Eine Woche nach dem Verkaufsstart ist es Zeit für den iPhone 8-Test. Wie gut ist das neue iPhone? Für die neueste Auflage des Apple-Smartphones ist das Unternehmen aus Cupertino gleich vom iPhone 7 zum iPhone 8 gesprungen. Eigentlich wäre damit ein optisches Neudesign fällig, doch äußerlich gleicht das neueste Apple-Handy dem Vorgänger sehr. Ist das Perfektion oder Langweile? Gute Gründe sprechen für das iPhone 8. Wann und warum sollten Käufer zum neuen iPhone greifen?
| Die Haptik ⇓ | Die Technik ⇓ | Das Display ⇓ | Die Kamera ⇓ | Die Besonderheiten ⇓ | Das Fazit ⇓ |
Das iPhone 8 sieht aus wie das iPhone 7 – zumindest fast. Am grundsätzlichen Design hat Apple wenig geändert. Die Formgebung ist nahezu identisch. Ein bisschen Glas kam neu dazu. Doch auch wenn das neue Apple-Smartphone äußerlich unscheinbar, nach vier Jahre fast unverändertem Design schon langweilig daher kommt, es steckt einiges drin in dem Gerät.
iPhone 8 Test – Wie sieht es aus?
Das iPhone 8 sieht aus wie das iPhone 7 und das iPhone 6s und das iPhone 6. Seit vier Jahren hat Apple kaum etwas an der Optik des Kult-Smartphones geändert. Runde Ecken, abgerundeten Kanten. Beim Bildverhältnis setzt das Unternehmen aus Cupertino weiterhin auf das 16:9-Format. Die neue Generation unterschied sich wenn dann nur in Details vom Vorgänger. Pure Langeweile. Positiver könnte man sagen, dass Apple die perfekte Smartphone-Form gefunden hat. Mittlerweile ähneln die Geräte zahlreicher Hersteller dem iPhone. Doch geht es beim Design wirklich nicht Neues mehr? Einen Kaufanreiz gibt das Design zumindest nicht.
iPhone 8 im neuen Glas-Design
Allerdings muss man ehrlich sagen, dass Apple doch eine wesentliche Änderung zu den drei Vorgängermodellen vorgenommen hat. Die Rückseite des iPhone 8 ist aus Glas. Damit verabschiedet sich Apple zumindest vorläufig vom Gehäuse aus Aluminium und knüpft an das iPhone 4 und 4s an.
Viel Glas ist ohnehin ein Smartphone-Trend. Alu wird weiter als Rahmen verwendet. In diesen ist das Glas sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite bündig eingelassen. Die Verarbeitung ist weiterhin erstklassig. Dem iPhone 8 steht diese Rückseite recht gut, auch wenn das Gefühl beim ersten Kontakt ungewohnt ist. Dafür ist das neue Apple-Smartphone gleich von Beginn an erstaunlich griffig. Die Glasfläche wurde speziell beschichtet. Dadurch verbessert sich nicht nur der Grip, auch Fingerabdrucke stören weniger – etwas sichtbar sind sie dennoch. Allerdings ist das iPhone 8 dadurch auch etwas schwer geworden. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger kann man den Unterschied von 10 Gramm auch erahnen.
Mit dem Glas stellt sich die Frage nach der Bruchfestigkeit. Apple gibt an, das stabilste Glas aller Zeiten zu verwenden. Verwendet wird Gorilla Glas 5. Doch auch diese gehärtete und robuste Glasvariante ist vor Stürzen nicht sicher. Hilfreich dürfte sein, dass der Alurahmen die Kanten schützt. Darüber hinaus hat Apple eine Kunststoffschicht anbringen lassen, die ebenfalls bei Stürzen helfen soll. Doch sicher ist, dass auch das iPhone 8 nicht unzerstörbar ist. Hier hilft dann nur der Griff zu einem Case, was allerdings vom Design wenig übrig lässt. Ansonsten empfiehlt es sich, zusätzlich Apple Care abzuschließen. Die Reparatur einer kaputten Glasrückseite kostet sonst rund 400€.
Technik – was steckt im iPhone 8?
Apple hat dem iPhone 8 erneut mehr Leistung spendiert. als Antrieb dient ein A11 Bionic genannte Chip mit sechs Kernen. Die beiden Hauptkerne sollen im Schnitt 25 Prozent leistungsfähiger sein, als der Vorgänger. Die vier leistungsschwächeren, aber stromsparenderen Kernen sollen sogar 70 Prozent schneller sein. Zusätzlich hat Apple den Grafikprozessor sowie die Prozesssteuerung verbessert. Also Business as usual?
