Gaming-PC selbst zusammenstellen – Beispiel-Konfigurationen, Infos und Spartipps
Daniel
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9. Jan. 2023, 12:16
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Gaming-PC selbst zusammenstellen – Beispiel-Konfigurationen, Infos und Spartipps

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PC-Freaks wissen, warum sie exorbitante Beträge in ihr Hobby stecken und ihren Gaming-PC selbst zusammenstellen: Im Gegensatz zu Konsolen ist man als Gamer und Gamerin immer auf dem neusten Stand der Technik und auch für andere Anwendungsbereiche lässt sich der PC im Eigenbau perfekt individualisieren. Beim Eigenbau wählt ihr jede einzelne Komponente gemäß eurer Anforderungen selbst aus und auch die Optik lässt sich ohne Probleme nach Belieben gestalten.

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Viele von euch werden sich bisher nur Komplett-PCs gekauft haben, sei es aus Bequemlichkeit oder aus Angst, die neu gekaufte Hardware direkt kaputtzumachen. Eigentlich ist der Selbstbau nach ein wenig Recherche kein Buch mit sieben Siegeln: Ihr baut das Mainboard ins Gehäuse ein und steckt Prozessor, RAM und gegebenenfalls die Grafikkarte in die entsprechenden Slots, Festplatte oder SSD dazu und bei Bedarf ein Laufwerk montieren sowie nötigenfalls Datenkabel und Stromversorgung anschließen, CPU-Kühler anbringen, die Kabel ein wenig ordnen und schließlich das Betriebssystem installieren.

Mithilfe einiger You Tube-Videos und eventuell Ratschlägen erfahrener Freund:innen solltet ihr innerhalb weniger Stunden fertig sein und einen Computer kreiert haben, der in all seinen Teilen genau den eigenen Wünschen und dem Budget entspricht. Dass man dabei auch noch etwas lernt und auf das Ergebnis stolz sein kann, versteht sich von selbst. Oft verbringt man mit der Auswahl der Komponenten mehr Zeit als mit der letztlichen Montage.


Gaming-PC selbst zusammenstellen spart Geld

Auch eure Geldbörse freut sich über euer kreatives Engagement, da ihr Komponenten oft günstiger oder aber für den gleichen Betrag passendere und hochwertigere Hardware für eure Wunschkonfiguration bekommt. PCs "von der Stange" warten meist mit Einsteiger-Mainboards auf, die vor allem hinsichtlich der Erweiterbarkeit meist deutlich eingeschränkt sind. Grafikkarten, CPU, RAM und Massenspeicher bilden da keine Ausnahme. Natürlich sollten alle Komponenten mit Bedacht ausgewählt werden und ihr solltet euch darüber im Klaren sein, was ihr tatsächlich benötigt und ob die Teile überhaupt zusammenpassen. Anbei wollen wir euch ein paar Tipps geben, um teure Überraschungen zu vermeiden und am Ende den optimalen Rechner zu erwerben.

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Allgemeine Infos

Anbei ein paar allgemeine Infos zu den Komponenten:

Grafikkarte und Prozessor

Die existenziellsten Grundbausteine in einem Gaming PC sind die Grafikkarte und der Prozessor. Erstere berechnet das Bild, also die einzelnen, darzustellenden Pixel und die CPU dient sozusagen als Gehirn oder Schaltzentrale des Computer um andere wichtige Berechnungen. Im alles verbindenden Mainboard finden beide Komponenten Platz. GPU und CPU sollten ein ausgeglichenes Performance-Duo bilden. Grafikkarten besitzen zudem einen separaten Videospeicher welcher für alle Texturen, Effekte, Polygone und Szenen verantwortlich ist – je höher die Auflösung, desto mehr Speicher wird auch benötigt. 8 GB sollten für 1080p ausreichen, sicherer fahrt ihr allerdings mit über 10 GB. Video-Ram.

