Mehrkosten. Bei allen Streaming-Varianten muss man jedoch stets bedenken, dass man über eine empfohlene Downstreamrate von ca. 25 mbit/s verfügen sollte. Bei einer 16.000er Leitung, die in den meisten Haushalten üblich sein sollte, wird’s also schon eng.
Streamen kann man entweder mit seinem Smart TV und den entsprechenden Apps oder über diverse Streaming-Boxen bzw. Adapter. Die Wiedergabe von 4k Content beherrscht allerdings weder Googles Chromecast, Amazons Fire TV oder Apple TV. Es gibt mittlerweile jedoch mehrere Media- / Streaming-Player auf dem Markt, die ultrahochauflösende Inhalte dekodieren und abspielen können. Hierfür wird ebenfalls sowohl HDMI 2.0 als auch der neue Kopierschutzstandard HDCP 2.2 benötigt.
Wer sein Heimkino fit für 4k machen will, braucht einen entsprechenden AV-Receiver, der die neuen Standards beherrscht. Davon sind noch nicht so viele auf dem Markt und teilweise zu horrenden Preisen. Ein günstiges Einstiegsmodell bietet Onkyo mit dem TX-NR636, den es schon ab 380€ zu kaufen gibt. Bei AV-Receivern sollte man ansonsten eher noch ein wenig warten, bis die Preise fallen, mehr Geräte auf den Markt kommen und die einzelnen 4k-Features besser ausgereift sind.
Wer plant, sich in absehbarer Zeit eine Spielekonsole oder einen Blu-ray-Player zuzulegen, sollte ebenfalls bis Ende des Jahres warten. Bis dahin soll nämlich sowohl der 4k-Nachfolger der Blu-ray als auch ein Hardware-Upgrade von Playstation 4 und Xbox One herauskommen. Die beiden Konsolen werden dann auch dazu in der Lage sein, nativen ultrahochauflösenden Content von einer Blu-ray-disc oder per Stream wiederzugeben. Erst bei der Nachfolgegeneration Playstation 5 bzw. Xbox Two ist damit zu rechnen, endlich Games in 4k zu zocken.
AV Receiver
|
AV-Receiver bilden die zentrale Schnittstelle des modernen Heimkinos. Da darf eine Ultra HD-Unterstützung natürlich nicht fehlen. Onkyo, Denon und Pioneer sind die ersten Hersteller, die dank HDMI 2.0 und HDCP 2.2 Kopierschutz mit 4k Inhalten im vollen Umfang umgehen können. Abstriche muss man allerdings immer noch bei der Farbtiefe machen. HEVC ist bei AV Receivern irrelevant, da sie den Videostrom nicht dekodieren. | |
Media-Player | Um 4k Content zu streamen, kann man die Smart TV-Funktionen seines UHD-TVs nutzen oder einen externen Media-Player anschließen. Für alle, die zu den Early-Adoptern in der Ultra HD Fernsehwelt zählen, ist die Anschaffung eines Media-Players außerdem sinnvoll, um ihren TV mit dem neuen HEVC / H.265-Codec nachzurüsten. Dieser ist nämlich erst bei den neueren Modell (ab 2014) an Bord. Philips schenkt sogar allen seinen UHD 880 Streamingplayer, die sich im Aktionszeitraum vom 01.01.2014 – 30.06.2015 einen neuen UHD TV der 8000er oder 9000er Serie leisten. Sony ist da nicht ganz so spendabel und verlangt für seine exklusiv nur mit Sony Ultra HD TVs kompatible Streaming Box satte 700 $. Mit einem Speicher von 1 TB können mit der Box, laut eigener Aussage, 4k Inhalte nicht nur gestreamt, sondern auch bis zu 20 Filme heruntergeladen werden. Bislang ist der FMPX10 allerdings nur in den USA erhältlich und ein Marktstart in Deutschland ungewiss. Eine weitere Alternative ist der auf Android basierende Orbsmart S92, der schon für 150€ erhältlich ist. | |