Ausstattung | Apple iPhone 8 | Apple iPhone 8 Plus | Apple iPhone 7 |
Abmessungen | 138,4 x 67,3 x 7,3 mm; 148 g | 158,4 x 78,1 x 7,5mm; 202 g | 138,3 x 67,1 x 7.1 mm; 138 g |
Display | 4.7″, 1.334 x 750 Pixel, IPS | 5.5″, 1.920 x 1.080 Pixel, IPS | 4.7″, 1.334 x 750 Pixel, IPS |
Prozessor | Apple A11 Bionic (2x Monsoon + 4x Mistral) | Apple A11 Bionic (2x Monsoon + 4x Mistral) | Apple A10 Fusion (2.34GHz Hurricane + 2x Zephyr) |
RAM | 2 GB | 3 GB | 2 GB |
Speicher | 64 GB/ 256 GB | 64 GB/ 256 GB | 32 GB/ 128 GB |
Hauptkamera | 12.0 MP, f/1.8, Phasenvergleich-AF; Videos @2160p/60fps | 12.0 MP, f/1.8, Phasenvergleich-AF; Videos @2160p/60fps
12.0 MP, f/2.8, Tiefenschärfe, Teleobjektiv |
12.0MP, f/1.8, Phasenvergleich-AF; Videos @2160p/30fps |
Frontkamera | 7.0 MP, f/2.2, Videos @1080p | 7.0 MP, f/2.2, Videos @1080p | 7.0 MP, f/2.2, Videos @1080p |
Akku | 1.821 mAh | 2.675 mAh | 1.960 mAh |
Fingerabdrucksensor | ja | ja | ja |
USB-C-Anschluss | nein | nein | nein |
Wasserdicht | ja (IP67-zertifiziert) | ja (IP67-zertifiziert) | ja (IP67-zertifiziert) |
Der Leistungscheck: Wieviel Power hat Apples iPhone 8?
Während die aktuellen Spitzenprozessoren in den Top-Smartphones von Samsung, LG, HTC und Co. auf Acht-Kern-Prozessoren setzen, bleibt Apple weiter dem Sechs-Kern-Chip treu. Kann das iPhone 8 mithalten? Ja, kann es. In der Bedienung merkt man davon jedoch zunächst wenig. Im Test läuft das iPhone 8 sehr flüssig. Apps öffnen in vielen Fällen etwas schneller gegenüber dem iPhone 7. Das mag daher noch kein Grund sein, auf das neue Apple-Smartphone zu wechseln. Tests zeigen aber, dass sich bei vielen alltäglichen Anwendungen deutliche Verbesserungen zeigen.
Überzeugende Benchmarks
Die Benchmark-Zahlen sind jedoch eindeutig. Bei AnTuTu erreicht das iPhone 8 einen Gesamtwert von 205.227. Damit ist es das erste Gerät, das die 200.000-Marke überspringt. Auch bei Geekbench ist das Apple-Gerät mit über 4.200 Punkten spitze. Andere Top-Smartphones, wie das Samsung Galaxy Note 8, kam im Test nicht an diesen Wert.
Allerdings zeigen die Benchmarks auch deutlich, wo die Schwächen und Stärken des A11 Bionic liegen. Im Grafikbereich ist die Konkurrenz vorn. Dafür setzt der iPhone 8-Chip in den anderen Bereichen deutlich neue Maßstäbe. Apple selbst gibt an, den A11 auf Augmented Reality-Anwendungen, die mit iOS 11 möglich sind, optimiert zu haben.
AnTuTu | Apple iPhone 8 | Apple iPhone 7 |
Gesamtpunkte | 205.227 | 145.421 |
3D Gesamt | 60.010 | 43.827 |
3D (ausgesetzt) | 42.203 | 27.136 |
3D (Garten) | 17.807 | 16.691 |
CPU Gesamt | 62.212 | 43.410 |
CPU Mathematik | 21.596 | 15.247 |
CPU allgemeine Verwendung | 20.466 | 15.499 |
CPU Multi-Core | 20.150 | 12.664 |
Geekbench 4 | Apple iPhone 8 | Apple iPhone 7 |
Single-Core | 4.232 | 3.206 |
Multi-Core | 9.949 | 5.613 |
RenderScript | 15.816 | 12.864 |
Wie gut ist das iPhone 8-Display im Test?