Hinsichtlich der Prozessoren stehen Intel und AMD zur Auswahl. Zu weniger als 4 Kernen sollten Gamer keinesfalls greifen, starke 6-Kerner wie der Intel Core i5-12600 oder AMD Ryzen 5600 sind dagegen solide Allround-Prozessoren. Beim Gaming ist eine starke Single-Core-Performance von großem Vorteil. Die Bezeichnungen am Anfang wie etwa i5, i7, i9 oder Ryzen 5, Ryzen 7 sowie die Buchstaben hinter den CPU-Namen wie K, F, oder X, G geben auf den ersten Blick wichtige Eckdaten wieder. So steht der K-Zusatz bei Intel K-Zusatz am Ende für die Option manueller Übertaktung, bei AMD gibt es ähnliche Infos, so steht ein G für eine Grafikeinheit, das X für Leistung.

Eine stärkere Grafikkarte sorgt für eine flüssigere Bildwiederholrate, mit einer stärkeren CPU habt ihr allerdings insgesamt mehr vom Rechner, ohne erneut den Prozessor, das Mainboard oder sonstiges auswechseln zu müssen.

Das Mainboard

Das Mainboard, die Hauptplatine ist sozusagen das Bindestück zwischen den einzelnen Komponenten, hier ist es wichtig, darauf zu achten, dass aktuelle Prozessorgenerationen auch auf sogenannte Sockel passen: Om Falle von Intel wären das derzeit die 600er-/700er-Serie mit Sockel 1700, die kompatibel mit den Prozessoren der 12. und 13. Generation ist: Konkret wären das die Reihen Z690, B660 und H610. Teure Motherboards bieten üblicherweise mehr Luxus-Features, wie viele Anschlussmöglichkeiten, allerdings kann je nach angepeilter Rechnerklasse der Performance-Spielraum der passenden Sockel wichtig für euch sein. So passt beispielsweise sowohl ein schwächerer Ryzen 5 5500 als auch ein stärkerer Ryzen 7 5800X3D auf ein B550-Mainboard. Der sichtbare Leistungssprung kann dabei enorm sein, sofern eine zu schwache Grafikkarte nicht als Flaschenhals fungiert.


Der Arbeitsspeicher

Auf großzügigen Arbeitsspeicher von mindestens 16 GB solltet ihr unbedingt setzen, egal ob beim Einsteiger-Setup oder der Mittelklasse. Die RAM-Standards DDR4 und DDR5 sind nicht miteinander in einem Mainboard austauschbar, das bedeutet, dass ihr euch vor dem Kauf für eine der beiden Varianten entscheiden müsst.

Beim RAM sind neben dem verfügbaren Speicher an sich Takt und die sogenannte Latenz entscheidend. Die Taktraten zwischen DDR4 und DDR5 sind nicht direkt vergleichbar, denn die Latenzen unterschieden sich auch gravierend. Generell gilt jedoch: je höher der Takt und je niedriger die Latenz, umso flotter der Arbeitsspeicher.

DDR4-RAM ist derzeit die Standardlösung sowohl bei AMD als auch bei Intel. Diese Riegel bieten eine solide Leistung und sind nicht zu teuer. Ab der elften Generation unterstützen Intels Desktop-CPUs eine Taktrate von 3.200 MHz - zumindest ab dem Core i5 aufwärts. Darunter, also zum Beispiel beim Core i3, ist bei 2.666 MHz Schluss. Auch die bisher erhältliche Alder Lake S CPUs können RAM-Riegel mit bis zu 3.200 MHz ansprechen.

DDR5-RAM ist mit deutlich höheren Takraten erhältlich, was zunächst zwar nach viel mehr Leistung klingt. Allerdings heben sich der Vorteil (höhere Geschwindigkeit) und der Nachteil (niedrigere Reaktionszeit) der Technik weitgehend gegeneinander auf. Zugleich ist DDR5-RAM etwa doppelt so teuer wie DDR4 und erfordert spezielle Mainboards. 