Blu-ray-Player, z. B. | Trotz des wachsenden Angebots an Videostreaming-Diensten und ihrer Ankündigungen, Ultra HD Content sehr bald vermehrt anzubieten, kommt noch Ende diesen Jahres eine neue Blu-ray-Generation auf den Markt. Die 4k Blu-ray-disc soll ultrahochauflösendes Material in Reinform tragen und dafür werden selbstverständlich neue Abspielgeräte benötigt. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2015 sollen die neuen Blu-ray-Player in den Regalen stehen. Bis dahin muss man sich mit Geräten begnügen, die lediglich ein 4k Upscaling bieten, was aber ein recht ordentliches Bild abliefert. Ein günstiger und guter Einstiegsplayer ist z. B. der BD-F7500 von Samsung, der bereits für 130€ zu haben ist. Des Weiteren befinden sich aktuell noch Blu-ray-discs im Handel, die mit dem Hinweis „Mastered in 4k“ versehen sind. Hier wurde Quellmaterial von 3840 x 2160 Pixel auf 1920 x 1080 Pixel, also Full HD Qualität, herunterskaliert, damit es auf einer handelsübliche Blu-ray-disc Platz findet. Diese „Mastered in 4k“-Filme haben dadurch minimal bessere Bildqualität, allerdings auch mehr GB, sodass man bei diesen Blu-rays auf ausschweifendes Bonusmaterial verzichten muss. | |
Spielekonsolen | Die Gamer unter euch fragen sich bestimmt schon seit längerer Zeit, wann Zocken in Ultra HD endlich zur Realität wird. Wer hauptsächlich am PC spielt, kann mit der entsprechenden Hardware (4k Monitor, leistungsstarke Grafikkarte) bereits heute loslegen und in Zukunft weiter nachrüsten. Für Konsolen-Fans ist es bis dahin leider noch ein weiter Weg. Sowohl Playstation 4 als auch Xbox One sind theoretisch technisch dazu in der Lage, Inhalte in Ultra HD wiederzugeben. Allerdings scheitern beide Konsolen teilweise bereits dabei, Spiele in Full HD wiederzugeben. Aufwändige Games mit komplexer Grafik und das auch noch in Ultra HD werden deshalb wohl erst mit der nächsten Generation in ca. 5 Jahren wirklich spielbar sein. Um allerdings wenigstens Videos in 4k auch praktisch genießen zu können, benötigen sowohl die Playstation 4 als auch Xbox One noch HDMI 2.0, HDCP 2.2 sowie HEVC. Deshalb kann eventuell noch 2015, wenn auch die neue 4k Blu-ray draußen ist, mit einem Harware-Upgrade beider Konsolen gerechnet werden. |
Zwischenfazit: Nachdem Ultra HD fast schon ein Muss ist, wenn man sich einen aktuellen Fernseher anschaffen möchte, wächst auch der Bedarf an kompatiblen Geräten. Hier sollte man jedoch keine voreiligen Entscheidungen treffen, denn einerseits ist noch gar nicht ganz sicher, welche neuen Standards sich tatsächlich durchsetzen werden, andererseits werden die Möglichkeiten, die Ultra HD bietet, technisch noch nicht im vollen Umfang integriert. 2015 wird diesbezüglich ein spannendes Jahr, spätestens wenn die 4k Blu-ray auf den Markt kommt und mit ihr die entsprechenden Player.
4k Filme und Serien – wann standardmäßig empfangbar?
Der größte Nachteil an Ultra HD allgemein ist, dass die Inhalte bisher Mangelware sind. Wer Filme und Serien in 2160p sehen will, hat in Deutschland momentan nur 2 Möglichkeiten: Netflix oder YouTube. Der Videostreaming-Dienst Netflix ist bis dato der einzige Video-On-Demand Anbieter, der Streams in 4k zur Verfügung stellt. Bei YouTube, Vimeo und Co. kann man sich ausgewählte Videos – meistens Trailer aktueller Kino-Highlights – in Ultra HD ansehen. Amazon Prime Instant Video hat ebenfalls damit begonnen, einen kleinen Teil seines Film- und Serien-Repertoires in 4k anzubieten, allerdings bisher nur in den USA.
Mit der 4k Blu-ray-disc und den passenden Playern soll Ultra HD noch Ende diesen Jahres endlich massentauglich werden. Auf der CES 2015 in Las Vegas hat Panasonic bereits einen ersten Prototypen vorgestellt, der neben HdMI 2.0 und der damit verbundenen Möglichkeit, Ultra HD mit 60fps wiederzugeben, den neuen H.265-Codec sowie Kopierschutzstandard HDCP 2.2 beherrscht. Der Player soll zudem HDR (High Dynamic Range) unterstützen und noch dieses Jahr auf den Markt kommen.