Während das iPhone X als erstes Apple-Handy mit einem OLED-Bildschirm ausgestattet sein wird, kommt das iPhone 8 mit der gewohnten LCD-Technik. Mit 4,7 beziehungsweise 5,5 Zoll Bilddiagonale hat Apple an der Größe nichts geändert. Während andere Top-Handys dazu auf das randlose Infinity-Format setzen, kommt das Display des iPhone 8 weiterhin mit den gewohnten Rändern, die gerade oben und unten viel Platz schlucken. Unverändert ist auch die Auflösung von 1.334 x 750 Pixel.
Verbesserungen gibt es dennoch. Der Bildschirm des iPhone 8 liefert ein besseres Bild – zumindest teilweise. Im letzten Jahr hat Apple im iPad Pro das TrueTone-Display eingeführt. Diese gibt jetzt auch beim iPhone 8. Der Bildschirm wird dabei automatisch an das Umgebungslicht angepasst. Weiter zeigt das Display des neuen Apple-Smartphones etwas mehr Kontras und ein natürlicheres Weiß.
An die leuchtstarken Farben und das tiefe Schwarz eines AMOLED-Display kommt der Bildschirm des iPhone 8 nicht heran. Wer solche Displays gewohnt ist, dem fehlt beim Apple-Gerät etwas. Bald wird hier mit dem iPhone X nachgeliefert. Dafür wird dann allerdings auch ein Aufpreis fällig.
iPhone 8 Test – Wie ist die Kamera?
Die Kamera des iPhone 8 ist besser als die im Vorgänger. Mit 12 Megapixeln bleibt die Auflösung so groß wie beim Vorgängern. Apple verbaut im neuen Modell jedoch einen größeren Sensor. Dazu wurde die gesamte Bildverarbeitung verbessert. Andere Smartphone mögen im Hinblick auf die Messwerte bessere Bilder liefern. Apple setzt den Fokus auf ein möglichst wirklichkeitstreues Bild.
Die Fotos des iPhone 8 sind besser, als die des Vorgängers. Einen großen Verbesserungsschritt sind sie jedoch nicht. Bei Tag sind die Bilder des neuen iPhones etwas leuchtstärker. Die Farben sind kräftiger. Dazu zeigen sich mehr Details. Apple schaltet nun automatisch die HDR-Funktion zu.
Auch beim Zoom zeigen sich kräftigere Farben auf den Bildern. Die Bildstabilisierung, die beim iPhone 8 durch die Software erledigt wird, ist beim Fotografieren selbst deutlich besser. Details wirken schärfer, auch wenn das Ergebnis bei voller Vergrößerung weiter Schwächen zeigt.
Am deutlichsten zeigen sich die Verbesserungen des iPhone 8 bei Nachaufnahmen. Bei unveränderter Blende nimm der vergrößerte Sensor mehr Licht auf. Dadurch wirken die Aufnahmen heller. Das fällt schon direkt beim Fotografieren auf dem Display auf. Auch hier zeigt das Foto leichtstärkere Farben und mehr Details. Apple verwendet dazu einen schnelleren Autofokus.
Neben den Fotos bringt das iPhone 8 mehr Möglichkeiten für Videos mit. Aufnahmen in 4K sind nun auch mit 60 fps möglich. Bei den Zeitlupenaufnahmen stehen 240 fps in Full HD zur Verfügung.
iPhone 8 – Was ist sonst noch besonders?
Mit den Neuerungen des iPhone 8 hat Apple vor allem Modellpflege betrieben. Die Leistung wurde verbessert, doch ohne ein neues Feature wäre das neue Modell ziemlich langweilig. Also noch langweiliger. Doch soweit kommt es nicht. Mit dem neuen Apple-Smartphone ist nun kabelloses Laden möglich. Was bei vielen Geräten der Mitbewerber schon seit mehreren Jahren klappt, funktioniert nun auch mit dem iPhone. Sicher war auch das ein Grund für den Wechsel auf die Rückseite aus Glas, die das induktive Laden erst erlaubt. Apple folgt dem offenen Qi-Standard. Ladestationen von Drittanbietern sind somit kein Problem.
Das Laden funktioniert im Test auch problemlos. Das iPhone 8 wird sofort erkannt. Allerdings ist Wireless Charging weniger effizient als das Laden per Kabel. 30 Prozent wurden dennoch in rund 75 Minuten aufgeladen. Änderungen kann es jedoch je nach Ladegerät geben.