Massenspeicher – Festplatte oder SSD

Herkömmliche HDD-Festplatten kosten zwar wenig, gehören aber eigentlich nicht mehr zum modernen Standard, denn SSD-Festplatten im 500-GByte- und 1-TByte-Bereich sind nicht nur erschwinglich, sondern in erster Linie viel schneller, kleiner, lautlos, fressen weniger Strom und geben weniger Abwärme im Alltag ab. Festplatten sind aber noch hervorragend für persönliche Datengräber und Sicherungskopien nutzbar.


Die konkreten Komponenten verschiedener Hersteller im Zusammenspiel

Die CPU stellt das Kernstück des gesamten Set-Ups dar, wenn ihr euren Gaming-PC selbst zusammenstellen wollt: Je nachdem, welchen Hersteller ihr hier wählt, hängen auch Dinge wie der Arbeitsspeicher und andere Komponenten von dieser Entscheidung ab. Nicht nur der Hersteller des Prozessors, AMD oder Intel, spielt dabei eine Rolle, sondern auch die Generation der CPU, von welcher wiederum Faktoren wie Mainboards und deren Chipsätze zusammenhängen.

Bei AMD sind beispielsweise die CPU-Sockel AM4 und AM5 die aktuellsten, passende Boards sollten dann mit einem 300er-, 400er- oder 500er-Chip bestückt sein, wie dem B550 oder dem Z570. Ältere Mainboards könnt ihr zwar ebenfalls mit neueren Zen-CPUs aufgerüsten, heute noch veraltete Boards zu kaufen würde aber keinen Sinn machen. Die neueren AM5-CPUs erfordern eine komplett neue Architektur, welche mit DDR5-Speicher kompatibel ist.

Bei Intel nennt sich die Basis für die CPUs der aktuellen Generationen des Core-i-Prozessors LGA1700, passende Mainboards tragen Namen wie B660 oder Z690, DDR5 und auch PCIe 5.0 sind hier bereits dabei. CPU AMDs AM4 beherrscht nur DDR4, AM5 hingegen nur DDR5. Intel ist bei den 600er-Mainboards und den dazugehörigen CPUs flexibler, hier gibt es für Sparfüchse auch Boards mit DDR4 (beispielsweise um bestehenden RAM zu übernehmen). Über kurz oder lang wird DDR4 aber der Vergangenheit angehören. 

Genug Fachchinesisch und Zahlensalat, kommen wir zu den konkreten Zusammenstellungen, welche natürlich nicht in Stein gemeißelt sind, was in der Natur der Sache liegt: Wir wollen uns ja den Gaming-PC selbst zusammenstellen, um flexibel zu bleiben
Achtet nur darauf, dass eure Alternativen trotzdem zusammenpassen und die richtigen Produkteigenschaften haben. So könnt ihr günstige Systeme später noch deutlich erweitern, sofern der Wunsch besteht, allerdings empfehlen wir bei den günstigsten Beispielen nicht die neusten CPUs, weil sie schlichtweg das Budget sprengen würden.

Etwas tiefer in die Tasche greifen müsst ihr für einen Mittelklasserechner, den meisten von euch reicht dieser vermutlich völlig aus und auch für neuere Games in hohen Auflösungen seid ihr damit gerüstet.

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Die Highend-Klasse macht so gut wie alles möglich, was das Herz der Gamer:innen höher schlagen lässt: Weder bei der Leistung noch bei den grundsätzlichen Features müsst ihr hier Kompromisse eingehen und genießt auch in UHD-Auflösung flüssige Framerates – Video-Cutting stellt für solche Rechenmonster kein Problem dar.

Um euch die fließenden Grenzen aufzuzeigen, führen wir weiter unten noch die Zwischenklassen für ambitioniertere Einsteiger und Einsteigerinnen und eine Oberklasse auf, die sich etwas unter dem sündhaft teuren High-End-Modell bewegt, welches man gut und gerne auch in die Luxusklasse einordnen könnte.


Passen alle Komponenten gut zusammen?