Ultra HD im regulären Fernsehen wird wohl oder übel noch eine Weile dauern, denn die Sendeanstalten haben erst kürzlich auf Full HD umgestellt, da ist es demnächst erstmal unwahrscheinlich, dass gleich nochmal umgerüstet wird. Per Satellit bietet Astra jedoch bereits einen Demokanal an, der schon erste 4k Videos ausgestrahlt hat, wie z. B. Konzerte von Linkin Park und anderen Musik-Größen. Jedoch konnten nur die Besitzer eines Ultra HD TV-fähigen Geräts das Konzert auch tatsächlich in 2160p verfolgen, deren Fernseher neben Satelliten-Empfang auch über HEVC verfügt, und das ist, wie oben bereits erwähnt, nicht immer der Fall.
Auch der deutsche Pay-TV Sender Sky plant die Einführung eines UHD-Kanals. Nachdem bereits mehrere Highlight-Fußballspiele in 4k ausgestrahlt wurden, will man im UHD-Segment auch weiterhin den Fokus auf Sport legen. Genauere Angaben zum Zeitpunkt einer regelmäßigen Ausstrahlung macht Sky allerdings noch nicht. Es ist also davon auszugehen, dass das Ganze noch gut 1-2 Jahre dauern wird.
Eine weitere Möglichkeit, Ultra HD Inhalte noch wesentlich früher als im regulären Fernsehen zu empfangen, ist via IP-TV. Hier hat Vodafone auch schon die erste 4k-fähige Set-Top-Box vorgestellt, die noch im Frühjahr 2015 erscheinen soll. Die Telekom hat degegen bisher nur Netflix in sein Entertain-Angebot mit aufgenommen und ansonsten keine weiteren Angaben zu sonstigen Plänen im UHD-Bereich gemacht. Vergünstigt bekommt man Netflix als Telekom-Kunde ebenfalls nicht, sondern muss den regulären Abo-Preis von 12€ für das 4k Streaming-Angebot bezahlen (monatlich kündbar).
4k / Ultra HD – Begriffe und Erklärungen
Wenn man zum Thema 4k Fernseher recherchiert, wird man haufenweise mit Begriffen, Neuerungen und Abkürzungen konfrontiert, die extrem verunsichern können und Fragen wie „was brauche ich eigentlich?“ aufwerfen. Viele dieser Fachtermini sind bereits gefallen und damit ihr nicht den Überblick verliert, findet ihr hier nochmal die wichtigsten Schlagwörter rund um Ultra High Definition Television.
Begriff | Erklärung |
---|---|
3D | Ob man auf 3D Wert legt, ist Geschmackssache. Manche empfinden Filme in 3D als das Non-Plus-Ultra in visueller Form, andere widerum bekommen Kopfschmerzen bzw. können den Unterschied zu 2D gar nicht richtig wahrnehmen. Auch was die Technik angeht, sind die Lager gespalten, denn es gibt einerseits aktives und andererseits passives 3D.
|
Curved | Auf der IFA 2014 waren gekrümmte Bildschirme der letzte Schrei und auch auf der CES 2015 setzt sich dieser Trend fort: Losgetreten von Samsungs Curved-Reihe, bringen mittlerweile auch andere Hersteller, wie z. B. LG, Philips oder Sony Schwung in ihre Mattscheiben. Der Clou am Curved-Design soll sein, dass die Augen des Zuschauers immer den gleichen Abstand zum Bildschirm haben und das Bild dadurch räumlicher dargestellt wird, was einen leichten 3D-Effekt zur Folge hat. Kritiker gekrümmter Panels sagen dagegen, dass Curved eigentlich nur bei 1-3 Zuschauern Sinn macht, die dem Fernseher dann aber auch genau mittig gegenüber sitzen müssen. Sobald mehrere Zuschauer quer auf das Bild gucken, würden Verzerrungen entstehen und beim Fußball krumme Linien auf dem Feld. Auch hier gilt: Einfach mal „Probeschauen“ und für sich selbst herausfinden, ob man kurvige Fernseher mag oder nicht. |
HDCP 2.2 | Ist der neue Kopierschutzstandard, ohne den sich sich Ultra HD Inhalte in Zukunft nicht wiedergeben lassen. Dieser lässt sich nicht per Firmware-Update nachrüsten, sondern ist mit der Hardware verbaut. Ihr solltet beim 4k Fernseher-Kauf also besonders darauf achten, dass der neue Kopierschutz mit an Bord ist, da nicht sicher ist, ob die Hersteller einen nachträglich Einbau kostenlos anbieten werden. |
HDMI 2.0 | HDMI 2.0 ist der Nachfolger von HDMI 1.4 für den, laut offizieller Aussage, keine neuen Kabel oder Anschlüsse von Nöten sind. Bei Geräten, die HDMI 1.4 ab Werk verbaut haben, soll ein Update ausreichen, um den Datensatz zu erhöhen. Ob das tatsächlich ausreicht, sei dahingestellt. Ihr seid definitiv auf der (zukunfts-) sicheren Seite, wenn euer 4k Fernseher gleich die neuen HDMI 2.0-Anschlüsse mitbringt und auch beim Kabel schadet es nicht, auf High-Speed zu achten, damit die für Ultra HD nötigen 18 gbit/s problemlos machbar sind. HDMI 2.0 Kabel sind mittlerweile auch wesentlich günstiger geworden. |