Optimiert für Augmented Reality
Eine weitere Besonderheit ist Augmented Reality. Die Kombination von realen Umgebungsbildern mit digitalen Inhalten ist zwar nicht auf das iPhone 8 begrenzt, doch gibt Apple an, dass gerade das neue Gerät für diese Technik optimiert wurde. Im Test zeigte sich, dass AR hervorragend funktioniert – wenn es funktioniert. Die Funktion wurde mit iOS 11 Mitte September ausgerollt, ist daher noch in der Frühphase. Hakelig ist das Ganzen – zumindest im Moment. Das Möbelshoppen mit Ikea Place oder eine Runde Billard mit Kings of Pool zeigen, wohin die Reise gehen kann.
Das Fazit – Wie gut ist das iPhone 8 im Test?
Das neue iPhone ist da – und es ist fast wie das alte. Ja, es gibt mehr Leistung. Der Prozessor und die ganze Technik wurde von Apple optimiert und beschleunigt. Die Benchmark-Werte sind beeindrucken. Es ist halt nicht so, dass Apple nur fertige Prozessoren von der Stange kauft. Das steckt eine Menge Ingenieurskunst drin. Auch die Verbesserungen des Displays und der Kamera sind erwähnenswert. Es hat sich etwas getan – auch wenn der Wechsel zum iPhone 8 kein Muss ist.
Wer ein iPhone 7 oder auch ein iPhone 6s besitzt, der kann sich im Prinzip entspannt zurücklehnen und das iPhone 8 iPhone 8 sein lassen. Auch das Wireless Charging liefert keinen so sehr überzeugenden Kaufgrund. Ein bisschen leichter hat es da, wer lieber zum größeren iPhone 8 plus greifen möchte. Hier ist die Kamera nochmal ein ganzes Stück besser.
Kaufempfehlung: Ja, wenn…
Besitzer älterer iPhones oder wer den Wechsel von Android oder gar Nokia oder Blackberry in Betracht zieht, der bekommt mit dem iPhone 8 ein solides Gerät, das aber auch seinen Preis hat. Hier hat Apple den Einstiegspreis etwas nach oben gedreht, auch wenn das iPhone 8 nun in der kleinsten Speichervariante mit 64 Gigabyte kommt. Alternativ kann man zu 256 Gigabyte Speicher greifen. Dazwischen gibt es nichts. Toll oder nicht? Der Kunden wird zumindest leicht dazu verleitet, mehr Geld für die größere Speichervariante auszugeben. Ja, auch mit 64 Gigabyte hat man mittlerweile das Gefühl nicht genug Platz zu haben.
Nun kann das iPhone also auch kabelloses Laden. Man muss sich zunächst im Klaren darüber sein, dass der Wirkungsgrad beim Induktionsladen zwischen 60 und 90 Prozent zur herkömmlichen Methode liegt. Nein, wir haben hier keinen Game Changer. Ja, es ist durchaus bequem, das iPhone auf ein Ladepad zu legen. Das kann auch im Auto praktischer sein. Richtig interessant wird diese Möglichkeit aber erst, wenn Lademöglichkeiten in der Öffentlichkeit verbreitet sind. Dann kann man beim Restaurantbesuch das Smartphone einfach am Tisch laden. Bis dahin ist für das iPhone 8 vielleicht Quick Charge interessanter. Dann frischt man den Akku in 30 Minuten auf 50 Prozent auf – zumindest wenn das richtige Ladegerät vorhanden ist. Das iPhone war schon immer ein Gerät mit vielen wenns.
iPhone 8: Wenn Vernunft entscheidet
Apple hat mit dem iPhone 8 zweifellos das beste iPhone auf den Markt gebracht. Das Gerät ist leistungsstark, gut verarbeitet und liefert im Zusammenspiel mit iOS ein überzeugendes Gesamtpaket. Auch mit der Kamera bekommt man ein gutes Werkzeug für Fotos und Videos, das man einfach so in der Tasche hat. Die beste Kamera ist schließlich die, die man immer dabei hat. Aber es hat sich eben nicht viel getan beim Apple-Smartphone. Das Staunen entfällt quasi völlig. Irgendwie hat man alles schon gesehen. In Anbetracht des kommenden iPhone X hatte Apple wohl auch keinen Ansporn aus dem iPhone 8 etwas Besonderes zu machen. Also wurde Bestehendes verbessert. Bis hin zu Langeweile in Perfektion.
Kommentare (2)
Schreiben Kommentar schreibenihr habt bei den Details die Kameras vertauscht
Was soll da genau nicht stimmen?
ihr habt bei den Details die Kameras vertauscht