Kommen wir zum eigentlichen Zusammenbau: Wie schon erwähnt, müssen hier alle Komponenten harmonieren, wenn ihr euren Gaming-PC selbst zusammenstellen wollt. Im Falle von SSD gestaltet sich die Lage recht einfach, weil jede SATA- oder M.2-SSD auf aktuelle Boards passt – komplizierter wird es bei anderen Bestandteilen. Wollt ihr auch bzgl. der Größe der Bauteile komplett flexibel sein, solltet ihr beim Gehäuse auf einen großen Tower setzen, statt auf ein kleineres ITX-Case. Auch das Netzteil sollte groß und stark genug sei, um alle Teile mit ausreichend Strom zu versorgen. Eine starke CPU versteht sich von selbst - ist diese zu langsam, bildet sie einen Flaschenhals und bremst eure Grafikkarte in Spielen aus. Letztere sollte ebenfalls mit Bedacht ausgesucht werden, wenn es ein Gaming-PC werden soll. 

Die Power der Grafikkarte sollte sich nach Auflösung und Bildwiederholrate eures Monitors richten - je mehr Pixel durch die Gegend geschleudert werden müssen und je mehr Bilder pro Sekunde, desto mehr Power braucht ihr bei dieser Komponente. Sowohl Arbeitsspeicher, als auch die Größe der SSD spielen selbstverständlich ebenfalls eine wichtige Rolle – das kennt ihr ja mittlerweile sogar von Smartphones. Schließlich wollt ihr zum Einen genug Rechenpower haben und zum Anderen ausreichend Platz für Spiele, Musik und sonstige Dateien.

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Bei der Wahl der CPU macht ihr ab sechs Rechenkernen nichts falsch, es sei denn ihr seid felsenfest auf High End fixiert. Bei Intel solltet ihr darauf achten, dass es in neuen Core-i-Prozessoren neben Performance-Kernen auch sogenannte Effizienz-Kerne zum Energiesparen gibt, die zu diesem Zweck die Performance drosseln, zum Zocken aber eher hinderlich sind. Bei AMD hingegen gibt es bislang ausschließlich Performance-Kerne. Wenn ihr den PC vorrangig zum Zocken zusammenstellt, mag der Griff zu einem 12- oder 16-Kerner zwar verlocken, einen praktischen Mehrwert habt ihr durch die zusätzlichen Cores aber eher selten. Ein guter Sechskerner reicht oft bereits, wer etwas Puffer möchte greift zum Achtkerner. Alles darüber rentiert sich eher, wenn ihr regelmäßig auch Videos schneidet oder andere rechenintensive Anwendungen nutzt.

Die Wahl der Hauptplatine

Nachdem ihr euch für einen Prozessor entschieden habt, braucht ihr das passende Mainboard. Seit AMDs letztem Upgrade auf AM5 unterscheiden sich die neuesten Plattformen hinsichtlich der Features nur noch marginal: Beide sind mit PCIe der fünften Generation ausgestattet. Letzterer Standard steht auch für die sogenannten M.2-Slots für Solid State Disks bereits bereit, passende Laufwerke machen sich allerdings noch rar. 

Im Falle des Arbeitsspeichers müsst ihr euch entscheiden: es gibt leider keine Boards mit Steckplätzen für DDR4 und DDR5 – bei einem vollkommen neuen Zusammenbau empfiehlt es sich, vollkommen auf DDR5 zu setzen.

Ansonsten solltet ihr bei der Wahl des Boards auf essentielle Features wie der für euch passenden Menge an M.2- und PCIe-Steckplätzen, SATA-Ports und der USB- sowie Netzwerkbestückung achten, wenn ihr einen Gaming-PC selbst zusammenstellen wollt. Einige neuere Modelle bieten auch integriertes WLAN, was vor allem bei Mulitmedia-PCs für die Heimkino-Anlage aus ästhetischen Gründen sinnvoll sein kann. 

Eine separate Soundkarte ist prinzipiell mittlerweile nicht mehr nötig, Onboardchips leisten heutzutage deutlich mehr, als noch vor einigen Jahren, allerdings sollten Hifi-Fans mit guten Soundanlagen oder Kopfhörern hier auf hochwertige Chips achten. Das Optimum stellen nach wie vor High-End-Soundkarten dar.