HDR | Steht für „Hight Dynamic Range“ und stammt ursprünglich aus der Fotografie. HDR bezeichnet Bilder bzw. Videos mit hohem Kontrast und großer Farbbrillianz. Der Videostreaming-Dienst Netflix plant, einen Teil seines Angebots in HDR anzubieten. Hierfür wird wieder ein wenig mehr Bandbreite benötigt, die allerdings im Rahmen der empfohlenen 25 kbit/s für Ultra HD Streaming bleiben soll. |
HEVC | HEVC oder auch H.265 ist der Nachfolger des H.264 Kompressionsstandards, der notwendig ist, um 4k Inhalte auf ein kompaktes Maß zu komprimieren, damit mehr Daten effektiver verteilt werden können. eine handelsübliche Blu-ray-disc hat 25 GB (single-layer) bzw. 50 GB (double-layer) Fassungsvermögen. Ein Film von ca. 2 Stunden Spielzeit in Ultra HD benötigt ca. 100 GB (H.264). Mittels HEVC kann die Größe mehr als halbiert werden. Zudem sollen noch Ende 2015 die neuen 4k-Blu-rays auf den Markt kommen, deren Kapazität bis zu 100 GB betragen soll, sodass Zusatzmaterial sowie längere Filme ebenfalls Platz haben. |
HFR | Ist die Abkürzung für „High Frame Rate“ und ist manchen vielleicht von Peter Jacksons Hobbit-Trilogie bekannt, die mit dieser Technik in ausgewählten Kinos gezeigt wurde. HFR-Videos werden mit 48 Bildern pro Sekunde anstatt der üblichen 24 fps abgespielt und wirken dadurch plastischer, quasi „schärfer als die Realität“, denn für das menschliche Auge reichen 24 fps eigentlich aus, um eine Bilderfolge als flüssiges Video wahrzunehmen. Vielen erscheint der HFR-Efekt deshalb als ungewohnt und „unfilmisch“. Wenn die technischen Voraussetzungen erfüllt sind, ist die Wiedergabe von Ultra HD Content mit bis zu 60 fps möglich und damit theoretisch auch HFR-Videos, allerdings muss das Quellmaterial auch in HFR produziert sein. |
LCD (LED) | LCD-Fernseher bzw. LED LCD-Fernseher sind momentan führend auf dem Markt, da sie ein scharfes, gleichmäßig ausgeleuchtetes Bild darstellen und zudem energieeffizient sind. Flüssigkristalle lassen je nachdem mehr oder weniger Licht durch die roten, grünen sowie blauen Farbpixel. Bei den alten LCD-TVs waren noch Leuchtstoffröhren für die Ausleuchtung verantwortlich, bei den neueren Modellen übernehmen das die wesentlich platz- und stromsparenderen LEDs. Der Nachteil von LCD-Fernsehern ist, dass immer eine Lichtquelle gegeben sein muss, um eine Farbe zu produzieren und Schwarz deshalb nie komplett farbloses, dunkles Schwarz ist, sondern immer nur ein sehr dunkles grau. |
OLED | OLED-Fernseher sind die Zukunft moderner Fernseh-Panels, denn sie vereinen die Vorteile der LCD- und Plasma-Technologie. OLED steht für „organic LED“ und sollte den meisten vom Smartphone her bekannt sein. Organische LEDs leuchten von selbst und benötigen daher keinerlei Hintergrundbeleuchtung. Das bringt nicht nur den Vorteil einer besonders schlanken Bauweise mit sich sondern auch Schwarz ist tatsächlich komplett schwarz. Zudem sind OLED-TVs besonders energieeffizient. Nachteilig sind bislang die hohen Preise sowie die geringe Lebensdauer von OLED-Fernsehern. Aber das wird in Zukunft bestimmt noch optimiert werden. LG ist einer der ersten Hersteller, die OLED-TVs zum bezahlbaren Preis anbieten. |
Plasma | Die Zeit der Plasma-Fernseher ist eigentlich so gut wie vorbei. Aufgrund der Schnelligkeit und des guten Kontrasts galten sie früher als das Non-Plus-Ultra für Filmfans und Gamer, doch der hohe Stromverbrauch sowie Anschaffungspreis besiegelten schließlich das Schicksal des Plasma-Fernsehers. Panasonic, Samsung sowie weitere namhafte Hersteller haben die Produktion bereits eingestellt. |
Smart TV | Sowie ein Smartphone ein Telefon mit Computer-Zusatzfunktionen ist, stellt ein Smart TV einen Fernseher mit Zusatz-Features wie Internet-Zugang, Apps usw. dar. Pionier-Hersteller auf dem Gebiet der Smart TVs ist Samsung. |
Vorteile und Nachteile:
Pro
- 3840 x 2160 Pixel erzeugen ein ultrascharfes Bild
- Auch hochskalierte Inhalte sehen besser aus
- Zukunftssichere Modelle jetzt schon auf dem Markt…
- 4k gucken via Netflix oder YouTube heute schon möglich
Contra
- Immer noch zu wenig Content verfügbar
- Neueste Standards werden noch nicht serienmäßig implementiert
- …aber leider immer noch ziemlich teuer
- Technologien teilweise noch nicht ausgereift und ihre Zukunft ungewiss
Unser Tipp:
Fazit: 4k UHD Fernseher – lohnt sich der Kauf?