Welchen Arbeitsspeicher soll ich nehmen?

Seit 2014 galt der Standard des DDR4-Speichers, Generationswechsel finden also selten statt – aktuell ist allerdings DDR5 dabei, sich zu etablieren, in absehbarer Zeit werdet ihr womöglich nicht mehr darum herumkommen. AMD bietet bereits DDR5.

Falls ihr bei eurem Projekt Geld sparen wollt, könnt ihr auch nach wie vor auf AM4 oder ein Intelsystem der 12. Generation mit DDR4 setzen und euren alten Speicher weiterverwenden. Der Geschwindigkeitsvorteil mit DDR5 ist in der aktuellen Ausbaustufe noch kein Grund für einen Umstieg - die größere Auswahl hochwertiger Mainboards nur für DDR5 hingegen ist es durchaus. AMD-Fans mit einem Auge auf Ryzen 7000 kommen eh nicht um den Neukauf herum.

Das Netzteil

Eine gute Stromversorgung ist unerlässlich für den stabilen Betrieb des Computers, je mehr Power ihr unter der Haube habt, desto stärker sollte demnach auch das Netzteil sein. Wenngleich es verlockend ist, nach günstigen Noname-Modellen mit beeindruckenden Wattzahlen zu greifen, solltet ihr davon absehen und zu Markenware greifen, weil hier schlicht und ergreifend oft nicht drin ist, was draufsteht. So kann es durchaus passieren, dass ihr asiatische Noname-Netzteile in die Hände bekommt, die angeblich über 650 Watt haben, in Wirklichkeit aber nicht mehr als 350 Watt zuverlässig und dauerhaft bereitstellen können.

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Die benötigte Wattzahl könnt ihr entweder mit Netzteilrechnern herausfinden oder euch beim Händler der Einzelteile anhand eurer Konfiguration beraten lassen.

Wer plant, eine der größeren RTX 4000-Karten zu erwerben, eventuell sogar ein übertaktetes Modell, sollte beispielsweise nicht zu tief stapeln und lieber eine Netzteilgröße höher wählen. Bis zu 650 Watt stehen für OC-Karten im Raum, über 300 Watt solltet ihr für eine Highend-GPU aber auf jeden Fall einrechnen. Bei Prozessoren wird es noch kniffliger, da die TDP-Angabe (ursprünglich ein Wert um die maximale Abwärme für Lüfter festzulegen) nicht mehr sehr aussagekräftig ist. Ein Intel-Prozessor mit unter 100 Watt TDP darf sich, je nach BIOS/UEFI-Einstellung entweder zeitweise oder dauerhaft über 250 Watt genehmigen.

Die Kühlung

Natürlich darf ein Computer unter Leistung auch nicht zu heiß werden, da sonst die Gefahr besteht, dass das System mitten im Geschehen abstürzt oder sogar dauerhaften Schaden nimmt. Um euch davor zu bewahren, erkennen moderne Chips die Temperatur und senken den Takt, falls es eng wird. Falls euer Rechner im Sommer besonders langsam wird, könnte auch eine Reinigung des Lüfters helfen, falls ihr dies längere Zeit nicht gemacht habt.

An der Kühlung solltet ihr beim Zusammenstellen der Komponenten keinesfalls sparen und dabei sowohl an den Prozessor als auch an das Gehäuse denken, da integrierte Standardlüfter meistens sehr laut sind. Wählt besser mindestens zwei 120mm-Lüfter etablierter Markenhersteller, die optimalerweise gut in Tests abgeschnitten haben.

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Selbes gilt für die Prozessoren: mitgelieferte, sogenannte Boxed-Kühler eignen sich nur bedingt fürs PC-Gaming oder Übertakten. Für kleinere CPUs sind diese Lüfter vor allem im Falle von AMD akzeptabel – sofern ihr euch allerdings in den Leistungssphären der Oberklasse bewegt, braucht ihr mehr Effizienz und weniger Lautstärke.

Ob ihr euch für Luft- oder Wasserkühlung entscheidet, ist dabei zum einen eine Frage des Geschmacks, auch von der erwünschten Konfiguration: in kleinen Mini-PCs finden erstere Modelle zudem oft gar keinen Platz. Kompakt-Wasserkühlungen haben eine beachtliche Entwicklung durchgemacht und sind inzwischen alltagstauglich. Viel leiser als eine Luftkühlung sind sie aber nicht. Dafür passen auf die Radiatoren mehr (und oft größere) Lüfter als auf einen Prozessorkühlturm aus Aluminium - die zusätzliche Kühlleistung größerer Wasserkühler ist vor allem für Highend-CPUs und Overclocking-Ambitionen praktisch. Für den Normalgebrauch genügt aber auch ein hochwertiger Lüfter.


Konfigurationen

Wenn ihr einen Gaming-PC selbst zusammenstellen wollt, sind handfeste Konfigurationsbeispiele natürlich besonders hilfreich. Wir führen hier einige Beispiele in verschiedenen Preisklassen für euch an, bei der CPU habt ihr die Wahl zwischen Intel und AMD, müsst allerdings auch auf die passenden Mainboards achten. Gehäuse haben wir vollständigkeitshalber mitempfohlen, allerdings habt ihr hier natürlich je nach Geschmack die freie Wahl, sofern alle Komponenten hineinpassen, weshalb es bei kleineren Micro-ATX- und vor allem Mini-ITX-Gehäusen wichtig ist, auf die entsprechenden Anschlüsse zu achten. Am sichersten fahrt ihr in den meisten Fällen vermutlich mit einem Midi-Gehäuse.

Einsteigerklasse

Durch die Preisexplosion bei Grafikchips ist PC-Gaming leider auch für Einsteiger:innen ein sehr kostspieliges Hobby geworden. Auch für schwache Karten wie die GTX 1650 mit 4 GB Videospeicher müsst ihr um die 180 Euro hinblättern – für diese Klasse wäre das noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen.


Ambitionierte Einsteiger

Greift ihr etwas tiefer in die Tasche, stehen euch auch deutlich mehr Leistung und Spielraum zur Verfügung. Der Ryzen 5 5600X von AMD erfreut sich zwar großer Beliebtheit, allerdings bekommt ihr den Intel Core i5-12400F rund 40€ günstiger, weshalb er eine ernsthafte Konkurrenz und in diesem Fall wohl sogar die bessere Wahl darstellt. Der 12400F verzichtet wie alle Intel-CPUs mit dem F-Anhang im Namen auf einen internen Grafikchip, bietet aber sechs Kerne, wobei die zusätzlichen Effizienzkerne der stärkeren Alder-Lake-Brüder nicht mit an Bord sind. 


Mittelklasse

Aufgrund allgemeiner Teuerung, Inflation und Produktionsschwierigkeiten bewegt sich die Mittelklasse teils in Dimensionen ehemaliger High-End-Rechner. Bei den folgenden zwei Setups hält sich die Geldwaage ausgeglichen, allerdings sind bei der Intel-Variante preislich stärkere GPUs möglich. Die Grafikkarten-Vorschläge bleiben selbstverständlich dennoch beliebig austauschbar.

Je tiefer ihr in die Tasche greift, desto ansehnlicher wird das Ganze letztlich über den Bildschirm flimmern, Ultra-Settings und maximale Auflösungen sind aber auch in dem Preisbereich noch nicht in anspruchsvollsten Titeln ohne Framerate-Einbrücke möglich. Die Geforce GTX 3060 Ti ist mit 8 GB Videospeicher ausgestattet und somit stark genug für WQHD- und 4K-Auflösungen,  Nvidias DLSS- sowie AMDs FSR-Upscaling und Nvidias Image Scaling werden durch die Treiber unterstützt und aufgrund. der RTX-Tensor-Kerne ist sogar Raytracing mit an Bord, alternativ könnt ihr auch zur etwas günstigeren Radeon RX 6700 XT 12 GB greifen und habt sogar mehr Videospeicher.