4k bzw. Ultra HD gehört definitiv die Zukunft. Ob man sich heute schon dafür rüsten sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Noch sind zu wenige Inhalte verfügbar, um hier eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Es bedarf ausgefeilter Technologien, um die Datenflut, die 4k mit sich bringt, in den Griff zu kriegen. Sobald jedoch mehr Filme und Serien in Ultra HD bezogen werden können – und an diesem Punkt ist 2015 möglicherweise das entscheidende Jahr – lohnt sich der Kauf auf jeden Fall, denn die Bildqualität übertrifft Full HD nochmal um Längen.
Wer es nicht mehr abwarten kann, bekommt auch heute schon zukunftssichere Geräte ab ca. 2.000€. Wenn ihr jedoch noch ein Weilchen warten könnt, ist der Kauf eines 4k Fernsehers im Sommer 2015 empfehlenswert, denn dann sind 1. schon wieder neuere Modelle auf dem Markt, und 2. die Vorgänger günstiger zu erstehen. Wer noch länger warten kann, sollte sich bis Anfang 2016 gedulden. Bis dahin ist die 4k Blu-ray auf dem Markt und auch sonst dürfte das Angebot an Inhalten merklich angewachsen sein.
Zudem gilt: Kauft zuerst einen Ultra HD Fernseher und danach erst passende Geräte. Die Entwicklung verläuft hier nämlich zeitversetzt und die Auswahl an Ultra HD TV-kompatiblen Geräten ist bisher noch sehr eingeschränkt. Es macht außerdem mehr Sinn, sich zunächst ein Hauptgerät zu kaufen, um das passende Equipment im Nachhinein darauf abzustimmen.
Kommentare (1)
Schreiben Kommentar schreibenHerzlichen Dank für diese grandiosen Erklärungen!!! Als Panasonic HD-PlasmaTV (TX-P42GT24) bin ich mit dem Bild bereits sehr zufrieden. Habe dazu einen Panasonic DVD-Recorder (DMR-EX72S. Dabei stört mich die Aufnahmefunktion sehr, denn wenn ich spontan einen Beitrag aufnehmen will, dann geht das nur in Sekundenschnelle bei eingeschaltetem Recorder, ist der auf Standby geschaltet, dann braucht er viele Minuten zum Hochfahren - und prompt ist der Sendebeitrag beendet, bevor ich etwas aufgenommen habe. Zum Übergehen dieser lahmen Aufnahmefunktion, die meilenweit hinter VHS-Recordern hinterher hinkt, benutze ich eine externe USB-Festplatte, mit der ich sekundenschnell auf Aufnahme schalten kann. Leider lässt sich das Material dann nur über den TV, mit dem das Material aufgenommen wurde, auch wieder abspielen. Kein anderes Gerät ist in der Lage die Aufzeichnungen wiederzugeben. Ist das zwingend bei den K4 geräten auch so, bzw. gibt es einen Weg, das Material auch am PC anzusehen? Von TechniSat und Kathrein hörte ich, dass meine Vorstellung der verschiedenen Wiedergabemöglichkeiten praktikabel ist. Ich bin sehr dankbar, dass Ihre verständlichen Erklärungen mir weiterhelfen, da ich in absehbarer Zeit auf 4K TV und Receiver umsteigen möchte.