Oberklasse

Nicht einmal, wenn ihr bereit seid, etwa 2.000 Euro auszugeben, befindet ihr euch aufgrund derzeitiger Verhältnisse in der Königsklasse. 4K-Gaming ist abseits Nvidias geringen Videospeichers ohne größere Probleme möglich. Die AMD Radeon RX 6700 XT mit 12 GB VRAM ist zwar von der Grundleistung etwas schwach auf der Brust, besitzt allerdings ordentlich Speicher für Ultra-HD-Texturenpakete und 4K-Monitore werden mittels guter Upscaling-Fähigkeiten ausgefüllt.

Die RTX 3070 muss mit gerade mal 8 GB auskommen - neuere Egoshooter benötigen bei 4K-Auflösung und hohen Settings mit Ultra-Texturen bspw. mehr als 10 GB Videospeicher. Mit kleineren Anpassungen liegen aber die meisten Spiele mit mittleren bis hohen Settings flüssig im 60-Fps-Bereich und darüber.


High-End-Klasse

Hinsichtlich Grafikkarten der ersten Wahl ist AMDs Topmodell, die Radeon RX 6900 XT mit 16 GB für rund 757 Euro Videospeicher, wohl aktuell eine der interessantesten Optionen – vor allem hinsichtlich des Preis-/Leistungsverhältnisses. Für Nvidia-Fans kommt die RTX 3080 mit 12 GB mit 1.379 für einen ähnlichen Preis infrage, für die Variation haben wir trotzdem einfach mal die RTX 3090 Ti vorgeschlagen, die leistungstechnisch etwa 5 Prozent mehr bietet – für wen sich das lohnt, muss jeder selbst entscheiden. 


FAQ

Die wichtigsten Grundfragen sollten im Text oben bereits beantwortet sein. Wer noch detailliertere Infos zu Hintergründen sucht oder noch weitere Fragen hat, wird hier im FAQ-Bereich fündig! Solltet ihr ansonsten noch Fragen haben, dann postet sie doch gerne unten in den Kommentaren.

😀 Wieviel Arbeitsspeicher brauche ich, wenn ich meinen Gaming-PC selbst zusammenstellen will? ☚

Für aktuelle anspruchsvolle Spiele reichen 8 GB RAM in einem Gaming PC mittlerweile nicht mehr aus, zu 16 GB solltet ihr mindestens greifen. 32 GB sind aktuell noch nicht unbedingt nötig, wobei Games zunehmend auch von mehr als 16 GB profitieren. Entsprechend sind unsere teureren Builds mit 32 GB bestückt.

🤓 Was bringt die Anbindung über PCIe 3.0 / 4.0 / 5.0 bei Grafikkarten? ☚

PCIe 4.0-Slotsbei Grafikkarten werden zunehmend relevanter und bringen gerade bei Modellen mit wenig VRAM und Spielen, die wiederum einen hohen Bedarf an VRAM haben einen großen Vorteil.

🤔 Was bedeutet Overclocking? ☚

Beim Overclocking betreibt ihr die Komponenten außerhalb der empfohlenen Leistungsgrenzen, um höheren Taktrate zu "erzwingen". Undervolting dagegen bezeichnet das Absenken der Spannung, damit weniger Energie verbraucht und damit auch weniger Wärme entwickelt wird. Dadurch kann ein kühlerer und leiserer Betrieb ermöglicht werden.

🤫 Was sind die Vorteile von SSDs gegenüber Festplatten? ☚

SSDs haben keine beweglichen Teile, weshalb sie HDDs überlegen sind. Bei Installation auf einer SSD werden Spiele schneller gestartet und Levels schneller geladen. SSDs bieten eine reibungslosere Erfahrung in Spielen, bei denen Assets aus dem Datenspeicher gestreamt werden.

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